Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1605 - Besucher aus dem Irgendwo

Titel: 1605 - Besucher aus dem Irgendwo
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Sheravyl-Monster zu bekämpfen."
    Reginald Bull rechnete nach; er grinste. „Du bist ein flinker Bursche, Philip", sagte er nachdenklich. „Vom Mars hierher in so kurzer Zeit? Es kann keine zehn Minuten gedauert haben."
    „Pah", machte der Ennox, aber er beruhigte sich langsam. „Es hat überhaupt nicht gedauert."
    Julian Tifflor mischte sich ein. „Wir haben doch bereits die SJ 3428 losgeschickt, um Danning abzuholen?"
    „Richtig, sie ist nach NEPTUN ORBITER IX unterwegs. Sie bringt Lebensmittel, Wasser und vor allem Ersatzteile für die Reparatur der Lufterneuerungsanlage an Bord der Station."
    „Wie lange wird die Space-Jet noch brauchen, bis sie die Station erreicht?"
    „Nach unseren Berechnungen - noch sieben Stunden!"
    Julian Tifflor runzelte die Stirn. „Hoffentlich wird das nicht knapp", murmelte er
     
    8.
     
    Tyler Danning warf den Stift auf die Schreibfolie; er tat es in einer sehr langsamen, kontrollierten Bewegung, und Nora Bierer begriff sofort, was sie zu bedeuten hatte. „Probleme?"
    Tyler Danning drehte sich zögernd um; seine Miene war ernst, aber wirkte auf eine seltsame, beunruhigende Weise gelassen. „Ja, wir haben Probleme", bestätigte er. „Aber keines, das wir nicht lösen können, wenn wir wirklich wollen und alle Hilfsmittel nutzen."
    Nora Bierer nickte zögernd. Sie rieb sich die trockenen, aufgesprungenen Lippen. Seit zwanzig Stunden hatte sie keinen Tropfen Flüssigkeit mehr zu sich genommen, wie alle anderen an Bord.
    Feste Nahrung gab es schon seit vier Tagen nicht mehr.
    Es war eine Eigentümlichkeit des menschlichen Metabolismus, daß er den Entzug von fester Nahrung recht gut ertragen konnte; spätestens nach vierundzwanzig Stunden verschwand das Hungergefühl, vorausgesetzt, man verzichtete wirklich vollständig auf Nahrung. Was den Hungertod üblicherweise so schrecklich machen konnte, war eine fortgesetzte Mangelernährung, bei der das Hungergefühl nie verschwand. „Wir haben noch drei Räume, in denen wir uns aufhalten können", sagte Tyler Danning. „Den Durst werden wir, auch wenn es schwerfällt, noch zwölf Stunden ertragen können, jedenfalls die Stärksten von uns. Die anderen werden anfangen zu delirieren."
    Kiraah Hulvyn ließ ein schwaches Kichern hören. Tyler Danning runzelte die Stirn. „Verzeih, Tyler", sagte sie und lächelte mit blassen Lippen. „Ich habe tirilieren verstanden Deshalb habe ich gelacht."
    Tyler zeigte ihr ein breites, zuversichtliches Lächeln. „Bald kannst du wieder tirilieren", sagte er; sekundenlang hielt der Blick zwischen ihm und der jungen Frau, dann wandte er sich wieder der Kommandantin der NEPTUN ORBITER IX zu. „Luft haben wir noch für vier Stunden", sagte er ruhig.
    Nora Bierer wurde blaß. „Aber ...", stammelte sie. „Die Space-Jet - haben sie nicht gesagt, sie würden erst in ..."
    „In sieben Stunden, richtig. Dann werden sie andocken, und danach werden wir dank der Ersatzteile keine Probleme mehr haben, für lange Zeit."
    „Dann muß sich die SJ 3428 beeilen", sagte Nora Bierer. „Wir müssen die Space-Jet anfunken und der Besatzung sagen, daß wir ihre Ankunft früher brauchen. Viel früher."
    Tyler Danning strich sich die Haare aus dem Gesicht. „Die SJ 3428", sagte er ruhig, „fliegt so schnell sie kann. Sie beschleunigt bis zur halben Flugzeit und verzögert unablässig in der zweiten Hälfte der Flugzeit. Sie kann nicht schneller fliegen.
    Außerdem liegt sie für unsere Antennen in den nächsten Stunden im Funkschatten."
    Nora Bierer starrte ihn an.
    Zu diesem Zeitpunkt waren nur drei oder vier Personen in der NEPTUN ORBITER IX wach, die anderen schliefen. Danning hatte das angeordnet und durchgesetzt. Schläfer verbrauchten weniger Sauerstoff, und um den Schlaf trotz der allgemeinen Angst zu erreichen, hatte er Schlafmittel austeilen lassen. Und auch überwacht, ob sie auch genommen wurden. „Ich verstehe nicht ganz", sagte Nora Bierer leise. „Willst du damit sagen, daß unsere Atemluft nicht reichen wird?"
    Auf Tylers Gesicht tauchte ein schwaches Lächeln auf. „Sie wird reichen", sagte er. „Verlaß dich darauf. Ganz bestimmt, ich verspreche es."
    Nora schüttelte den Kopf. Mit völlig ausgetrockneter Kehle fiel ihr das Sprechen schwer. „Aber wie?" fragte sie. „Das sind drei Stunden Unterschied, vielleicht sogar noch mehr. Wie willst du das einsparen, Tyler? Das geht doch gar nicht."
    „Warte es ab", sagte Tyler Danning. „Warte es einfach ab. Und jetzt weckst du bitte Uryn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher