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1623 - Dimension des Grauens

Titel: 1623 - Dimension des Grauens
Autoren: Unbekannt
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Umgebung zurechtzufinden, wie ein Arkonide."
    Ich blickte Gherada an. Sie wirkte noch ein wenig angegriffen, aber war offenbar wieder guten Mutes. „Ich begreife es immer noch nicht", sagte sie halblaut. „Immerhin, es ist gutgegangen. Und wir haben wichtige Erkenntnisse gewonnen."
    „Hoffentlich", bemerkte ich und lehnte mich in meinem Sessel zurück. „Laßt hören!"
    „Zunächst einmal haben wir festgestellt, daß es bis jetzt insgesamt vier solcher Erscheinungen gegeben hat."
    Ich runzelte die Stirn. „Ich weiß nur von dreien!" gab ich zu bedenken. „Der dritte Kristall ist in einem völlig abgelegenen Gebiet aufgetaucht", erzählte Gherada. „Er wurde entdeckt, als er sich gerade aufzulösen begann."
    „Das ist kein wirklicher Beweis", wandte ich ein. „Liegen keine Aufnahmen, keine Messungen vor?"
    „In diesem Fall nicht", gestand Gherada ein. „Aber..."
    „Ich bin gespannt", bemerkte ich. „Wir haben festgestellt, daß diese Kristalle nur eine ganz bestimmte Lebensdauer haben", erklärte Gherada. „Lebensdauer ist vielleicht ein falsches Wort, aber es paßt wenigstens zum Teil. Die Existenzdauer, so ist es besser, beträgt in jedem Fall zwei Stunden, zwölf Minuten, drei Sekunden und ein paar Tausendstel, die wir unter Meßungenauigkeit abgebucht haben. Aber der Wert von 2 h12' 03" ist korrekt."
    „Hmmm", machte ich nachdenklich. „Und? Ist das alles?" ,„Des weiteren haben wir festgestellt, daß auch die Abstände zwischen den Kristallerscheinungen eine gewisse Periodizität aufweisen."
    „Und der Wert?"
    „Achtundzwanzig Stunden", sagte Gherada ohne Zögern, mit einem sehr zufriedenen Lächeln im Gesicht, „drei Minuten und dreißig Sekunden. Die Sekundengenauigkeit ist vielleicht ein bißchen übertrieben, aber ansonsten stimmt der Wert."
    Ich runzelte die Stirn. „Aber dann müßte ..."
    „Dann müßten wir in den letzten Tagen und Wochen eigentlich viel mehr Kristallerscheinungen gehabt haben", fiel mir Gherada ins Wort. „Das ist sicher richtig. Aber zum einen wissen wir nicht, wo überall im Arkon-System solche Kristalle aufgetaucht sind; die Erscheinungen müssen sich ja nicht nur auf die beiden Hauptwelten beschränken."
    Ich nickte. Das konnte stimmen. „Zum anderen lassen sich die Zeitabstände zwischen den tatsächlich registrierten Erscheinungen durch diesen Faktor dividieren, ohne Rest."
    Ich wiegte nachdenklich den Kopf. „Wenn das stimmt", überlegte ich, „dann würde das bedeuten, daß wir in kurzer Zeit..."
    „... in ziemlich genau vier Stunden", sagte Gherada Ipharsyn strahlend. „Mit dem Auftauchen des nächsten Kristalls rechnen können", setzte ich meine Überlegung fort. „So ist es!" sagte die Wissenschaftlerin zufrieden. „Das wird die Probe auf unsere Berechnungen sein. Ich bin gespannt."
    Ich gönnte ihr ein Lächeln. „Ich auch", sagte ich. „Dieses Mal werden wir nämlich versuchen, in das absolute Innere des Kristalls vorzudringen, in das Herz dieses Körpers. Und dann werden wir sehen."
    Gherada nickte. „Übrigens haben wir noch eine weitere Bestätigung", sagte sie. „Du erinnerst dich an den Beficht von Philip?"
    „Nur zu gut!" sagte ich seufzend. „Dieses Gespensterschiff, das er auf Ariga gesehen hat", bemerkte Gherada Ipharsyn. „Auch dieses Schiff hatte nur für etwas mehr als zwei Stunden Bestand. Und sein Auftauchen paßt in den von uns ermittelten Zeitplan mit dem konstanten Faktor von 28 Stunden hinein."
    „Was beweist, daß es zwischen diesen Phänomenen einen Zusammenhang gibt?"
    „Höchstwahrscheinlich", sagte Gherada Ipharsyn. „Obwohl das mit unseren beschränkten Mitteln nur schwer festzustellen ist. Ja, wenn wir die Möglichkeiten hätten, die Perry Rhodan zur Verfügung stehen. Die BASIS, die Wissenschaftler, die Labors - damit ließe sich ganz anders arbeiten."
    Ich konnte ihren leisen Neid gut verstehen. Auch mir ging es auf die Nerven, mit. restlos unzulänglichen Mitteln an Aufgaben herangehen zu müssen, deren Lösung für Arkon, für den gesamten Kugelsternhaufen, ja für weite Teile der Galaxis überlebenswichtig sein konnten. „Unsere Zeit wird kommen", tröstete ich Gherada Ipharsyn. „Alles, was wir tun können, ist warten und hoffen." - Myles Kantor schob seine Unterlagen zusammen.
    Perry Rhodan blieb in seinem Sessel sitzen, in Nachdenken versunken. „Was unternehmen wir jetzt?" fragte der terranische Chefwissenschaftler versonnen. „Unsere bisherigen Forschungen haben uns noch keinen wirklichen
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