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1613 - Die Suche nach Paunaro

Titel: 1613 - Die Suche nach Paunaro
Autoren: Unbekannt
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Haluter. Mit Hilfe eines ständigen Trainings hatte er seine Kräfte gesteigert, und er war stolz darauf.
    Auch nicht unbedingt normal! überlegte Icho Tolot, dem es nie in den Sinn gekommen wäre, Gymnastik zu machen oder sich mit einem gewissen „Body-Building" zu trainieren.
    Doch damit nicht genug.
    Lingam Tennar behauptete, der Göttin Yuba anzuhängen, von der niemand außer ihm je etwas gehört hatte. Er erklärte, ihr Opfer darzubringen und sie anzubeten. Nie hatte ihn jemand dabei beobachtet, wie er der Göttin opferte, wohingegen man schon gesehen hatte, daß er vor einem Altar Andacht gehalten hatte.
    Manche behaupteten, das „Opfer" bestehe aus mehreren Litern eines berauschenden Getränks, das er mit sichtlichem Vergnügen in sich hineinschüttete. Nach einem solchen >Opfer< verfiel Lingam Tennar jedenfalls in einen tranceähnlichen Zustand, für den böswillige Zungen einen ganz anderen Begriff aufführten.
    Der Kosmometer hatte auch Icho Tolot gegenüber schon erklärt, daß die Göttin Yuba ihn „mit ihrem Licht erfüllte" und ihm geradezu übernatürliche Kräfte verlieh. „Lassen Sie Ihr Licht über mir leuchten, und melden Sie sich endlich!" rief der Haluter. Er beschleunigte und flog nun in hohem Tempo über die Wipfel der Bäume hinweg bis zu einer steil aufragenden Felswand. Er landete auf einem Felsvorsprung und setzte sich auf einen Stein. „Icho Tolot", klang es plötzlich aus dem Lautsprecher seines Kampfanzuges. „Ich begrüße Sie.
    Versuchen Sie, Verständnis für mich aufzubringen, der ich in tiefer Andacht versunken war und Zwiesprache mit der Göttin Yuba gehalten habe. Sie hat mich wissen lassen, daß Sie nach Halut gekommen sind, um mich für eine großartige Mission anzuwerben, die uns bis an die Grenzen des Universums führen wird."
    „Eine kluge Frau, diese Yuba", murmelte Icho Tolot, schaltete aber erst danach das Mikrophon ein und nahm Verbindung mit dem Wissenschaftler auf. „Erlauben Sie mir, zu Ihnen zu kommen", sagte er. „Ich befinde mich zur Zeit in der Felswand unter Ihrem Haus."
    „Kommen Sie herauf zu mir. Sie sind mir willkommen, wenngleich Sie nicht an die Göttin Yuba glauben", antwortete Lingam Tennar. Und dann hörte es sich so an, als sei ihm eine Luftblase unkontrolliert aus dem Magen bis in den Rachen geraten. Danach brach er die Verbindung ab.
    Icho Tolot lachte laut und dröhnend, und sein Gelächter hallte als Echo von den Felswänden wider.
    Vielleicht sollte ich Yuba auch mal ein Opfer bringen, dachte er. Das Zeug, das er in sich hineinkippt, scheint nicht schlecht zu sein.
    Mit Hilfe eines Antigravs stieg er an der Felswand auf. Rasch überwand er eine Strecke von etwa tausend Metern. Und dann konnte er das Haus des Wissenschaftlers auch schon sehen. Es lag in einer Mulde, umgeben von Eis und Schnee. Es war kugelförmig und wurde von einer schwebenden Scheibe umgeben, die das Haus wie einen Ringplaneten aussehen ließ.
    Der Galaktische Rat hatte sich einen guten Platz ausgesucht. Von hier aus reichte der Blick weit über die bewaldete Tiefebene. Aus der Höhe war sogar der Silberstreifen des Meeres zu erkennen.
    Lingam Tennar wohnte - ebenso wie alle Haluter - allein. Das nächste Haus war sicherlich Hunderte von Kilometern von ihm entfernt, vielleicht sogar noch mehr. Haluter lebten nicht in Städten, und sie lebten grundsätzlich nicht zusammen.
    An der Felskante blieb Icho Tolot kurz stehen und schritt dann langsam durch Schnee und Eis. Er ließ sich die kalte Luft ins Gesicht wehen, und es störte ihn nicht, daß sich Eiskristalle um seine Augen herum bildeten. Fast schien es, als bedaure er, daß der Ausflug in die eisige Natur der Berge so kurz war, als sich eine Tür am Haus öffnete und die Stimme des Wissenschaftlers ihn zum Eintreten aufforderte.
    Als sich die Tür hinter ihm schloß, schmolzen die Eiskristalle schnell weg, und ein warmer Luftstrom trocknete das herablaufende Wasser ab. „Was gibt mir die Ehre Ihres Besuchs?" fragte Lingam Tennar, als Icho Tolot durch eine weitere Tür in den Wohnraum des Hauses gelangte. Hier wäre reichlich Platz auch für ein Dutzend Haluter gewesen. Mächtige, ausladende Sessel gruppierten sich um einen langgestreckten Tisch.
    Er stand an einer Panoramascheibe, durch die man hinaussehen konnte auf die Eislandschaft der Berge und die tief darunter liegende, grüne Ebene.
    Sie begrüßten sich nur kurz, so wie es üblich war unter Halutern. Dabei bewahrten beide respektvolle Distanz. „Ihnen wird
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