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1603 - In der Toten Zone

Titel: 1603 - In der Toten Zone
Autoren: Unbekannt
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Armstumpf war abgebunden. Blut trat dennoch heraus und bildete kleine dunkelrote Perlen, die im Licht der Notbeleuchtung schillerten.
    Sie sah Spirosangus und schloß die Augen. Ihre Schmerzen mußten sie überwältigt haben, während ihr Körper langsam in die Zentrale der QUADRIGA-III trieb
     
    2.
     
    Atlan hatte aus guten Gründen den Gast an Bord der ATLANTIS genommen. Sein Vertrauen besaß er zwar nicht völlig, es ließ sich aber vielleicht gewinnen. Umgekehrt war es wohl auch so, daß sein Besucher ihm nicht alles abnehmen wollte. Der Arkonide hatte nach einigem Zögern den Rat seines Extrasinns befolgt und den Anti Hepnor-Wollana auf die ATLANTIS eingeladen.
    Er mußte Vertrauen schaffen, auch wenn er mit seinem Volk eigene Wege ging. Anders hatte er es nie in seinem langen Leben gehalten.
    Und auch jetzt, etwas über zwei Jahrzehnte nach der erneuten Verleihung der relativen Unsterblichkeit durch die Superintelligenz ES, dachte, fühlte und handelte der Arkonide nicht anders als früher.
    Hepnor-Wollana war für ihn ein Ansatzpunkt, um neues Vertrauen zu schaffen. Ihn wollte er davon überzeugen, daß er mit seiner Organisation, der GAFIF, nichts wollte, was anderen galaktischen Völkern vielleicht schaden könnte.
    Hepnor-Wollana war der Sohn des Anti-Diplomaten Hepnor-Sustral, seines Zeichens Galaktischer Rat.
    Der junge Anti sollte ihm ruhig ein wenig in die Karten der GAFIF, der Gruppe Arkonidischer Forscher für Innovation und Fortschritt, schauen, auch wenn er nicht alles zu sehen bekommen würde.
    Dazu diente die Reise ins Befehlsund Schulungszentrum der GAFIF, nach Jimmerin.
    Obwohl er höchstens dreißig Jahre alt war und sein Vater fast einhundert, glich Hepnor-Wollana dem Vertreter der Antis im Galaktikum fast wie ein Ei dem anderen. Auch der Sohn hatte die stattliche Größe von 1,94 Meter erreicht. Er wirkte nicht dürrer als die klapprige Erscheinung des Galaktischen Rates. Seine schwarzen Haare waren pomadig glatt, eng anliegend und mit einem bunten Fetzen Stoff um den extrem hohen Schädel gebunden.
    Sein Vater konnte die gleiche dunkelbraune Haut vorweisen wie er. Aber der Rat kleidete sich gern in braune und dunkelgrüne Stoffe. Hepnor-Wollana hingegen liebte das bescheidene Grau, gelegentlich durchsetzt von Gelbtönen, die auch in dem Stirnband überwogen.
    Er entstammte dem ursprünglich hochbegabten paranormalen Volk der Antis, das solche Wesen wie Pathythia Baal hervorgebracht hatte. Aber weder er noch sein Vater Hepnor-Sustral verfügten über paranormale Gaben. Die Zeit hatte die Anhänger des Baalol-Kults überholt.
    So brav die Antis auch geworden sein mochten, die alten Vorurteile den Arkoniden und Terranern gegenüber waren nicht völlig ausgemerzt. Atlan wußte das. Und in diesem Punkt galt es eine neue Basis für gegenseitiges Vertrauen zu errichten. Der Arkonide dachte dabei aber nicht primär an die Antis, sondern an alle Völker des Galaktikums und an deren Beziehung zu den Arkoniden.
    Die ATLANTIS fiel aus dem Hyperraum. Hepnor-Wollana stand neben Atlan in der Kommandozentrale des 500-Meter-Schlachtkreuzers. „Ich sehe keine Sonne", bemerkte der hochgewachsene Anti. „Es ist aber eine da", entgegnete der Arkonide Mirrit, der die abwesende Theta von Ariga als schiffsführende Kommandantin vertrat. Der überschlanke, etwas ältliche Arkonide mit den tiefroten Augen und den weißen Haaren fungierte ansonsten als Erster Kosmonaut des Kreuzers. „Sie ist nur seit Jahrhunderten erkaltet. Und wenn du die Sterne vermißt, so bedenke, daß wir uns etwa 500 Lichtjahre außerhalb von M13 befinden. Die genauen Koordinaten wird dir aber niemand verraten."
    Der Anti ging nicht auf diese Anspielung ein. Sie verriet ihm aber, daß er nicht bei allen Bordmitgliedern sehr willkommen war. „Du hast Theta auf Arkon gelassen?" Hepnor-Wollanas Worte waren an Atlan adressiert und klangen eher wie eine Feststellung.
    Vielleicht wollte er auch nur versuchen, ein Gespräch mit seinem Gastgeber in Gang zu bringen, denn von Mirrit würde er nichts mehr erfahren. „Es gibt niemanden, dem ich mehr vertraue als dieser Frau", antwortete der Arkonide. „Deshalb befindet sie sich manchmal dort, wo ich nicht sein kann. Zur Zeit ist das nun einmal Arkon."
    „Du vertraust ihr mehr als deinem alten Freund Perry Rhodan?"
    Atlan legte einen Arm um den schlanken Körper des hochgewachsenen Antis. Er blickte ihm gerade in die Augen. „Es gibt keine Möglichkeit, Theta und Perry miteinander zu vergleichen.
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