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1617 - Die Akonin

Titel: 1617 - Die Akonin
Autoren: Unbekannt
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nein, Philosophie brachte ihn nicht weiter.
    Er war Wissenschaftler, und als solcher gewohnt, den Dingen mit rationalen Mitteln auf den Grund zu gehen. Mertus Wenig glaubte daran, daß das möglich war.
    Immer und in jeder Lage, sofern einem die geeigneten Mittel zur Verfügung standen. „Kalup!" sagte er. „Hast du das beobachtet?"
    „Selbstverständlich."
    „Aufgezeichnet?"
    „Auch das."
    In diesem Moment lächelte Wenig. Er verließ das Bett, setzte sich vor sein persönliches Terminal und stellte Verbindung zum Bordrechner her. „Hier spricht Mertus Wenig. Ab sofort gilt für das ganze Schiff Alarmstufe drei."
    Herve Harcangelic hatte immer Dienst, zu jeder möglichen oder unmöglichen Tag- und Nachtzeit.
    Jedenfalls schien das der Besatzung der ODIN so, und er legte großen Wert darauf, daß es auch genauso blieb.
    An diesem Image hatte er lange gearbeitet.
    Unter anderem erforderte das, sich überall sehen zu lassen.
    Zwar war er „nur" der Chef des Landekommandos.
    Als solcher hatte er strenggenommen in den meisten Abteilungen nicht viel zu suchen. Aber so streng waren die Regeln an Bord der ODIN nicht.
    Er galt als unumstrittener Fachmann für viele Dinge; wobei fast niemand wußte, wofür eigentlich. Jedenfalls lag es in der Natur der Sache, daß der Chef des Landekommandos selten in seinem eigenen Metier arbeitete.
    Es gab heutzutage nicht besonders viele Landeunternehmen, besonders nicht solche von der riskanten Art. Also erfüllte er, so oft es ging, die Rolle eines Aufpassers an Bord der ODIN.
    Er behielt die Übersicht, wo es nötig war.
    Harcangelic zählte unangefochten zu den sechs wichtigsten Führungskräften an Bord.
    Und ausgerechnet er war es, der im richtigen Augenblick am richtigen Ort war.
    Mitten in der Nacht ertönte die Alarmsirene.
    Stufe drei, dachte er; eine mögliche innere oder äußere Bedrohung. In diesem Augenblick schreckte das schlafende Drittel der Besatzung aus den Betten. Wer Dienst hatte, richtete seine volle Aufmerksamkeit auf die Instrumente.
    Harcangelic rannte los.
    Sein Platz war in den Beibooten -um notfalls starten und eine Bedrohung von außen beseitigen zu können.
    Aber schon nach wenigen Sekunden verstummte der Alarm. Um eine Bedrohung von außen handelte es sich nicht, das begriff er rasch. Von innen?
    Doch Stufe drei beinhaltete ausdrücklich auch andere Möglichkeiten. Zum Beispiel die Möglichkeit der Beobachtung. Daß genau diese Alternative gemeint war, sah er nun, denn vor ihm tauchte aus der Wand eine Gestalt auf.
    Es war ein halb durchscheinender, schmächtig gebauter Humanoider, wahrscheinlich ein Mann von Terra.
    Die Wahrheit erkannte er erst, als er den abnorm geformten Kugelkopf sah.
    Es war Sato Ambush, der verschwundene Wissenschaftler!
    Herve Harcangelic rief sich alles ins Gedächtnis, was er über diesen Fall wußte. Und das war eine ganze Menge.
    Die ODIN und das Experimentalschiff FORNAX kreuzten im Halo der Milchstraße, nahe dem Kugelsternhaufen M3. Hier hatte sich der sogenannte Hyperdim-Attraktor gebildet, eine große Gefahr für die gesamte Galaxis.
    Ihre Expedition war ohne Zeitverlust gestartet - mit dem Ziel, Informationen über das Phänomen zu sammeln.
    Doch der Attraktor wirkte wie ein riesenhaftes Schwarzes Loch, wie ein energiefressender Riß im Raumzeitgefüge. Eine gigantische Todeszone, am Rand der Milchstraße gelegen ... Auf normalem Weg war es unmöglich, sich dem Attraktor auch nur zu nähern.
    Also mußte eine künstliche Raumzeitfalte her.
    Was darunter zu verstehen war, wußte er zwar bis heute nicht, doch er hatte begriffen, daß die höherdimensionale Natur einer solchen Falte seinen Horizont weit überstieg.
    Nur damit war es möglich, nahe genug an die Kernpartie des Attraktors heranzukommen. Und nur ein einziges Raumschiff kam dafür in Frage: die TARFALA des Nakken Paunaro mit den beiden Halutern Icho Tolot und Lingam Tennar an Bord.
    Harcangelic erinnerte sich genau an sein schlechtes Gefühl - an seine Beklemmung, als er das Dreizackschiff von den Orterschirmen verschwinden sah. Und er war froh, daß nicht er zur Besatzung gehörte.
    Seit einiger Zeit nun fehlte von der TARFALA jede Spur. Alles deutete darauf hin, daß die Falte verschlossen war und das Dreizackschiff vom Normalraum abgeschnitten.
    Aber nein ... Jederzeit konnte sich die Falte öffnen, und das Dreizackschiff käme wieder zum Vorschein ...
    Wunschdenken! schalt sich Herve Harcangelic.
    Sato Ambush hatte als einziger zu helfen versucht. Wer
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