Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1627 - Die Arcoana am Scheideweg

Titel: 1627 - Die Arcoana am Scheideweg
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
geschieht. Vorher haben sie in den Kuppeln von Caufferiosh ohne irgendeine Perspektive gelegen. Und nun ...
    Ich denke, sie glauben jetzt wieder an ihre Chance. Mit anderen Worten heißt das, daß uns Mizmohair mit seinen Koordinaten möglicherweise die Wahrheit gesagt hat."
    „Hattest du daran Zweifel?" erkundigte sich Qeyonderoubo erstaunt. „Aber ja! Wer einmal miterlebt hat, wie tief das Tabu in den Sriin verwurzelt ist, auf die eigene Heimatwelt keine Hinweise zu geben, der versteht das."
    Qeyonderoubo sah, den Sriin eine Weile bei ihren kaum merklichen Bewegungen zu; und dann erst sagte er: „Du hättest deutlicher darstellen sollen, wie hoch das Risiko einer Fehlinformation wirklich ist."
    „Dieser Meinung bin ich nicht."
    Der Therapeut zog sich ein paar Zentimeter von Qeyonderoubo zurück, allem um seine Distanz zu dessen Gedankengängen auszudrücken. „Niemand sollte den Sriin auch nur ein einziges Wort glauben, ohne dabei Vorbehalte zu formulieren. Wenn du das getan hast, ist es nicht meine Schuld.
    Aber du hast es nicht getan, nicht wahr?"
    „Nein. Und wenn, es hätte nichts geändert. Das, was wir hier tun, ist eine Notwendigkeit. Ohne jede Rücksicht auf Zweifel.
    Wenn es Sinn hätte, würde ich sogar versuchen, das andere Ende des Universums anzufliegen; wo immer es auch liegen soll."
    „Es wäre gewiß interessant. Aber, das wird nicht nötig sein, denke ich."
    „Sicher nicht, Kalcadurionenser. Bitte halte mich auf dem Laufenden, was die Sriin angeht. Ich möchte besonders über den Zustand derer informiert werden, die in den Tanks liegen."
    „Das kannst du haben. Aber ich will dir nicht viel Hoffnung machen."
    „Weshalb? Ich denke, es gibt einen leichten Aufwärtstrend zu verzeichnen."
    „Dabei handelt es sich um einen Trend, der in der Motivation begründet liegt. Die Patienten in den Tanks haben keine Motivation. Die meisten bekommen nicht einmal mehr mit, was hier geschieht. Sie wissen nicht, daß Wir sie aus den Kuppeln herausgebracht haben."
    Qeyonderoubo schwieg. Dann drehte er sich um und verließ die Krankensektion des Schiffes, ohne Kalcadurionenser eines weiteren Worteszu würdigen. Je länger sie beide miteinander umgingen, desto mehr wuchsen gewisse Abneigungen - und zwar von beiden Seiten. Das jedoch hinderte sie nicht daran, korrekt miteinander umzugehen.
    Nachdem sie weitere zwei Millionen Lichtläufe zurückgelegt hatten, starb der erste der Tank-Patienten. Es war in der Galaxis Grishroga-Nasa, einem supermassiven Spiralnebel, den schon ihre Ahnen flüchtig durchforscht hatten. Nun aber erlangte diese Galaxis eine ganz eigene, negative Bedeutung.
    Denn Grishroga-Nasa bildete den Auftakt für eine Entwicklung, die der Besatzung der OUCCOU eine schwere Belastung aufbürdete.
    Bei diesem ersten Toten blieb es nicht.
    Es war, als sei eine unsichtbare Grenze erreicht worden. Von nun an verstarb pro Sonnenlauf ihrer Bordzeit mindestens einer der Humanoiden. Zuerst vier, dann sieben, bald zwölf von achtzehn.
    Qeyonderoubo erteilte dem Therapeuten sogar Anweisung, es mit Medikamenten zu versuchen; das erloschene Fourusharoud der Sriin auf biotechnischem Wege wieder aufzuladen oder die Körper der Schrecklichen in einen Kältetiefschlaf zu versetzen.
    Aber keines der Experimente bewirkte auch nur den geringsten Erfolg.
    Sie konnten nichts tun als warten.
    Noch hatten sie die Koordinaten nicht erreicht, noch lange nicht.
    Und Qeyonderoubo fürchtete, daß dieser Zeitpunkt viel zu fern lag, als daß ihn einer der Sriin in den Flüssigtanks noch erleben würde.
    Er wünschte, er hätte nicht all die Verantwortung allein zu tragen gehabt. Wäre nur der neue Großdenker endlich aufgetaucht, von dem Colourshaba in Affraitancars Netzberg gesprochen hatte. Wie lange wollte sich diese geheimnisvolle Persönlichkeit noch Zeit lassen?
    Und was für ein Großdenker war das, der die schwerste Stunde seines Volkes allein mit sich und seinen Gedanken verbrachte? War ein solcher Großdenker es wert, daß man seinen Impulsen folgte?
    Qeyonderoubo hegte schwere Zweifel daran. Er war es doch, der in diesen Tagen die Entscheidungen traf. Und er war sich alles andere als sicher, ob er bereit wäre, diese Gewalt an jemanden abzutreten, der mit den Details der Lage nicht vertraut war. Der vielleicht mehr Schaden anrichtete, als daß er Nutzen brachte.
    Vielleicht kam der neue Großdenker auch nie.
    Es gab solche Arcoana, deren Persönlichkeit im Labyrinth der Gedanken verlorenging.
    Aber Colounshaba
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher