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162 - Ein Bildnis, das die Hölle schuf

162 - Ein Bildnis, das die Hölle schuf

Titel: 162 - Ein Bildnis, das die Hölle schuf
Autoren: A.F.Morland
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Frau.
    »James, bitte…«
    »Ende der Debatte!« sagte James Purviance herrisch, und Edna verstummte sofort, weil sie befürchtete, daß ihr James sonst den Gneel auf den Hals hetzen würde.
    Gütiger Himmel, wo bin ich da bloß hineingeraten? dachte sie verzweifelt.
    ***
    Ich hatte Mr. Silver in Arons Wohnung geholt, und Tucker Peckinpah hatte sich darum gekümmert, daß man Elmo Ures Leiche abholte. Der Ex-Dämon kannte die ganze Geschichte, und nun warteten wir auf den nächsten Schritt der Purviances.
    Scott Aron schwitzte Blut und Wasser.
    Ich hatte ihm verboten, weiter zu trinken, und er hielt sich daran, obwohl es ihm nicht leichtfiel. Lieber wäre es ihm gewesen, sich bis zur Sinnlosigkeit zu betrinken, um von all dem Grauen nichts mehr zu wissen.
    Er tigerte unermüdlich durch das Wohnzimmer und schaute alle fünf Minuten auf die Uhr. »Dieses Warten zerrt an meinen Nerven«, klagte er.
    »Purviance läßt Sie zappeln. Ihre Nerven sollen dünn wie Seidenfäden werden«, sagte ich.
    »Das sind sie schon«, ächzte Aron. »Wenn man doch nur etwas tun könnte. Irgend etwas.«
    »Wir wissen nicht, wo sich die Purviances befinden, also müssen wir auf ihren nächsten Zug warten.«
    Das Telefon schlug an, und Scott Aron zuckte heftig zusammen. Mit flackernden Augen schaute er mich an, und als ich nickte, stürzte er sich auf den Apparat, der auf Lautsprecher geschaltet war, damit Mr. Silver und ich mithören konnten.
    »Aron!« meldete er sich mit kratziger Stimme.
    »Hier spricht James Purviance.« Scott Aron wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Sie haben zwei wertvolle Mitarbeiter verloren, wie ich hörte«, sagte der Monster-Maler scheinheilig. »Das ist sehr bedauerlich, nicht wahr? Aber die erfreuliche Seite daran ist, daß Sie noch am Leben sind und sich bester Gesundheit erfreuen. Dafür sollten Sie dem Himmel danken, Aron. Es hätte für Sie schlimmer kommen können.«
    »Das glaube ich nicht. Sie brauchen mich, brauchen mein Geld.«
    »Sie sollten sich nicht überschätzen, Aron. Wir würden ganz leicht jemanden finden, der Sie ersetzen könnte. Der Verlust Ihrer Männer hat Sie hoffentlich zur Vernunft gebracht.«
    »Ich bin zur Einsicht gekommen«, gab Aron zurück.
    »Wie angenehm für uns beide«, bemerkte der Monster-Maler. »Dann werden Sie jetzt ja wohl keine Schwierigkeiten mehr machen, Partner. Wir besitzen die wertvollen Pläne, Sie das Geld, um die Grundstücke zu kaufen. Lassen Sie uns an die gemeinsame Arbeit gehen.«
    »Sie haben mich mißverstanden«, entgegnete Aron, den Blick auf mich gerichtet, denn das, was er dem Maler sagen sollte, hatte er von mir. »Die Einsicht, zu der ich gekommen bin, wird Ihnen nicht gefallen.«
    »Sie sind nicht bereit, mit uns zusammenzuarbeiten?« fragte Purviance ärgerlich.
    »Sie haben es erfaßt«, gab Scott Aron zurück.
    »Das können Sie sich nicht reiflich genug überlegt haben.«
    »Mein Entschluß steht unumstößlich fest«, erwiderte Aron. »Kein Geschäft mit Ihnen, Purviance.«
    »Begreifen Sie nicht, daß Sie damit eine große Gefahr für sich heraufbeschwören?«
    »Ich habe keine Angst«, sagte Aron trotzig. »Ich lasse das Geschäft platzen, Purviance, und zwar so, daß Sie auch nichts davon haben. Ich werde zur Polizei gehen und mich selbst anzeigen. Sie und Edna zeige ich bei der Gelegenheit selbstredend gleich mit an.«
    »Mann, Aron, Sie sind nicht Herr Ihrer Sinne?«
    »Ich war noch nie klarer bei Verstand, Purviance, und wissen Sie, was mich am meisten freut? Daß Sie und Edna genau wie ich durch die Finger gucken.«
    »Aron, wenn Sie Ihren Entschluß nicht revidieren, unterschreiben Sie Ihr eigenes Todesurteil, dessen sind Sie sich doch bewußt.«
    »Ihr verdammtes Ungeheuer kriegt mich nicht. Ich habe vorgesorgt.«
    »Das können Sie nicht. Niemand kann den Gneel aufhalten.«
    »Ich schon!« behauptete Aron großspurig und legte auf. Der Schweiß rann ihm jetzt in breiten Bächen über das Gesicht.
    »Sie waren großartig«, sagte ich, um ihm Mut zu machen.
    »Nun heißt es, auf den Gneel zu warten«, ächzte der schwere Mann. »Das wird kein Honigschlecken.«
    ***
    Während James Purviance mit Scott Aron telefonierte, stahl sich Edna aus dem Zimmer. Sie hielt es bei ihrem Mann und diesem steingrauen Monster nicht mehr aus. Vor allem der Gneel machte ihr ein Bleiben unerträglich, außerdem wollte sie mit all dem, was James vorhatte, nichts mehr zu tun haben. Sie wollte nicht in diesen mörderischen Strudel gerissen werden,
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