Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1625 - Botschaft von ES

Titel: 1625 - Botschaft von ES
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
der Galaxis NGC 1400 beschäftigt. Vielleicht habt ihr mehr Erfölg als unsere Spitzenwissenschaftler. Vielleicht gelingt es euch, die Geheimnisse der fremden Technik zu enträtseln."
    Ein seltsamer Ausdruck erschien auf Philips Gesicht. Er schien zu schmunzeln, gleichzeitig aber wirkte er traurig. „Wir wollen mit euch zusammenarbeiten", antwortete er nach einer kurzen Pause des Nachdenkens. „Wir sehen uns auch gerne die Artefakte an. Ob wir dabei mehr erreichen als eure Wissenschaftler, dessen bin ich nicht sicher." Es klang fast wie eine Bitte um Entschuldigung dafür, daß er Myles Kantors Team zuvor als Nichtskönner, Dilettanten und Amateure bezeichnet hatte. Aber gleich darauf kara sein selbstbewußtes Ego wieder zum Vorschein. „Wie steht's überhaupt damit?" fragte er vorwitzig. „Waren es nicht insgesamt vier Fundobjekte, die du uns zeigen wolltest?"
    „Du hast recht", nickte Reginald Bull.
    Als hätte er damit ein Stichwort gegeben, öffnete sich in der Rundwand der Halle eine Tür, und eine zweite Transportplattform kam zum Vorschein. Diesmal verzichtete Bull auf alle Theatralik. Die Plattform wurde von einer jungen Frau gesteuert, in der Reuben Shayn sofort Kallia Ne drun, Myles Kantors Lebensgefährtin, erkannte.
    Auf der Unterlage ruhte ein Gebilde von etwa einem Meter Höhe. Es bestand aus schimmernder Formenergie. Die Art und Weise, wie es in sich verdreht und gewunden war, machte es zu einem geometrischen Alptraum. Reuben fühlte sich unmittelbar an das Humanidrom erinnert, die Tagungsstätte des Galaktikums über dem Planeten Lokvorth. Auch dort gab es eine chaotische Geometrie, die dem Menschen den Verstand verwirrte.
    Gleichzeitig spürte Reuben stechenden Kopfschmerz.
    Er erschrak. Er glaubte, das Symptom zu kennen: Es war ihm oft genug beschrieben worden.
    Verzweiflung und Zorri überkamen ihn. Warum mußte es ausgerechnet jetzt geschehen? Warum gönnte ihm das Schicksal nicht, diesen Augenblick in all seiner unerhörten, vielleicht sogar kosmischen Bedeutung bei klarem Verstand zu erleben?
    Seine Krankheit war in die entscheidende, endgültige Phase getreten. Der stechende Schmerz im Schädel war das Signal, mit dem das Binderman-Syndrom in die letzte Phase eintrat.
    Ein verrückter Gedanke ging ihm durch den Sinn: Konnte der Anblick des verdrehten und geschraubten Gebildes dort unten auf der Antigravpalette daran schuld sein?
     
    *
     
    Sein Blick trübte sich.
    Unten gaben die Ennox jammernde Töne von sich. Neben ihm schrie Zigmond: „Boogo! Boogo! Boogo!"
    Reginald Bull wurde auf Zigmonds Geschrei aufmerksam und blickte in die Höhe. Sein Gesicht war steinern. Wahrscheinlich hatte er die ganze Zeit über gewußt, daß über ihm auf der Empore zwei standen, die ihm zuhörten und zuschauten.
    Die Transportplattform mit dem geometrisch unwirklichen Gegenstand war inzwischen ein paar Meter weiter zum Zentrum der Halle hingeglitten. Jetzt aber brachte Kallia Nedrun die Palette zum Stehen. Es herrschte allgemeine Verwirrung. Niemand wußte, warum die Ennox auf den Anblick des verdrehten Objekts so eigenartig reagierten. Auf der Empore schrie Zigmond immer noch: „Boogo! Boogo ...!"
    Reuben Shayn nahm all dies wahr wie Geschehnisse, die sich in einem anderen Universum abspielten. Er war der Ohnmacht nahe, so intensiv tobte der Schmerz im Schädel. Reuben merkte, daß sich jemand am Gürtel seiner Kombination zu schaffen machte. Er sah einen kleinen Gegenstand über die Brüstung nach unten fliegen und nahm erstaunt und verständnislos zur Kenntnis, daß es seine Kombiwaffe war. Die Bedeutung des Vorgangs verstand er nicht.
    Plötzlich gellte Philips Stimme: „Der Fünf-D-Boogo! Die Ursache des Verhängnisses! Er muß vernichtet werden. Er bringt allen, die ihn sehen, ohne ihn zu verstehen, tödliches Unheil."
    Ein fauchendes, zischendes Geräusch ertönte. Ein fingerdicker Energiestrahl stach auf die Antigravplattforrn zu. Kallia Nedrun war in Dekkung gegangen. Reginald Bull schrie eine Warnung. Ein greller Blitz zuckte. Ein dröhnender Krach verkündete däs Ende des verdrehten Objekts aus Formenergie. Reuben Shayn begriff intuitiv, daß Philip die Kombiwaffe aufgefangen hatte, die ihm - wahrscheinlich von Zigmond - zugeschleudert worden war. Mit der Kombi hatte Philip auf den 5-D-Boogo geschossen, was immer der Name bedeuten mochte, und ihn zerstört.
    Reuben begriff das alles nicht, besonders nicht den Lärm, der unmittelbar nach der Explosion unter ihm aufbrandete. Es spielte auch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher