Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1634 - Strigen-Terror

1634 - Strigen-Terror

Titel: 1634 - Strigen-Terror
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Schlafen brauchte ich noch einen Schluck. Natürlich keinen Alkohol. Im Kühlschrank fand ich Mineralwasser, das irgendwie nach nichts schmeckte. Deshalb peppte ich es auf. Mit einem Schuss Orangensaft gemischt ließ es sich schon besser trinken.
    Mit dem Glas in der Hand stand ich am offenen Fenster. Vor mir lag das nächtliche London, bestrahlt vom silbrigen Schein eines fast vollen Mondes.
    Diese Stadt schläft nie, und so hörte ich zahlreiche Geräusche zu mir herauf klingen. Ich entdeckte Lichter, die starr standen oder sich bewegten, wenn es Autoscheinwerfer waren. Ansonsten genoss ich meine innere Zufriedenheit, denn der letzte Fall in Frankreich hätte leicht schiefgehen können.
    Das Glas war leer, ich stellte das Fenster auf Kippe, denn etwas Luft sollte sich schon in der Wohnung verteilen, und eigentlich war ich reif fürs Bett.
    Da passierte genau das, von dem Suko mehr im Scherz gesprochen hatte.
    Das Telefon schlug an!
    »Nein«, flüsterte ich. »Das kann nicht wahr sein.« Ich hoffte, dass sich jemand verwählt hatte. Dem Display entnahm ich, dass es eine lange Nummer war. Ich wurde aus dem Ausland angerufen, und das machte mir klar, dass sich kaum jemand verwählt hatte.
    »Ja, bitte?«, meldete ich mich mit nicht eben sehr freundlicher Stimme.
    »Gott sei Dank, du bist da, John!«
    Eine Frauenstimme, die sehr schnell gesprochen hatte. Ich wusste noch nicht, wer da etwas von mir wollte. Zu einer Antwort ließ man mich nicht kommen.
    »Bist du noch da, John?«
    Jetzt klickte es bei mir.
    »Maxine!«, rief ich.
    »Genau. Toll, dass du mich noch erkannt hast.«
    »Das ist ja wohl - nun ja, rufst du nur zum Spaß an, um mir eine gute Nacht zu wünschen? Ich wollte nämlich gerade ins Bett steigen. Ist es bei euch in Dundee auch so warm?«
    »Ich rufe nicht aus Dundee an. Carlotta und ich sind in Stockholm.«
    »Ach«, sagte ich nur. »Was hat euch denn dorthin verschlagen?«
    »Ein Kongress, der allerdings jetzt erst mal zweitrangig ist. Es gibt andere Dinge, über die wir reden müssen.«
    Der letzte Satz hatte sich nicht gut angehört. »Muss ich mich auf was einstellen, Max?«
    »Ja, das musst du.«
    »Okay, ich höre.«
    Noch war ich recht locker. Dieser Zustand allerdings verschwand recht bald, als ich hörte, was vor allen Dingen Carlotta in Schweden passiert war.
    Sie war von Monstervögeln angegriffen worden, so jedenfalls titulierte sie Maxine. Sie blieb auch bei diesem Begriff, was ich nicht tat, als sie mir eine genaue Beschreibung gab.
    Da unterbrach ich sie sogar.
    »Noch mal, Max. Diese Vögel haben einen normalen Körper gehabt und einen Skelettkopf?«
    »Wenn ich es dir sage.«
    »Ach du scheiße«, murmelte ich.
    Das hatte sie gehört. »He, noch mal. Was hast du gesagt? Das hat sich ja angehört, als wären dir diese Vögel nicht ganz unbekannt.«
    »So ist es.«
    Sie schwieg, weil sie zu überrascht war.
    Ich wollte sie nicht lange im Unklaren lassen und gab ihr eine erste Erklärung. »Die Vögel, die ihr gesehen habt, waren Strigen. Sogenannte Bluteulen.«
    »Bitte?«
    »Ja, so nennt man sie.«
    »Davon habe ich noch nie gehört.«
    »Kann ich mir denken, Max. Sie sind uralt, sie leben in den dichten Wäldern und der Einsamkeit Schwedens. Ich hatte schon mit ihnen zu tun, wenn ich das mal so locker sagen darf. Die Strigen sind dämonische Geschöpfe, die den Menschen das Blut aussaugen. Man kann sie praktisch mit Vampiren vergleichen, auch wenn dieser Vergleich weit hergeholt ist. Aber irgendwie stimmt es.«
    »Das ist mir neu, John.«
    Ich musste fast lachen. »Für mich auch, Max. Ich habe seit Jahren nichts mehr von ihnen gehört, aber ich weiß, dass sie einen Anführer haben, der sich Strigus nennt. Der ist mir damals leider entkommen, und ich glaube, dass es ihn noch gibt. Möglicherweise steckt er hinter dem Angriff.«
    »Ich hätte nicht gedacht, dass du darüber informiert bist.«
    »Jedenfalls sind es nicht meine Freunde.«
    »Aber Feinde?«
    »Genau, Max.«
    Ich hörte sie tief atmen. »Kannst du dir vorstellen, dass es uns hier in Stockholm nicht gut geht?«
    »Kann ich. Und ich denke auch, dass ihr Hilfe benötigt. Oder?«
    »Darum wollte ich dich bitten. Ich weiß nicht, wie viele dieser Strigen es gibt. Aber sie halten uns unter Kontrolle. Wir haben einfach zu viel von ihnen gesehen. Deshalb stehen wir bestimmt ganz oben auf ihrer Liste.«
    »Das sehe ich auch so. Wichtig ist, dass ihr in eurem Zimmer bleibt. Carlotta darf auf keinen Fall einen ihrer Ausflüge
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher