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161 - Fabrik der Zombies

161 - Fabrik der Zombies

Titel: 161 - Fabrik der Zombies
Autoren: Dämonenkiller
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Handfläche strahlte der Ring, den er von Burian Wagner bekommen hatte, eine immer stärker werdende Hitze aus.
    Vor einem stählernen Schott blieben die Wachen stehen. Auf einen Knopfdruck hin rollte das Metall zur Seite.
    Graboscs Blick fiel in eine große Halle, die strahlend hell erleuchtet war. Während der Teil der Anlage, den er bisher gesehen hatte, einen veralteten Eindruck machte, und seine Herkunft deutlich erkennen ließ, sah dieser Teil hochmodern aus. Schauder liefen über Graboscs Rücken.
    So ungefähr stellte er sich die Vorhölle des einundzwanzigsten Jahrhunderts vor - Glas, Stahl, Chrom, grelles Licht, Computer-Terminals an den Wänden, Leitungen und Kabel. Es roch nach steriler Sauberkeit.
    „Eine moderne Hexenküche", murmelte Grabosc. Ein Rippenstoß belehrte ihn, daß er nicht zu sprechen hatte.
    Männer und Frauen in weißen Kitteln waren in der Halle an der Arbeit. Wären nicht die weißen Haare gewesen, die Grabosc bei jedem erkennen konnte, hätte man das Ganze für ein modernes Forschungslabor halten können, in dem Heilmittel, Kosmetika oder Kunstfasern produziert wurden. „Sieh an!"
    Grabosc drehte den Kopf. Aus einem Seitengang war ein Mann hervorgetreten - der freundliche Pilzforscher mit dem gutmütigen Gesicht und dem kahlen Kopf. Er trug einen weißen Kittel, und wieder lächelte er sanft.
    „So sieht man sich wieder", sagte er halblaut. „Sie sind leichtsinnig gewesen, mein Bester. Immerhin haben Sie uns damit die Arbeit erleichtert. Wir hätten Sie sonst holen müssen."
    „Wir?"
    Grabosc wußte, worauf es ankam - Zeit gewinnen. Er ahnte nicht, wie lange er bewußtlos gewesen war, vielleicht etliche Stunden lang. Er mußte so lange aushalten, bis Burian mit Verstärkung kam - vorausgesetzt, Wagner konnte ihn überhaupt finden.
    „Ein gemeinsamer Freund von uns, Herr Grabosc."
    Erst jetzt fiel Grabosc auf, daß der Mann deutsch sprach, und zwar ohne jeden Akzent.
    „Sie sind Deutscher?"
    Der Wissenschaftler neigte leicht den Kopf.
    „Professor Hermann Friedrich Molitor, ehemals Ordinarius für Mykologie an der Universität Breslau, aber das ist lange her."
    Grabosc kniff die Augen zusammen. Sein Gegenüber war bestenfalls siebzig Jahre alt, bei Kriegsende mußte er demnach dreißig gewesen sein - und in diesem Alter bekam man keinen ordentlichen Lehrstuhl. Dann erinnerte sich Grabosc an die gefährlichen, lebensverlängernden Tränke, die Oliveyron hatte brauen lassen…
    Langsam spazierte Molitor durch das riesige Laboratorium; die Wachen sorgten dafür, daß Grabosc ihm folgte.
    „Pilze sind etwas Faszinierendes, nicht wahr?" fragte Molitor in höflichem Plauderton. „Sie denken dabei natürlich an Pilze wie Champignons oder Trüffel, wenn Sie sich ein wenig besser auskennen, vielleicht sogar an Penizillin. Aber die Welt der kleinen Pilze ist viel größer, als Sie ahnen. Manchmal können diese Lebewesen zu einer echten Plage werden, und sei es nur als Fußpilz. Auf U- Booten eine sehr lästige Sache, weil man sich kaum davor schützen kann."
    „Dafür dieser Stützpunkt?"
    „Für Fußpilz? Bewahre!" entgegnete Molitor amüsiert. „Nein, hier habe ich im Auftrag des RSHA an, nun sagen wir: verbündeten Pilzen gearbeitet."
    „Bakteriologische Kriegsführung", faßte Grabosc zusammen. Molitor nickte.
    „Wir hatten hübsche Erfolge", sagte er mit halb geschlossenen Augen. „Nur ein halbes Jahr hätten wir noch gebraucht, dann wären wir am Ziel gewesen. Leider haben uns alliierte Bomber um den Erfolg gebracht."
    Unwillkürlich sah sich Grabosc um. Von Bombenschäden war nicht das geringste zu sehen.
    „Nicht hier, sondern in Peenemünde", erklärte Molitor. „Ein halbes Jahr noch, dann wäre die A4- Rakete fertig gewesen. Bis nach Amerika wäre sie geflogen, durch den Weltraum, unerreichbar für jede Flugabwehr. Die Nutzlast wäre nicht besonders groß gewesen, nur eine knappe Tonne. Es hätte aber gereicht, ein paar Milliarden unserer kleinen Verbündeten in Amerika abzusetzen…"
    Grabosc schauderte, wenn er sich vorstellte, was dann geschehen wäre. Pilzinfektionen waren heimtückisch, schwer zu bekämpfen und ungeheuer hartnäckig.
    „Leider ist aus der Sache nichts geworden", sagte Molitor mit einem bedauernden Achselzucken. „Aber was nicht ist, kann noch werden."
    „Wie geht die Geschichte weiter?" wollte Grabosc wissen. „Ich bin ungeheuer neugierig. Wissen Sie, ich habe mich für diese Dinge immer schon interessiert."
    Molitor runzelte die
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