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1634 - Strigen-Terror

1634 - Strigen-Terror

Titel: 1634 - Strigen-Terror
Autoren: Jason Dark
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aber einen skelettierten Kopf, aus dem nur der scharfe Schnabel hervorstach. Und damit haben sie nach mir gehackt und mich verletzt.«
    Maxine sagte nichts. Sie sah Carlotta an, blickte auf die Pflaster und wusste, dass das Vogelmädchen ihr nichts vorgemacht hatte. Okay, es gab aggressive Vögel, das stand außer Frage, aber Tiere, wie Carlotta sie beschrieben hatte, konnte es einfach nicht geben.
    Hätte sie früher gedacht. Die Erlebnisse, die hinter ihnen lagen, hatten ihre Sichtweise verändert. So fragte sie erst gar nicht danach, ob Carlotta sich geirrt haben könnte.
    »Glaubst du mir, Max?«
    »Ich versuche es.«
    »Aber du musst mir glauben! Es waren die Tiere. Und ich bin ihnen nur unter großen Anstrengungen entkommen. Ich habe mir die Wunden nicht selbst beigebracht.«
    »Das traue ich dir auch nicht zu. Es ist nur…« Maxine lächelte und schüttelte den Kopf. »Ich kann es nicht glauben, dass gerade uns wieder so etwas passiert ist. Das ist unglaublich, würde ich sagen.«
    »Aber es stimmt.«
    »Ja, ja«, murmelte Maxine. »Und wo genau ist das alles passiert?«
    Das Vogelmädchen dachte nach und sagte dann: »So genau kann ich das auch nicht sagen. Die Gegend hier ist mir fremd. Ich kenne mich da nicht aus.«
    »Wohin bist du denn geflogen?«
    Carlotta schloss die Augen. Sie dachte nach und antwortete dann mit leiser Stimme: »Ich habe mich nach Osten gewandt. Ich wollte über das Wasser fliegen und über die Schären hinweg. Da liegen ja unzählige kleine Inseln im Meer. Das war auch in der Dunkelheit toll anzusehen. Nun ja, ich wollte mich etwas ausruhen und bin auf einer der Inseln gelandet. Sie ist wohl unbewohnt. Jedenfalls habe ich kein Haus gesehen und auch keine Menschen.«
    »Aber die Vögel - oder?«
    »Ja, die Eulen mit den Skelettköpfen und diesen spitzen und gekrümmten Schnäbeln. Das waren Eulen, ich kenne sie ja, und ich weiß noch immer nicht, wie sie existieren können.«
    »Jedenfalls haben sie dich entdeckt.«
    Carlotta nickte. »Sie müssen mich sogar zuvor gespürt haben. Oder so ähnlich. Ich hatte mich auf der Lichtung einer kleinen, unbewohnten Insel ausgeruht. Als ich mich dann wieder auf den Rückweg machen wollte, sind sie plötzlich aufgetaucht.«
    »Wie viele waren es?«
    »Zwei.«
    »Und die griffen dich an?«
    »Ja«, flüsterte das Vogelmädchen. »Von zwei Seiten jagten sie auf mich zu. Ich sah die Gefahr zu spät, ich hörte nur das Rauschen ihrer Schwingen, und dann kam ich nicht mehr weg. Ich konnte mich nur zu Boden werfen, sodass sie mich nur streiften. Als ich aufstand, hatten sie sich bereits zu einem neuen Angriff formiert. Da konnte ich sie auch recht gut sehen, denn die Nacht ist ja nicht besonders dunkel. Der Mond ist so gut wie voll.«
    »Klar. Und was passierte dann?«
    Das Vogelmädchen senkte den Kopf. »Erst mal nichts. Die Eulen mussten sich wohl einen neuen Plan ausdenken, wie auch immer. Ich wusste, dass ich Probleme bekommen würde. Sie sind ja nicht weggeflogen. Sie lauerten in der Nähe und warteten darauf, was ich tat. Sie ließen mich nicht mehr aus den Augen.«
    »Hatten sie diese denn?«
    Carlotta nickte. »Ja, und diese Schnäbel, vor denen ich mich schon gefürchtet habe. Ich wusste, dass sie es mir nicht leicht machen würden…«
    »Sie starteten also einen zweiten Angriff?«
    »Genau. Das war auch der Moment, wo ich reagierte. Als sie los flogen, startete auch ich. Ich konnte nur hoffen, schneller zu sein.« Sie hob die Schultern. »Ich war es zu Anfang nicht. Sie kamen ja von zwei Seiten und erwischten mich, als ich abgehoben hatte und ich mich noch nicht so auf sie einstellen konnte. Es waren die Wunden am Kopf. Aber sie konnte mich nicht aufhalten oder zum Absturz bringen. Ich bin so schnell wie selten geflogen und habe es letztendlich auch geschafft. Nun bin ich hier.«
    »Ja, das bist du.« Carlotta umarmte ihren Schützling. »Ein Glück, dass du es geschafft hast und so kräftig bist. Aber ich habe noch eine Frage. Bist du von ihnen verfolgt worden?«
    Carlotta legte den Kopf zurück, weil sie Maxine anschauen wollte. »Ja, ich glaube, dass sie mich verfolgt haben.«
    »Sicher bist du dir nicht?«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe mich hin und wieder umgedreht und glaube, sie einmal hinter mir gesehen zu haben. Ich wollte das nicht näher nachprüfen und bin schnell weitergeflogen. Und das fast bis zur Erschöpfung.«
    »Ja, das habe ich gesehen, als du angekommen bist.«
    »Länger hätte ich auch nicht fliegen können.
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