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1617 - Die Akonin

Titel: 1617 - Die Akonin
Autoren: Unbekannt
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lernte die zwanzig Mitglieder kennen, der Fürst verabschiedete sich mit den besten Wünschen.
    Contors erste Handlung bestand darin, im gesamten Haus die Sicherheitsmaßnahmen zu überprüfen. Was er fand, kam einer Katastrophe gleich. Über jeden einzelnen Syntron hatte jedermann Zugang zu den geheimen Daten. Gut, die Existenz des Attraktors nahe Neu-Moragan-Pordh war kein Geheimnis. Doch vom Projekt Pan hätte niemand außer diesen zwanzig Leuten erfahren dürfen. Contor Bellmann schätzte überschlägig die Wahrscheinlichkeit ab - mit niederschmetterndem Ergebnis. Schon zu diesem frühen Zeitpunkt rechnete er nicht mehr damit, daß das Geheimnis noch ein Geheimnis war.
    Anschließend rief er die Mitglieder der Kommission zu einer Konferenz zusammen. „Bevor wir an die Arbeit gehen", begann er, „werde ich euch jetzt ein paar ungewöhnliche Fragen stellen. Wer von euch besitzt mehr als vierzigtausend Galax Guthaben? Egal ob ihr selbst oder jemand in eurer Familie."
    Zögernd hoben sich sieben Hände. „Gut", sagte Contor. „Weiter im Text: Und wer von euch hat seine Familie gerade auf einen längeren Urlaub geschickt?"
    Betretene Gesichter nahmen die Antwort vorweg. Zwei Hände senkten sich, doch fünf blieben oben. „Du da..." Contor Bellmann deutete auf einen Mann, der wie ein Häuflein Unglück dasaß. „Wohin hast du deine Leute geschickt?"
    „Auf Studienreise. Nach Andromeda. Ein äußerst günstiges Angebot."
    „Und was hast du deiner Familie gesagt?"
    „Die Wahrheit natürlich! Denkst du, sie wären sonst ohne mich abgeflogen? In Andromeda wird es keine Tote Zone geben... - Aber", so setzte der Mann hinzu, „ich habe ihnen gesagt, daß sie den Mund halten müssen."
    „Wie sollten sie das?" fragte Contor. Er schüttelte den Kopf, bemühte sich jedoch, seinen Ärger nicht zu zeigen. „Nicht einmal du hast es fertiggebracht. Und ich nehme mal an, daß du zu den fähigeren Leuten von Olymp gehörst."
    „Das ist wahr."
    In den vier anderen Fällen lagen die Dinge ähnlich. Allein aus dieser Quelle waren mehr als zwei Dutzend Personen informiert. Und diese wiederum hatten es anderen gesagt, überlegte Contor. Wenn sie Pech hatten, rollte die Lawine längst. Sie würde über ihren Köpfen zusammenschlagen, bevor die erste Planungsphase noch beendet war.
    Gothon Bagamat beschirmte seine Augen mit einer Hand. Die gelbe Sonne brannte erbarmungslos, und die Stechinsekten von Sudo III umschwirrten sein Gesicht im Abstand von wenigen Millimetern.
    Er achtete nicht darauf.
    Seine Aufmerksamkeit gehörte einzig und allein dem Gebirge aus Arkonstahl und Plastik, das da vor ihm aufragte. Vor ein paar Tagen erst hatten sie es in Besitz genommen. Die Besatzung war gerade dabei, sich mit der verwirrenden Unzahl von technischen Möglichkeiten im Innern vertraut zu machen.
    Deshalb auch der Abstecher nach Sudo III, in die tiefste Sternenprovinz. In diesem Stadium kam es darauf an, überhaupt erst einmal zu fliegen. Alles andere ergab sich von selbst, dachte er. Und es wurde auch Zeit. Jede Stunde erwartete Bagamat den Einsatzbefehl von Arkon I, aus dem Kristallpalast. Er wartete mit fiebriger Erregung; in der Milchstraße tat sich etwas, und echten Forschern stand unvermutet die Chance auf Ruhm und Ehre offen.
    Um jeden Preis wollte er dabeisein -nun, da es soweit war. Schluß mit all dem Training! Sudo III bot nichts als Langeweile, und er war schließlich nicht am Leben, um die Zeit totzuschlagen.
    Die JUWEL VON KARIOPE war ein Schiff der stolzen Sorte. Einen solchen Kugelraumer hatte er sich immer gewünscht: achthundert Meter Durchmesser, fabrikneu aus einer Werft des neuen Imperiums. Damals, als die Terraner das altarkonidische Erbe noch nicht in die Hände bekommen hatten, wären achthundert Meter als gute Größe durchgegangen. Heutzutage, im Zeitalter der schrumpfenden Raumschiffsklassen, galt derselbe Durchmesser als riesenhaft.
    Dabei konnte man im selben Rauminhalt wesentlich mehr unterbringen als damals.
    Transitionstriebwerke gab es nicht mehr. Statt großer Reaktorblöcke hatte man heute Hypertrops und Gravitraf-Speicher. Allein die JU-WEL VON KARIOPE hätte alles in den Schatten gestellt, was es vor dreioder viertausend Jahren gegeben hatte.
    Plötzlich zerriß ein Alarm die Stille.
    Das Geheul durchdrang den Urwald bis an den Horizont. Er hielt sich die Ohren zu, rannte aber gleichzeitig in Richtung Landeschacht. Gothon Bagamat verlor den Boden unter den Füßen und wurde automatisch ins Schiff
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