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1627 - Die Arcoana am Scheideweg

Titel: 1627 - Die Arcoana am Scheideweg
Autoren: Unbekannt
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Erfolg zu haben. Er hätte uns niemals von vornherein die Koordinaten verraten. Er hat immer abgewartet, ob sich eine andere Möglichkeit ergibt."
    „Und du glaubst, Kalcadurionenser, daß sich diese Möglichkeit nun ergeben hat? Hatte er wirklich etwas in der Hinterhand, als er uns fortschickte?"
    „Ich weiß es nicht. Aber es wäre besser, Qeyonderoubo, du glaubst daran. Denn etwas wirst du den Arcoana berichten müssen."
    „Das ist wahr. Ich werde darüber nachdenken. Ich tue nichts anderes."
    Der Flug der OUCCOU verlief in erschreckender Eintönigkeit. Es gab nicht einmal die Übergriffe primitiver Völker, wie sie sonst üblich waren. Dazu passierten sie viel zu schnell deren Territorien.
    Qeyonderoubo ließ vollständige Leere in sein Denken einziehen. Alles verschwand plötzlich. Es war genau das, was er sich so lange gewünscht hatte. Das Alte zu vernichten, um Neues, strukturiert und mit überraschendem Gedankengut, zu sich vordringen zu lassen.
    Zaghaft intonierte der Arcoana einen stimmhaften Ton. Er spürte die Kraft, die darin verborgen lag. Von den Wänden drang Resonanz zu ihm zurück. Das Schiff ringsum vibrierte, sein Hinterleib fing zu brennen an, und endlich steigerte sich das Reiben seiner Kieferrudimente zu einem befreienden Schrei. „Colounshaba! Du hörst nicht, was dein Favorit erklären möchte. Aber ich habe verstanden, wie deine Konstruktion der Zukunft aussieht. Ich habe verstanden, was du mir immer sagen wolltest! Und ich werde tun, was niemand sonst in diesen Weltenläufen tun kann!"
    Mit den letzten Energiereserven erreichte die OUCCOU die Galaxis Aemelonga und das Sheokorsystem. Und als sie die Bahn des siebenten Planeten, Dadusharne, kreuzten, ließ Qeyonderoubo die Vorbereitungen für eine Nachricht treffen.
    Von seinem Schiff aus entstanden Supra-Webfäden, deren Verästelungen bis in die letzten Stationen des Systems reichten. In diesem Augenblick, so wußte er, sprach er zu allen Arcoana.
    Das ganze Volk hörte ihn - er konnte spüren, wie es lauschte.
    Die jungen Schüler aus den Brutkuben, die alten Wissenschaftler; diejenigen, die das eigene Denken an die Grenze zur Weisheit geführt hatte, und die Techniker in den Planetenforming-Kuppeln, die von der Arbeit noch nicht in ihre Mulden zurückgekehrt waren.
    Sie lauschten alle.
    Denn die OUCCOU brachte Nachricht von den Schrecklichen. Das Schicksal ihres Volkes entschied sich hier und jetzt. Es hing allein davon ab, ob er zu reden verstand oder nicht. Die ersten Worte überlegte sich Qeyonderoubo sorgfältig. Doch dann begriff er, daß es nicht auf Sorgfalt ankam, sondern darauf, Wahrheit zu vermitteln.
     
    7.
     
    „Hört her", sprach er über die Supra-Webfäden des Schiffes, „hört mir zu, Arcoana! Ich will, daß jeder einzelne von euch über meine Worte nachdenkt..."
    Es war lange her, daß sich einer der Ihren auf diesem Weg an alle anderen gewandt hatte. Affraitancar... Ja, der wahnsinnige ehemalige Großdenker der Arcoana hatte so zu ihnen gesprochen, kurz bevor sie aus dem Reich der 73 Sonnen, Noheyrasa, in die neue Heimat Aemelonga aufgebrochen waren.
    Und seitdem?
    Nicht einmal Colounshaba hatte diesen Weg gewählt. Sie hatte den Schrittmacher zwar nicht auf eigene Faust konstruiert und in Tätigkeit gesetzt; auch sie hatte ihre Berater gehört, natürlich Affraitancar in erster Linie. Aber an das ganze Volk hatte sie sich nicht gewandt. Unter den Arcoana gab es bessere Formen der Kommunikation. Selten blieb etwas unter ihnen geheim, was einer wußte. Neuigkeiten sprachen sich herum wie bei den Sriin.
    Nur war diese Neuigkeit von anderer Natur. Jede Stunde Verzögerung konnte Leben kosten. „Mein Name ist Qeyonderoubo", fuhr er mit einschmeichelnder Stimme fort. „Die meisten von euch haben von mir gehört. Ich bin es, der vor vielen Sonnenläufen gemeinsam mit Xhanshurobar, dem Therapeuten Kalcadurioriehser und 250 kranken Sriin in deren Heimat aufbrach, Nun sind wir zurück. Wir haben die Sriin an einem Ort zurückgelassen, den sie sich selbst ausgesucht haben. Achtzehn Millionen Lichtläufe von hier. Dort, so behaupten sie, würden sie Hilfe finden. Sie haben sich geweigert, von uns irgendwelche Ausrüstung und Hilfsgüter anzunehmen. Doch ihre Artgenossen wissen, wo sie zu finden sind, und deshalb hegen wir berechtigte Hoffnung, daß für sie gesorgt ist.
    Die Sriin von Caufferiosh werden überleben!
    Und sie werden nie wieder Gelegenheit haben, mit einem Unendlichen Schritt zu den Arcoana vorzudringen; es
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