Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1625 - Botschaft von ES

Titel: 1625 - Botschaft von ES
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Die Ennox gaben merkwürdige Laute von sich, die Bewunderung, aber auch Schreck ausdrücken mochten. Eine Seitenwand des Schiffes verschwand plötzlich, so daß der Blick ins Innere frei wurde. Das Innere des Fahrzeugs besaß nur ein einziges Deck. Technisches Gerät von unbekannter Funktion war dort aufgestellt. Die Sammlung exotischer Objekte wirkte wie eine museale Ausstellung. Die Ennox zischten und tuschelten untereinander. Reuben Shayn war überzeugt, daß Reginald Bull jeden einzelnen Laut sorgfältig aufzeichnete in der Hoffnung, auf diese Weise an ein paar der Informationen heranzukommen, die die Ennox mit ihrer sturen Unwilligkeit, Fragen zu beantworten, so sorgfältig hüteten.
    Bulls Stimme ertönte plötzlich. Mit mächtigem Klang setzte sie sich über den Tonwirrwarr der fremden Musik hinweg und erklärte: „Das ist Ultimos Raumschiff. Ultimo war der letzte Arachnoide, ein Produkt der gezielten Devolution. Er besaß die barbarische Wildheit, die die Urväter seines Volkes ausgezeichnet hatte. Er zog aus, um gegen die lästigen Sriin zu kämpfen und sie zu vertreiben."
    „Sing uns keine Lieder vor!" höhnte Philip. „Habt ihr das Schiff untersucht? Habt ihr etwas über die Technik erfahren?"
    „Das Fahrzeug wurde von einer Gruppe unserer fähigsten Wissenschaftler und Techniker untersucht", antwortete Bull. „Die Leitung der Gruppe hatte Myles Kantor, den ihr alle kennt.
    Das Ergebnis der Untersuchung war unbefriedigend. Die Technik der Spinnenartigen blieb uns unverständlich."
    „Nichtskönner seid ihr!" zeterte Philip. „Düettanten! Amateure!"
    Reginald Bull ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen. „Womöglich hast du recht. Das ist der Grund, weswegen ich um eure Hilfe bitte. Ihr findet euch mit der Technik des Volkes, dem ihr so arg zugesetzt habt, wahrscheinlich besser zurecht."
    „Hör auf mit deinen haltlosen Anschuldigungen!" schrie Ariane. „Was hast du uns sonst noch zu zeigen?"
    „Die anderen Objekte sind klein genug, daß ich sie euch unmittelbar vor Augen führen kann", sagte Reginald Bull.
    Die Projektion des Raumschiffs schrumpfte ein wenig. Im Bereich des hellblauen Lichtscheins erschien eine auf einem künstlichen Schwerefeld schwebende Transportpalette. Auf der plattformähnlichen Unterlage ruhte ein zylindrisches Gebilde von drei Metern Höhe und anderthalb Metern Basisdurchmesser. Es schien aus demselben kupferfarbenen Material zu bestehen wie Ultimos Raumschiff. „Auch hier blieb unsere Untersuchung erfolglos", dröhnte Bulls Kommentar. „Der Kegel läßt sich mit keinem uns bekannten Instrument durchleuchten, analysieren, auseinandernehrnen oder verformen.
    Wir sind jedoch der Ansicht, daß es sich um einen Hypersender handelt. Soviel wir wissen. ließen die Arachnoiden in jedem der von ihnen kolonisierten Sonnensysteme einen solchen Sender zurück."
    „Spekulation", rief einer der Ennox geringschätzig. „Was gibt's noch zu sehen?" keifte ein anderer.
    Die Musik hielt plötzlich inne. Reuben Shayn hatte das Gefühl eisiger Kälte, die sich in der Luft ausbreitete.
    Es war klar, daß jetzt der Höhepunkt der Demonstration kam.
     
    *
     
    Ultimos Raumschiff war plötzlich verschwunden. An seiner Stelle tauchte ein drei Meter großes und dennoch überaus graziles Spinnenwesen auf. Das Getuschel und Gezische der Ennox verstummte augenblicklich. Die Szene schien vor Schreck zu erstarren. Reuben sah seinen Begleiter Zigmond zusammenzucken. Dann gab der Ennox hauchend und fast atemlos von sich: „Ein Tec ...!"
    Das Lichtfeld weitete sich aus. Mit einemmal war Reginald Bull wieder zu sehen. Er trug eine seltsam geformte Gesichtsmaske. Reuben Shayn erkannte bald, daß durch diese Maske die Projektion des Arachnoiden gesteuert wurde. Das mußte die Translatormaske sein, von der in letzter Zeit so oft gesprochen wurde.
    Das Spinnenwesen bewegte sich nit tänzelnden Schritten. In eigenartigem, melodischem Singsang gab es ei-Reihe von Lauten von sich, die offenbar Worte einer Sprache darstellten.
    Reuben Shayn hörte genau hin. Natürlich verstand er nichts. Aber es durchfuhr ihn wie ein elektrischer Schock, als er ein Wort hörte, das wie „Belparadianthan" klang. So hatte Zigmond den Zimmerservo im gemieteten Haus in Terrania genannt! „Wäs sagt er?" fragte Reuben den Ennox.
    Zigmond wand sich. „Ich weiß es nicht!" behauptete er. „Ich kenne die Sprache nicht."
    „Du mußt dich im Lügen noch ein wenig üben", spottete Reuben. „Wie hast du meinen Servo
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher