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1627 - Die Arcoana am Scheideweg

Titel: 1627 - Die Arcoana am Scheideweg
Autoren: Unbekannt
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hatte schon einmal gelogen, als sie behauptet hatte, der neue Großdenker stünde längst bereit.
    Dann hatte er erfahren müssen, daß dieser ominöse Fremde sich seiner eigenen Bestimmung womöglich noch nicht einmal bewußt war. Wo begann die Lüge, und wo endete sie? Gingen Colounshabas Lügen noch viel weiter, als man ahnen konnte?
    Und was bezweckte sie damit, wenn es so war?
    Qeyonderoubo hatte das Gefühl, er müsse nur dieser einen Antwort auf die Spur kommen. Dann läge des Rätsels Lösung offen vor ihm.
    Nachdem sie die Hälfte der Strecke bis Outoteshail zurückgelegt hatten, starben während eines einzigen Sonnenlaufs die beiden letzten Tank-Patienten. „Das war der letzte der schwer Erkrankten", sang der Therapeut. „Wir haben nicht einen einzigen dieser Fälle retten können."
    „Noch 250?" fragte Qeyonderoubo dumpf. „Ja", bestätigte Kalcadurionenser. „Aber es sind allesamt Fälle, denen ich Hoffnung zubillige. Sie sind schwach, aber nicht lebensgefährdet. Wenn sie in geeignete Hände gelangen, werden sie sich erholen. Davon bin ich überzeugt."
    Der Zustand der Sriin hatte sich soweit gebessert, daß sie in ihrer Sektion wieder auf eigenen Beinen herumliefen, daß sie wieder redeten und an ihrer Umgebung ein gewisses Interesse zeigten.
    Nach drei Vierteln der Strecke suchte Qeyonderoubo erstmals gemeinsam mit dem Therapeuten Mizmohair auf. Der Sriin erwartete sie mit wachen Augen, jedoch nicht ohne Mißtrauen.
    Auch dieser Zug war in ihm allmählich wieder erwacht, im selben Maße, wie er seine Kräfte zurückerlangte. „Wir brauchen genauere Koordinaten, Mizmohair", sang Qeyonderoubo. „Es ist an der Zeit, den Kurs der OUCCOU präzise auszurichten."
    „Erreicht erst einmal den benannten Sektor. Alles Weitere sage ich dann schon."
    „Warum willst du nicht jetzt schon sprechen?"
    „Das ist meine Sache."
    Doch der Arcoana konnte sich denken, worum es ging. Wenn das Tabubewußtsein in den Sriin wirklich so -, stark ausgeprägt war, so würde sich Mizmohair bis zum letzten Augenblick weigern, das Geheimnis preiszugeben. Und auch das nur dann, wenn er wirklich keine andere Möglichkeit sah.
    Qeyonderoubo beauftragte den Therapeuten, auch bei den anderen Sriin Erkundigungen einzuholen - doch diese gaben sich noch schweigsamer als Mizmohair, wenn es um die Koordinaten ging. Zumindest versuchten sie nicht, ihren Artgenossen zum Schweigen zu überreden. Wahrscheinlich waren sie sogar froh, daß wenigstens einer unter ihnen etwas Mut fand. Und wenn er bereit war, ein paar Zeilen und Daten zu nennen - es war mehr, als alle anderen zustande brachten.
    Nach sechzehn von achtzehn Millionen Lichtläufen geschah die Katastrophe, mit der niemand mehr gerechnet hätte.
    Plötzlich kam eine der Sriin so selbstverständlich in die Zentralmulde der OUCCOU hereinspaziert, als sei es die leichteste Sache der Welt.
    Qeyonderoubo warf zunächst Xhanshurobar, dann Kalcadurionenser einen raschen Blick zu. Beide bedeuteten, keine Ahnung zu haben, wie das möglich sei. Die Krankenstation wurde von Triktern und vom Bordcomputer überwacht, außerdem war es den Schrecklichen unmöglich, von innen die Sektionsschotte zu öffnen.
    Das schon allein deshalb, damit sie sich nicht in den Netzen der Tunnel verirrten oder irgendwo abstürzten. Immerhin hatten sie keine Möglichkeit mehr, den Unendlichen Schritt zu tun.
    Doch diese hier... Sie ließ sich nicht das geringste anmerken.
    Und plötzlich richtete sich Kalcadurionenser am anderen Ende der Zentralemulde zu voller Größe auf. Es war eine pure Schockreaktion, die sämtliche anwesenden Arcoana in derselben Sekunde erstarren ließ. „Ich erkenne dich!" rief der Therapeut. Seine Kieferrudimente scheuerten so hart gegeneinander, daß ein klirrendes Geräusch entstand. „Du bist Desiramahr! Du bist keine der Kranken!"
    „Nein", antwortete die Humanoide. „Warum sollte ich?"
    „Du bist mit einem Schritt an Bord gekommen!"
    Die Sriin grinste mit einem Gesichtsausdruck, den Qeyonderoubo als herablassend und sarkastisch erkannte. „Na klar, Kai! Ich bewundere deinen Verstand! Wie sollte ich auch sonst hergekommen sein? Zu Fuß vielleicht? Da überschätzt du mich nun doch ein bißchen."
    „Aber woher ...? Ich meine, wie konntest du dieses Schiff jemals finden? Wir sind sechzehn Millionen Lichtläufe von zu Hause weg!"
    „Ach, das ist eine lange Geschichte, Kai. Du willst sie auch hören, Yonder? Na klar, neugierig, wie ihr Tees nun mal seid.
    Ich dachte mir, daß ihr
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