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1627 - Die Arcoana am Scheideweg

Titel: 1627 - Die Arcoana am Scheideweg
Autoren: Unbekannt
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Ich spreche hier für uns alle, für alle 250: Gebt uns Run frei, Arcoana! Wir beanspruchen das Recht, von nun an unser Schicksal wieder allein zu bestimmen."
    Nochmals überlegte Qeyonderoubo. Doch am Ende beugte er sich dem Willen Mizmohairs, weil er keine andere Wahl sah.
    Und vielleicht war eine unbestimmte Hoffnung besser als nichts, auch für die Arcoana im Sheokorsystem, die täglich an der Schwelle zu einer neuen Form der Existenz standen.
    Er mußte den Aderlaß beenden, der sein Volk der besten Kräfte beraubte. Und wenn es dazu notwendig war, die Sriin hilflos in Outoteshail zurückzulassen, so würde er es tun. Das Tabu der Sriin war stärker als ihr Selbsterhaltungstrieb.
    Dagegen konnte niemand an. „Es ist gut, Mizmohair. Wir werden so handeln, wie ihr es fordert."
    Qeyonderoubo wies Xhanshurobar an, nach einer geeigneten Welt zu suchen. Die Fernorter traten in Tätigkeit, ein Sektor der näheren Umgebung nach dem anderen wurde untersucht und für unergiebig befunden. Schließlich jedoch blieben zehn geeignete Objekte übrig. Auf eines davon fiel ihre Wahl. Und schon am Ende dieses Sonnenlaufs flog die OUCCOU ins System einer roten Sonne ein.
    Fünf Planeten kreisten um das Zentralgestirn, von denen vier auf keinen Fall in Frage kamen. Doch der fünfte und äußerste erfüllte die Bedingungen, die Mizmohair gefordert hatte. Es handelte sich um eine Sauerstoffwelt mit annehmbarem Klima, sowohl Flora als auch Fauna waren reich vertreten.
    Mit einem Beiboot ließ Qeyonderoubo die Sriin zur Oberfläche schaffen. „Ich will euch gern alles dalassen, was ihr zum Leben benötigt", sang er. „Aber dazu mußt du mir erst einmal sagen, Mizmohair, was das ist!"
    „Vergiß es, Yonder. Wir kommen klar."
    „Bist du völlig sicher?" .„Logisch! Die anderen Riin lassen uns nicht im Stich. Für sie ist es hierher nur ein einziger Schritt. Aber das begreifst du nicht, selbst wenn du's tausendmal siehst..."
    „Unterschätze mich nicht! Gib mir eine Chance!"
    „Wozu, Yonder? Die anderen finden eine Lösung für das Problem."
    „Ich bin nicht überzeugt. Soll ich nicht zumindest ein robotisch gesteuertes Beiboot dalassen? Damit ihr notfalls auf eigene Faust weiterfliegen könnt?"
    „Nein. Du nervst. Verschwindet jetzt endlich, allesamt!"
    „Hast du Angst, unsere Technik zu benutzen? Ich werde euch einweisen lassen. Ihr lernt es schon."
    „Nein."
    „Oder seid ihr mißtrauisch?" fragte Qeyonderoubo dennoch. „Wir finden eine Lösung, wenn ihr es nur selber wollt!"
    „Wollen wir aber nicht. Und außerdem nervst du wirklich.
    Paß auf, daß ich keinen Rückfall kriege, Yonder!"
    Damit hatte Mizmohair ihn.
    Qeyonderoubo kletterte ins Beiboot der OUCCOU zurück und sah zu, wie weit unten die 250 Sriin kleiner wurden und schließlich verschwanden.
    Unter ihnen kippte die Landmasse zur Seite weg, bis nur noch Wasser den Holoschirm erfüllte.
    Eine Welt des Exils ...
    Hoffentlich wurde keine Welt der Toten daraus. Aber das war nicht mehr sein Problem. Ohne weitere Verzögerung ließ er das Schiff die Heimreise antreten. 18 Millionen Lichtläufe bildeten keine unüberwindliche Entfernung, beileibe nicht, doch sie brauchten ihre Zeit. Er fand ausgiebig Gelegenheit, sich ins Meditationsnetz des Schiffes zurückzuziehen, nachzudenken und mit sich selbst ins reine zu kommen.
    Je länger er versuchte, Ordnung in all die Ideen und Stimmungen zu bringen, die sein Denken durchfluteten, umso mehr wuchs die Verwirrung. Aber vielleicht lag gerade darin der Schlüssel zur Weisheit. Alle Kenntnisse zu hinterfragen, die Gedanken der Töten und der eigenen Vergangenheit zu ignorieren und an die Stelle der Sicherheit den Zweifel zu setzen. Vielleicht war das der erste Schritt, den ein Weiser unternehmen mußte. „Ich glaube nicht, daß Outoteshail die Heimat der Sriin ist", erklärte Kalcadurionenser einmal. „Vielleicht liegt die wahre Heimat in der Nähe, im selben Galaxiensektor, soviel wäre möglich. Das Sternenreich der Sriin hätte ich gern gefunden.
    Allein, um ihnen das heimzuzahlen, was sie uns angetan haben."
    „Ich höre Gedanken der Rache von dir, der sich für einen nüchternen Geist hält?"
    „Genauso ist es leider."
    „Ich kann dich verstehen. Aber wieso glaubst du, daß Outoteshail nicht die Heimat der Sriin beherbergt?"
    „Weil ich jetzt weiß, daß Mizmohair eine Sicherung eingebaut hat. Es wäre viel zu leicht, in einer solchen Zwerggalaxis auf die Suche zu gehen - um womöglich, nach hundert Weltenläufen,
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