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1634 - Strigen-Terror

1634 - Strigen-Terror

Titel: 1634 - Strigen-Terror
Autoren: Jason Dark
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ich erst mal das Fenster schließen.«
    »Ja, das ist gut.«
    Maxine lächelte. »Wir schaffen es schon. Denk daran, was wir schon alles geschafft haben.«
    »Das weiß ich ja.«
    Maxine näherte sich dem Fenster. Es war nichts mehr großartig zu hören. Zwar lag über der Stadt nicht die absolute Ruhe, aber die Stimmen der Männer vor dem Hotel waren verstummt.
    Das Fenster bestand nur aus einem Teil. Sie hatte den Griff noch nicht umfasst, als sie ein Geräusch von außen her hörte. Sie kannte es von Carlotta her. Es war das typische Geräusch, das entsteht, wenn ein größerer Vogel durch die Luft fliegt.
    Für einen winzigen Augenblick rührte sich die Tierärztin nicht. Sie starrte nur durch das Viereck. Das Rauschen blieb, und in der nächsten Sekunde entdeckte sie den sich bewegenden Körper vor dem Fenster.
    Die Bluteule war da!
    ***
    In diesem Moment fror die Zeit für die Tierärztin ein. Sie konnte nicht glauben, was sie mit ihren eigenen Augen sah. Die Eule war tatsächlich gekommen, und sie sah so aus, wie sie von Carlotta beschrieben worden war.
    Zunächst mal war der Körper doppelt so groß wie der einer normalen Eule. Und sie hatte keinen normalen Kopf. Der Schädel bestand aus bleichen Knochen, hatte allerdings noch die Form des ursprünglichen Kopfes. Sie sah auch den Schnabel, der scharfkantig und gebogen war und wie eine gekrümmte Messerklinge wirkte.
    Auch die Augen waren vorhanden. Nicht mit denen eines Menschen zu vergleichen. Sie waren starr, künstlich und erinnerten an Kugeln, die blank geputzt waren.
    Es waren alles nur Momentaufnahmen, aber Maxine nahm sie in dieser kurzen Zeit auf, und sie wusste, dass sie keinen Traum erlebte. Dieses Wesen mit dem aufgeplusterten Federkleid war echt, ebenso wie die Schwingen, die sich leicht bewegten, sodass sich die Eule in der Luft halten konnte.
    Maxine reagierte. Wie lange sie dazu gebraucht hatte, wusste sie nicht, aber sie rammte das Fenster zu, um der Horror-Eule wenigstens etwas Widerstand entgegenzusetzen.
    Genau da bewegte sich das Tier auch.
    Es sah so aus, als könnte die Eule es schaffen, sich noch in den Spalt zu klemmen. Sie war eine Idee zu langsam. Es kam zwar zu einer Berührung, aber das war auch alles. Der Körper prallte gegen die Scheibe. Zum Glück hielt die Doppelverglasung dem Druck stand.
    Maxine drehte am Griff und schloss das Fenster. Sie spürte, wie sie zitterte, und taumelte rückwärts ins Hotelzimmer. Sie wurde erst durch die beiden Hände gestoppt, die sich auf ihre Schultern legten.
    Diesmal musste Carlotta sie beruhigen.
    »Es ist okay, Max, es ist alles normal.«
    Erst jetzt erfasste der Schock Maxine voll. Sie zitterte am gesamten Leib und war froh, dass sie festgehalten wurde, denn ihre Beine hätten sonst nachgegeben.
    Sie konnte ihren Blick einfach nicht von dem Viereck abwenden. Doch dahinter tat sich nichts mehr. Der Vogel war verschwunden.
    Mit noch immer zittrigen Knien ging sie zu einem Sessel und setzte sich.
    Es war Carlotta, die ihr jetzt ein Glas Wasser reichte.
    Maxine trank und schloss dabei die Augen. Mit dem Erscheinen dieses Monstervogels hätte sie niemals gerechnet, aber sie war gefestigt genug, dass sie nicht in Panik verfiel oder sich in Selbstmitleid erging.
    Sie fasste sich recht schnell wieder, und das deutete sie durch ein Nicken an.
    »Dann müssen wir uns wohl umstellen«, erklärte sie mit leicht heiserer Stimme.
    »Wie meinst du das?«
    »Wir wissen jetzt, dass wir unter Beobachtung stehen. Und ob unsere Abreise da so einfach sein wird, wie wir es uns vorgestellt haben, will ich mal dahingestellt sein lassen. Wir müssen damit rechnen, dass man uns hier festhalten will.«
    »Ja, das kann sein. Ich habe zu viel gesehen. Tut mir leid, Max, das konnte ich nicht vorhersehen.«
    »Du musst dir keine Vorwürfe machen. Es ist eben unser Schicksal, dass wir immer auf derartige Fälle treffen. Aber so etwas ist mir auch noch nicht widerfahren.«
    »Okay.« Carlotta strich über ihre Stirn. »Wie verhalten wir uns?«
    »Wir müssen bleiben. Hier im Hotel. Wir dürfen nicht nach draußen, und du wirst auch nicht mehr fliegen. Denn ich bin mir sicher, dass man uns beobachten wird.«
    »Das glaube ich auch. Und deshalb vermute ich auch, dass es nicht einfach sein wird, zum Flughafen zu gelangen.«
    »Ach.« Maxine war erstaunt. »Glaubst du, dass man uns angreifen wird?«
    »Möglich.«
    »Am helllichten Tag?«
    »Denen traue ich alles zu. Sie sind sehr schnell. Das musst du mir
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