Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Schatten der Erdmagie

Im Schatten der Erdmagie

Titel: Im Schatten der Erdmagie
Autoren: Ashley Parker
Vom Netzwerk:
 
     
     
     
     
    Ashley Parker
     
    Im Schatten der Erdmagie
     
     
     
     
     
    © A.Bekker/CassiopeiaPress
    All rights reserved
    Ein CassiopeiaPress E-Book
    www.AlfredBekker.de
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    „ Was hat eigentlich deine Mutter gegen mich?” fragte Peter Carmichael, und es klang irgendwie traurig.
    Ellen wußte ganz genau, daß ihr Freund nicht ganz unrecht hatte mit seiner pessimistischen Einschätzung, obwohl sie keine Ahnung hatte, was ihre Mutter wirklich bewog, so mißtrauisch zu sein. Sie war doch sonst nicht so. Aber wenn sie ihre Mutter zur Rede stellte, wich diese aus und tat so, als müßte sich Peter irren. Genau das Gegenteil sei angeblich der Fall: Sie sei froh darum, daß ihre Tochter „einen so guten Jungen” gefunden habe. Ja, so nannte sie Peter wörtlich: „Einen guten Jungen!”
    Ellen knuffte Peter kameradschaftlich in die Seite und versuchte ein fröhliches Lachen, um ihn auf andere Gedanken zu bringen. Sie konnte ja auch nichts dafür, wenn Mutter auf ihn so seltsam reagierte, wann immer sich die beiden begegneten.
    „ Du weißt doch, wie das ist mit Müttern: Die sind manchmal auch ein wenig eifersüchtig, ohne es eingestehen zu wollen! Du solltest das nicht so tragisch nehmen.”
    „ Tu ich ja gar nicht”, verteidigte er sich lahm.
    „ Ach, nein?” Sie packte ihn an den Schultern und suchte seinen Blick. „Was denn sonst?”
    „ Also, wenn du so lachst, vergehen alle meine Sorgen!” behauptete er und lachte jetzt ebenfalls. Sie küßten sich, lang und innig. Doch Ellen spürte sehr wohl, daß er mit seinen trüben Gedanken dabei immer noch ein wenig bei ihrer Mutter weilte.
    Gerade eben hatte Peter sie daheim abgeholt. Mutter hatte ihm geöffnet. Ellen wußte nicht so genau, was eigentlich vorgefallen war - falls überhaupt! -, aber Mutter hatte irgendwie Probleme mit Peter. Obwohl sie noch nie etwas Negatives über ihn gesagt hatte. Sie schaute ihn kaum an, sprach nur das Allernötigste und tat immer sehr beschäftigt, um nur ja keinen näheren Kontakt zulassen zu müssen. Manchmal hatte Ellen sogar vermutet, sie würde erleichtert aufatmen, wenn sie mit ihrem Freund endlich das Haus verließ.
    Ja, sie vermutete das eher, als daß sie sich überhaupt sicher sein konnte.
    Ellen befreite sich aus den Armen ihres Freundes und betrachtete ihn nachdenklich. Vielleicht sollte sie ihre Mutter doch noch einmal darauf ansprechen? Das war wirklich nicht normal, wie sie sich Peter gegenüber verhielt...
    Peter war über einen Kopf größer als sie, ein Hüne von Gestalt. Sein ungebändigtes Blondhaar war für die momentane Mode viel zu lang, aber Ellen mochte das an ihm. Er selber an sich natürlich auch, sonst hätte er es wohl schon geändert, ehe sie sich kennen und lieben gelernt hatten.
    Seit einem knappen Monat kannten sich die beiden. Sie hatten sich auf dem Campus kennengelernt. Ja, erst vier Wochen war das her. Dabei hatte Ellen den Eindruck, als würden sie sich ihr Leben lang schon kennen. Alles an ihm war ihr so vertraut, von Anfang an. Er hatte ihr gestanden, daß es ihm genauso erging. Schon am ersten Tag...
    Ellen erinnerte sich gern an ihre erste Begegnung. Sie studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität von Oxford. Peter studierte an derselben Universität Maschinenbau. Ein relativ neuer Fachbereich an dieser traditionsreichen Universität, mit speziellen Vorgaben.
    Liebe auf den ersten Blick! Das war es in der Tat. Sie hatten sich angeschaut, und es war passiert. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel hatte es sie erwischt. Sie waren beide stehengeblieben und vergaßen, wohin sie ursprünglich gehen wollten. Minutenlang schauten sie sich einfach nur an, als würde es sonst nichts mehr auf dieser Welt geben, was sie interessiert hätte.
    Auf einmal ergriff Peter ihre Hand und führte Ellen weiter. Ellen folgte ihm, wie betäubt. Allerdings nur ein paar Schritte. Dann riß sie sich verwirrt los.
    Peter blieb ebenfalls wieder stehen und sah sie an, offensichtlich genauso verwirrt.
    „ Was – was geschieht mit uns?” fragte er.
    Das klang zwar nicht gerade geistreich, aber Ellen hatte sich das selber schon gefragt: Ja, was geschah hier mit ihnen beiden?
    „ Ich - ich bin Ellen Kioto”, stotterte sie. Es kam einfach so über ihre Lippen, eigentlich ohne ihr direktes Zutun.
    „ Japanischer Name?” fragte er, heilfroh, daß Ellen die Situation mit ihrer Vorstellung wenigstens halbwegs gerettet hatte. Dabei
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher