Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
161 - Fabrik der Zombies

161 - Fabrik der Zombies

Titel: 161 - Fabrik der Zombies
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
sein.
    Er wollte die Hände ausstrecken und sich den Hals massieren, aber das gelang ihm nicht. Er war gefesselt, an Händen und Füßen.
    Langsam öffnete Grabosc die Augen. Über sich sah er grauen Fels, der sich zu bewegen schien. Als er nach rechts und links sah, entdeckte er ebenfalls Felsgestein, an einigen Stellen von fleckigem Beton unterbrochen.
    Das leichte Schaukeln verriet ihm, daß er sich in einem Boot befand. Langsam richtete sich Grabosc auf.
    Er saß tatsächlich in einem kleinen Boot aus Metall, der Bauart nach zu schließen, handelte es sich um ein militärisches Fabrikat. Außer ihm waren noch vier Menschen an Bord. Grabosc erkannte zwei junge Männer mit weißen Haaren und ausdrucklosen Gesichtern, des weiteren zwei der Meeresgeschöpfe, die ihn aus seinem Schlauchboot gezerrt hatten. Bei dem Gedanken an die letzten Augenblicke unter Wasser, kurz bevor er die Besinnung verloren hatte, krampfte sich Grabosc zusammen.
    „Nicht bewegen", sagte einer der Weißhaarigen. Grabosc nickte.
    Er hatte erreicht, was er hatte erreichen wollen - man hatte auch ihn verschleppt. Jetzt näherte er sich dem Hauptquartier des Gegners, wenn auch als Gefangener. Probeweise spannte Grabosc die Muskeln an. Die Fesseln saßen straff, ohne ins Fleisch zu schneiden. Einstweilen gab es keine Chance, sie zu sprengen, Grabosc war einfach zu entkräftet dazu.
    Die Weißhaarigen trieben das Boot mit gleichmäßigen Paddelschlägen voran, einen langen unterirdischen Kanal entlang. Rechts und links gab es betonierte Gehwege, und als plötzlich ein Hoheitszeichen in Graboscs Blickwinkel auftauchte, wußte er annähernd, wo er sich befand. Das verblichene und schimmelbedeckte Hakenkreuz hatte ihm den entscheidenden Hinweis gegeben.
    Ein alter U-Boot-Stützpunkt, schoß es ihm durch den Kopf.
    Er wußte, daß während des zweiten Weltkriegs an der französischen Atlantikküste einige bombenfeste Silos und Docks für die deutschen U-Boote eingerichtet worden waren. Berühmt war der größte dieser Stützpunkte in Brest gewesen, aber es hatte auch andere gegeben. Dies hier mußte einer dieser versteckten Häfen sein.
    Grabosc fragte sich, wie es möglich gewesen war, diesen Stützpunkt so lange geheimzuhalten. Nach der Niederlage der Deutschen hätten die Alliierten die Anlage doch finden müssen, selbst wenn sie noch so gut getarnt gewesen war. Der einheimischen Bevölkerung konnten die Bauarbeiten doch nicht verborgen geblieben sein.
    Erleuchtet wurde der Kanal von ein paar staubbedeckten Leuchtstoffröhren, in deren Licht man gerade noch den Weg erkennen konnte. Aber weiter voraus wurde es entschieden heller. Grabosc ahnte, daß er bald einige Antworten für seine Fragen bekommen würde.
    Das Boot glitt in den Hafen hinein. Das unterirdische Becken war groß genug, zwei der StandardUnterseeboote aufzunehmen. Fast fünfzehn Meter hoch ragten die betonverstärkten Felswände, an denen noch etliche Parolen zu lesen waren. Eine davon erregte Graboscs Interesse.
    Wir geben nie auf!
    Die Buchstaben waren mit Farbe auf den Beton gemalt worden, in seltsam verschnörkelter Schrift. Seltsam war, daß diese Farbe einen außerordentlich frischen Eindruck machte, als wäre sie nur ein paar Wochen alt.
    In Graboscs Kopf überschlugen sich die Gedanken. Hatte in diesem Winkel Südwestfrankreichs etwa eine geheime Clique überlebt?
    Jahrzehnte im Untergrund, ohne entdeckt zu werden? Das war kaum vorstellbar, wiewohl Grabosc wußte, daß es auch jetzt vermutlich noch versprengte japanische Soldaten auf irgendwelchen Südsee-Eilanden gab, die im Dschungel unverdrossen für den Tenno und die Macht des kaiserlichen Japans kämpften und einfach nicht glauben wollten, daß der Krieg seit Jahrzehnten beendet war. Aber diese Einzelkämpfer lebten in unzugänglichen Dschungeln, fernab der Zivilisation, ohne Zeitungen, Radio und Fernsehen. Hier war dergleichen unvorstellbar.
    Die Weißhaarigen zerrten Grabosc in die Höhe und halfen ihm auf den Kai. Dort wurde er von zwei Bewaffneten in Empfang genommen, die seine Fußfesseln so weit lockerten, daß er gerade noch gehen konnte. Unsanft stießen sie ihn dann vorwärts.
    Es ging eine stark angerostete Wendeltreppe hinauf, dann einen Gang hinunter. Unterwegs begegnete Grabosc einem Dutzend der Weißhaarigen. Allen gemeinsam waren leere, ausdruckslose Gesichter und ein Blick, der ins Nichts zu gehen schien. Immer wieder, wenn Grabosc diese leeren Augen sah, überlief ihn ein Frösteln.
    Und in seiner rechten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher