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1620 - Vorleser des Teufels

1620 - Vorleser des Teufels

Titel: 1620 - Vorleser des Teufels
Autoren: Jason Dark
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mir gedacht.«
    »Und? Hat man nachgeforscht?«
    »Sicher. Erst mal die persönlichen Fakten. Rita Benson war dreiundvierzig Jahre alt. Sie hat allein gewohnt und bei einer Agentur gearbeitet, die Zeitarbeiter verleiht. So konnte sie von einem Job zum anderen springen. Auch in diese Richtung haben die Kollegen recherchiert, aber leider nichts herausgefunden. Eine völlig normale Frau, die dann auf eine Weise starb, die ich nicht nachvollziehen kann. Da muss etwas passiert sein, John, das noch verborgen liegt.«
    »Wir suchen also nach einem Motiv.«
    »Ja.«
    »Sind die Kollegen denn einen Schritt weitergekommen?«
    »Leider nicht. Wie schon erwähnt, auch in den Firmen, in denen sie gearbeitet hat, wusste man nichts Privates über sie.«
    Ich leerte meine Tasse.
    »Ist in der Wohnung ein Handy gefunden worden?«
    Purdy Prentiss lächelte kantig. »Danach hat man natürlich gesucht. Gefunden wurde nichts, was den Kollegen hätte weiterhelfen können. Auch keinen Hinweis auf Ratten. Man ging davon aus, dass sie unter Umständen etwas mit diesen Tieren zu tun gehabt haben könnte, aber da musste man leider auch passen.«
    »Das hört sich nicht gut an.«
    »Du sagst es, John. Das hat mich auf den Gedanken gebracht, dass etwas dahinterstecken könnte, das in deine Richtung geht. Es ist nur eine Idee, aber dieser Überfall durch Ratten, der kann einfach nicht normal sein.«
    »Das sehe ich auch so. Nur bin ich mir nicht sicher, ob irgendeine Magie dahintersteckt.«
    Sie lächelte. »Ich auch nicht.« Sie schlug kurz auf den Tisch. »In diesem Fall möchte ich aber nichts unversucht lassen. Der ist mir verdammt an die Nieren gegangen. Auch wenn Rita Bensons Tod nicht in dein Gebiet fällt, möchte ich dich doch bitten, dass du mir hilfst.«
    »Klar.« Ich warf einen letzten Blick auf die Fotos. »Das ist grausam. Wir dürfen nichts unversucht lassen, den Tod der Frau aufzuklären, denn es ist zu befürchten, dass sie nicht das einzige Opfer bleibt.«
    »Eben. So denke ich auch.« Ich lehnte mich zurück. Inzwischen waren fast alle Tische im Freien besetzt. Das Wetter hatte sich gehalten. Noch immer segelten weiße Wolken über den Himmel.
    »Es ist schwer, John, das weiß ich. Ich kann dir auch keinen Rat geben, wo du ansetzen kannst. Es gibt keine Hinweise, und das finde ich besonders tragisch.«
    »Es muss welche geben.«
    »Dann finde sie.«
    Ich lachte freudlos. »Ja, ich werde mich bemühen und überlegen, wo ich anfangen kann. Es muss Personen geben, mit denen Rita Benson Kontakt hatte. Kein Mensch geht völlig allein durchs Leben. Schon gar nicht, wenn er noch beruflich eingespannt ist. Ist den Kollegen in ihrer Wohnung etwas Besonderes aufgefallen?«
    Purdy winkte ab. »War alles sehr anonym.« Sie verengte leicht ihre Augen. »Wie ich dich kenne, möchtest du dich bestimmt in der Wohnung umsehen.«
    »Das hatte ich vor.«
    »Dann darf ich dir jetzt den Schlüssel geben. Ich habe ihn mir ausgeliehen. Wir haben erfahren, dass die Miete für diesen Monat bezahlt wurde. Bis zur Räumung ist noch etwas Zeit.«
    Ich nahm den Schlüssel entgegen und erfuhr auch die Adresse.
    »Der Fall brennt dir auf der Seele, wie?«, fragte ich Purdy.
    »Brennen ist gar kein Ausdruck, John. Es ist einfach schlimm, so etwas miterleben zu müssen.«
    »Okay, dann werde ich mich mal um den Fall kümmern. Irgendjemand muss sie doch genauer gekannt haben.«
    »Das sehe ich auch so. Solltest auch du nichts herausfinden, habe ich wenigstens mein Gewissen etwas beruhigt.«
    »Geht es dir so nahe, Purdy?«
    Sie nickte heftig. »Ja, nahe wie selten. Diese Rita Benson muss Schreckliches durchgemacht haben, bevor sie vom Tod erlöst worden ist.« Ihre Augen funkelten. »Ich will, dass dieser Fall aufgeklärt wird. Und solltest du meine Hilfe dabei brauchen, bin ich sofort dabei.« Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. »Nur jetzt nicht. Ich habe noch einen Termin am Gericht. Aber wie gesagt, du kannst auf mich zählen.«
    »Danke.«
    Purdy Prentiss winkte der Bedienung, um zu zahlen. Das wollte ich übernehmen, aber sie ließ sich nicht davon abbringen. Zum Schluss drückte sie mir beide Hände.
    »Bitte, versuch dein Bestes, John.«
    »Du kannst dich darauf verlassen.«
    Nach dieser Antwort sah ich nur noch ihren Rücken. Sie ging mit schnellen Schritten weg und ließ mich ziemlich nachdenklich zurück.
    Ich ließ mir das Gehörte noch mal durch den Kopf gehen. Natürlich war auch ich über die Tat geschockt. Die Fotos hatte Purdy wieder
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