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1613 - Die Suche nach Paunaro

Titel: 1613 - Die Suche nach Paunaro
Autoren: Unbekannt
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einem weiteren Experiment würde es nicht anders sein. Auch der Neue würde sich zunächst einmal informieren wollen. Das machte die Sache schwierig.
    Ich weiß erst, ob er bösartig ist, wenn es vielleicht schon zu spät ist, erkannte Striffa. Eine äußerst gefährliche Situation.
    Was aber war sein Leben noch wert, wenn er allein blieb und keinen Dialogpartner hatte?
    Gar nichts! dachte er. Kein halbwegs intelligentes Wesen kann als Eremit leben und dabei geistig halbwegs gesund bleiben.
    Er entschloß sich, das Experiment zu wagen. Er wollte sich lieber umbringen lassen, als noch länger allein und ohne Dialogpartner zu leben.
    Man kann nur in der Gemeinschaft existieren, sagte er sich und ging entschlossen in den INDOM. Er betrat ihn auf der Positivseite, und während er auf der Gegenseite herauskam, trat auf der nun hinter ihm liegenden Positivseite sein Ebenbild heraus. Ebenso wie er hatte es sechs Beine, einen langgestreckten Körper mit einem braunen Außenskelett, vier fächerförmige Fühler und acht Facettenaugen, von denen vier etwa faustgroß waren, während die anderen nur etwa so groß waren wie eine Fingerspitze. „Ich begrüße dich", sagte Striffa. „Du bist Striffce."
    „Danke, daß du mich geschaffen hast", antwortete der andere, und dabei war in seiner Stimme ein angenehmer Beiklang, der Striffa von Anfang an gefiel.
    Striffa atmete auf. Er hatte das Gefühl, dieses Mal ein Geschöpf mit positiven Eigenschaften zustande gebracht zu haben, war sich seiner Sache jedoch nicht sicher. Er beschloß, Striffce behutsam zu testen.
    Er ging zur Tür, öffnete sie und trat ins Freie. „Komm mit mir!" forderte er den anderen auf. „Du sollst die Welt sehen, in der wir leben."
    Striffce gehorchte. Mit geschmeidigen Bewegungen folgte er ihm ins Freie. Neugierig blickte er in das Hügelland hinaus, das sich vor dem Haus erstreckte und sich irgendwo in der Ferne verlor. „Vorsicht", zischte Striffa. Er zog den anderen zur Seite und in die Deckung einiger Büsche hinein. „Was ist los?" fragte Striffce.
    Sein Schöpfer deutete auf einen der Hügel, und jetzt sah der Neugeschaffene, daß dort ein humanoides Wesen stand. Es rief von Anfang an Abscheu in ihm hervor. Es war etwa so groß wie ein aufgerichteter Glamartaxer, hatte kurzes rotes Haar auf dem Kopf und ein fast weißes Gesicht mit eigenartig blauen Augen, die sich bewegen konnten. „Was ist das?"
    „Ich weiß es nicht", gestand Striffa. „Er muß zu den Haarigen gehören. Aber so ein Wesen habe ich noch nie zuvor bei ihnen gesehen. Sie sind ihm ähnlich, aber sie sind größer, mächtiger. Sie haben rotes Haar auch auf der Brust, nicht nur auf dem Kopf. Dieser scheint zu einer anderen Spezies zu gehören, oder er ist eine Mißgeburt."
    „Oder er ist weiblich", vermutete Striffce. „Bei uns sind die Frauen größer als die Männer. Bei diesem Volk könnte es umgekehrt sein."
    Das Wesen trug Geräte bei sich, die es hin und her schwenkte. Offensichtlich suchte es etwas, gab aber schnell auf und verschwand hinter den Hügeln.
    Striffce bedauerte, daß es weg war.
    Ich bin froh darüber, dachte Striffa. Nun gibt es reichlich Gelegenheit, darüber zu reden und zu spekulieren! Das ist genau das, was ich gewollt habe. „Seltsam, daß das humanoide Wesen seinen Körper unter Stoffen verbirgt", sagte er laut. „Wahrscheinlich ist es unglaublich häßlich", vermutete Striffce. „Das sind diese Haarigen sowieso." Striffa gab seiner Verachtung mit einem leisen Schrillen Ausdruck. „Ich glaube, sie suchen das Gerät, das ich ihnen weggenommen habe."
    Plötzlich rauschte es über den Hügeln auf, und dann schoß eine Plattform über die Büsche hinweg. Zwei große, rothaarige Gestalten standen darauf. Sie waren bewaffnet. Keiner von ihnen blickte nach unten, denn beide waren damit beschäftigt, die Geräte zu bedienen, die sie auf der Plattform mitführten.
    Die Plattform flog einen Bogen, entfernte sich etwa hundert Meter und kehrte dann zurück. Nur etwa zwanzig Meter von den beiden Glamartaxern entfernt zog sie vorbei, verharrte dann über einem Hügel, und einer richtete eine Handfeuerwaffe nach unten. Er schoß. Die Platte senkte sich ab, und die beiden Haarigen blickten angestrengt in die Büsche. Etwa zwei Minuten vergingen, dann stieg die Platte auf und flog mit hoher Beschleunigung davon. „Hast du das gesehen?" rief Striffa erregt.
    Als er keine Antwort erhielt, drehte er sich besorgt um. Striffce war nicht da. Er folgte der Spur, die der
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