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161 - Fabrik der Zombies

161 - Fabrik der Zombies

Titel: 161 - Fabrik der Zombies
Autoren: Dämonenkiller
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wir?" stieß Grabosc hervor.
    „Sie werden ihn später treffen, kurz vor Ihrem Ende", antwortete Molitor beiläufig. „Sie werden doch wohl so lange warten können? Noch habe ich Ihnen nicht alles gezeigt."
    Jeder Raum, den Grabosc mit Molitor betrat, hatte neue Schrecken aufzuweisen. Das Grauen, das Grabosc befallen hatte, nahm kein Ende.
    In einem großen Bassin trieben reglose Körper, in allen Übergangsformen vom Menschen zu jenen Fischmonstrositäten, die Grabosc gefangengenommen hatten. Bei einigen zeigten sich nur erste Schuppen auf der bleichen Haut, bei anderen bildeten sich Flossen, veränderten sich die Köpfe.
    „Sie werden das Meer für uns erschließen", sagte Molitor stolz. „Das Meer ist die größte Nahrungsquelle überhaupt. Diese meine Geschöpfe werden die Ernährungsprobleme unserer Menschheit ein für allemal lösen."
    „Unsere Menschheit?" brachte Grabosc über die Lippen.
    „Hatten Sie geglaubt, wir würden uns mit weniger zufriedengeben? Was Sie bis jetzt gesehen haben, waren unsere Werkzeuge - jetzt werde ich Ihnen unsere Waffen präsentieren."
    „Es ist genug", stieß Grabosc hervor, von Ekel geschüttelt.
    „Das bestimmen nicht Sie", antwortete Molitor lächelnd. „Kommen Sie…"
    Das Grauen nahm kein Ende. Grabosc hatte längst die Orientierung verloren. Er kam sich vor wie in einem Alptraum, doch was er sah, war Wirklichkeit.
    „Helga!" schrie Grabosc auf, als er den nächsten Raum betrat.
    Helga Bibrichs Haare waren wirr und filzig. Sie starrte Grabosc an, aus Augen, die jeden Kontakt mit der Wirklichkeit verloren hatten.
    „Was haben Sie mit ihr gemacht", entfuhr es Grabosc. Er ahnte, daß Molitor dies als ein Zeichen seiner Schwäche werten würde, aber das war ihm gleichgültig.
    „Einstweilen nicht viel", sagte Molitor kalt. Er winkte einem seiner Diener, von denen es in jedem Raum einige gab. Der Weißhaarige trat auf die Frau zu und setzte eine Injektion an. Nach ein paar Minuten begann sich Helga Bibrich zu regen. Sie stieß ein ersticktes Wimmern aus. Ihr Blick wurde klarer. Verzweifelt sah sie Grabosc an.
    Molitor schnippte mit den Fingern. Zwei der Weißhaarigen entfernten sich und kehrten wenig später mit einem gefesselten Mann zurück.
    „Lothar!" schrie Helga Bibrich auf. „Du lebst?"
    Der Mann rührte sich nicht.
    „Wir haben ihn aufgehoben, weil wir auf diese Begegnung hingearbeitet haben", erklärte Molitor.
    Er tat es mit gleicher ruhiger, leidenschaftsloser Stimme, als erläuterte er die Funktionsweise eines Ottomotors.
    „Diesen Mann haben wir schon vor geraumer Zeit gefangen", sagte Molitor. „Allgemein wird angenommen, er sei einem Hai zum Opfer gefallen - die Attrappe, die unsere Jäger mit nach draußen nehmen, um eventuelle Zuschauer zu täuschen, hat einmal mehr funktioniert."
    Molitor sah Lothar Bibrich neugierig an.
    „Was Sie nicht wissen, Herr Grabosc, ist der Umstand, daß damals seine liebende Gattin ihn dem vermeintlichen Hai genau ins Maul gestoßen hat - um sich selbst zu retten. Kaltblütig hat sie ihren Mann geopfert."
    Grabosc sah hinüber zu Helga. Sie hatte den Kopf gesenkt.
    „Er weiß es natürlich", fuhr Molitor fort. „Aber seltsam genug, er hat seine Frau deswegen nie verabscheut oder gehaßt. Liebe nennt man diese absonderliche Gefühlsregung wohl. Aus unserer Sicht ist dieses Phänomen sehr lästig, es führt bei der Unterwerfung fremder Völker zu viel Widerstand und Ärger."
    Grabosc spie auf den Boden. Molitor nahm es äußerst amüsiert zur Kenntnis. Wieder schnippte er mit den Fingern. Einer der Zombies mit den weißen Haaren trat auf Bibrich zu und sprayte ihn mit einer kleinen Flasche genau ins Gesicht. Bibrich zuckte zusammen.
    „Jetzt werden Sie Zeuge eines erstaunlichen Phänomens", setzte Molitor seinen Kommentar fort. „Ich weiß, daß Sie mich verabscheuen. Sie halten mich für eine Ausgeburt des Bösen, nicht wahr?" „So ist es", stieß Grabosc grimmig hervor. Noch immer war er nicht stark genug, die Fesseln zu sprengen. Aber sie wurden ein wenig lockerer.
    „Böse, so glauben Sie, sind immer nur die anderen. Ein närrischer Aberglaube - das Böse nistet in uns allen. Es wird nur zum Schweigen gebracht - zum Teil durch moralische Gebote, zum Teil einfach durch Angst vor Strafe. Nun, die Mikrosporen, die Herr Bibrich gerade eingeatmet hat, und die sich in seinem Körper sehr schnell vermehren, haben eine ganz seltsame Wirkung. Sie befreien von moralischen Zwängen und Ängsten. Sie setzen das Böse
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