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1630 - Geheimmission der XENOLITH

Titel: 1630 - Geheimmission der XENOLITH
Autoren: Unbekannt
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„Also", keuchte er dann. „Ich sage euch, was ich weiß. Und ich verzichte auf die Bezahlung."
    „Das ist ja gut", meckerte Nanny. „Mach schnell, wir haben nicht endlos Zeit, du Flasche."
    „Schaut euch nach einem Wesen um", sagte Gelder, „das etwa so groß ist."
    Er hob seine Hand in Hüfthöhe. „Es ist bepelzt und sieht aus wie eine Kreuzung zwischen einer Ratte und einem Känguruh. Sein Name ist Gucky. Der Bursche hat sich Felix unter den Nagel gerissen. Wohin er mit ihm verschwunden ist, wissen allein die Teufel, die euch geschickt haben."
    „Das ist ja interessant", kam es von Nanny. „Kannst du das auch so ausdrücken, daß man das besser versteht?"
    Gelder schwieg. „Du weißt noch wesentlich mehr!" behauptete Curious. Sie fuchtelte mit ihrem Regenschirm herum und erweckte den Anschein, als wolle sie damit auf Gelder einschlagen. Der ließ sich aber davon nicht beeindrucken. Er schüttelte den Kopf und schwieg weiter.
    Gucky mußte sich gewaltig zusammenreißen, um sich nicht an Gelder für dessen unverschämte Beschreibung zu rächen.
    Eine Kreuzung zwischen Ratte und Känguruh! Ed erlaubte sich schon so manche Frechheit, aber das hätte er nie gewagt zu sagen.
    Aber Gucky durfte sich hier nicht verraten, und er schluckte die Beleidigung erst einmal hinunter. Es würden sich bestimmt noch Gelegenheiten ergeben, bei denen er es dem Burschen heimzahlen konnte.
    Er kontrollierte weiter die Gedanken des Ganoven. Gelder war erstaunlich gut informiert. Er dachte nicht nur an die Niederlage, die er gegen den Ilt erlebt hatte, sondern auch an die GECKO, an Ed Morris und Selma Laron, nicht jedoch an Alaska Saedelaere. „Er will nicht reden, er will nicht reden", zürnte die Piratin. „Soll ich Nanny bitten, etwas fester zuzupacken?"
    „Bloß nicht", jammerte der Ganove.
    Gucky sah auch jetzt keinen Grund zum Eingreifen, denn er kannte die Worte Gelders immer schon Sekunden, bevor der sie aussprach. „Mir fällt da noch eins ein", japste Gelder. „Dieser Gucky trifft sich in unregelmäßigen Abständen mit einem Vincraner namens Gejode-Paln zu spiritistischen Sitzungen in einer Kaschemme namens Point Allegro im Süden der Stadt. Von dort bekam ich den ersten Hinweis auf ihn. Das ist aber nun wirklich alles, was ich sagen kann."
    Gucky lachte innerlich.
    Zum ersten Mal entpuppte es sich als Vorteil, daß Gelder ein raffinierter Bursche war.
    Der Ilt kannte weder einen Vincraner namens Gejode-Paln noch das Etablissement mit dem Namen Point Allegro. Aus den Gedanken Gelders erkannte er aber, daß beide tatsächlich existierten und daß Gejode-Paln ein mächtiger Mann war, der zahllose Kontakte - legale und illegale - unterhielt.
    Gelder betrachtete es als seine persönliche Rache, daß er den Frauen das Märchen auftischte. Er hoffte sogar, daß sie der Spur folgen würden. Bei Gejode-Paln würden sie eine Menge Ärger bekommen. Und Gelder hätte Zeit gewonnen, um vorübergehend unterzutauchen.
    Für Gucky zählte in diesem Moment nur, daß Gelder nichts weiter über ihn und seine Freunde verraten hatte.
    Eine weitere Spur hatte der Ganove auch verwischt. Nämlich die zu den beiden Frauen, bei denen Felix eine Zeitlang gelebt hatte. Die hatte er auch aus purer Boshaftigkeit unterschlagen.
    Darum brauchte sich Gucky nun auch nicht mehr zu kümmern.
    Dennoch war ihm eins klar: Ihr Domizil im Bungalow am Stadtrand würden sie nicht mehr lange halten können. Die drei Frauen waren höllisch neugierig. Und sie gingen konsequent vor. Felix hatte noch andere Spuren hinterlassen. Und die Beschreibung des Mausbibers war ein sehr deutlicher Hinweis.
    Wenn das Trio bei dem Vincraner nichts herausfand, würden sie sich Gelder erneut vorknöpfen. Irgendwann würden sie dessen Widerstand auch brechen. „Du kannst gehen", erklärte Tipania. „Aber wir sehen uns bestimmt wieder. Vielleicht fällt dir bis dahin noch etwas ein, was uns nützlich sein könnte."
    Sie ließen den Ganoven einfach stehen und verschwanden schnell in der Dunkelheit. Gucky wartete noch einen Moment.
    Gelder dachte, daß er jetzt einen kräftigen Schluck verdient hatte. Und daß er Lupo eins über die Rübe hauen würde, wenn er ihn traf, denn der hatte ihm die Suppe eingebrockt.
    Als er sich auf den Weg zur nächsten Kneipe machte, teleportierte Gucky zurück zum Bungalow.
    Ed Morris und Selma Laron schliefen bereits. Alaska hatte eine Nachricht hinterlassen, die besagte, daß er sich unauffällig umsehen wollte. Genauer hatte er sich nicht
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