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1603 - In der Toten Zone

Titel: 1603 - In der Toten Zone
Autoren: Unbekannt
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kamen der Aufforderung gerade noch nach. Dann erloschen drinnen und draußen nach und nach alle Lichter. Die Roboter draußen fielen auf der Stelle um.
    Der Haussyntron spielte für Sekunden verrückt, dann schwieg auch er.
    Die flimmernde Energiekuppel löste sich auf.
    Die Fenster des Gebäudes explodierten nach draußen, weil die Kuppel die künstliche Atmosphäre nicht mehr hielt.
    Norman MacBolder quoll auf wie ein Ballon und wurde nach draußen gerissen. Ihm war nicht mehr zu helfen. „Nichts wie raus hier!" brüllte Xero und schaltete seine beiden körpereigenen Scheinwerfer ein. Rhea und Angus folgten ihm. Sie gelangten ins Freie, als die MARTAPPON scheppernd auf ihren Landestützen aufsetzte, weil ihre Antigravlandepolster im entscheidenden Moment versagt hatten.
    Ein Schott öffnete sich, und eine Gestalt in einem Raumanzug winkte.
    Gelandet sind sie, dachte Angus, aber ob sie auch wieder abheben können?
     
    *
     
    Die Konferenz, zu der Atlan am 15. Februar 1200 geladen hatte, sollte eigentlich mehr eine Routinesitzung zum Abschluß der ersten Phase der „Operation Tote Zone" werden. Man hatte das unheimliche Phänomen genau genug vermessen und konnte den weiteren Weg der Sphäre nun recht exakt vorherberechnen. Grund zum Jubeln gab es dennoch nicht.
    Sie waren alle gekommen, insbesondere die fleißigen Burschen vom OP-TZ, aber auch Harold Nyman hatte die BASIS verlassen. Sogar Vertreter vom Handelsrat von Olymp hatten sich zur ATLANTIS abstrahlen lassen.
    Atlan wollte die Konferenz als offene Demonstration des Erreichten verstanden wissen und ließ sie daher auch durch die öffentlichen Medien Olymps übertragen. Daß die Sensationsjäger die Informationen für sich ausschlachten würden, ließ sich dabei nicht vermeiden. Überschattet wurde die Konferenz ein wenig durch die verschollene MARTAPPON. Aber der Einsatzleiter der BASIS, Tymon t'Hoom, war zuversichtlich. Er glaubte fest daran, daß seine Leute entweder Shakar noch erreicht hatten oder aber in der Toten Zone längere Zeit überstehen würden.
    Und doch kam es zu einer wirklichen Sensation auf dieser Konferenz. Die meisten verstanden vielleicht nicht, was mit dem kurzen Vortrag Shaughn Keefes ausgesagt wurde, aber alle wissenschaftlich begabten Lebewesen horchten auf. „Wir haben umfangreiche Feinmessungen durchgeführt", berichtete der Mann ernst, „seit wir hier im Rahmen der „Operation Tote Zone" unsere Arbeit aufgenommen haben. Wir kennen die Grenzen des betroffenen Gebiets und die Schwankungen. In der nächsten Phase wollen wir einen Weg finden, um die Tote Zone abzubauen oder für uns in vollem Umfang wieder zugänglich zu machen. In diesem Zusammenhang war eins auffällig, was vielleicht nicht genügend beachtet wurde. In der Toten Zone gibt es für Objekte, die nicht selbst Licht sind, eine Maximalgeschwindigkeit, die außerhalb von ihr nicht existiert. Dieser Grenzwert liegt bei 75 Prozent LG. Uns erschien das anfangs nicht bedeutungsvoll, aber nun haben unsere Feinmessungen in Labors und im Weltraum etwas Erstaunliches ergeben: Die Geschwindigkeit des Lichtes hat sich generell etwas verändert. Sie ist etwas geringer geworden."
    Er wartete auf eine Reaktion, und die kam aus den Reihen der Hyperphysiker und Kosmologen. Ihre Ausrufe verrieten Unglauben. „Wir wissen", fuhr Shaughn Keefe ungerührt fort, „daß alle Naturkonstanten irgendwie zusammenhängen.
    Die Veränderung der Lichtgeschwindigkeit kann daher auch zu Veränderungen anderer klassischer physikalischer Konstanten führen und etwa Veränderungen bei der Gravitation oder der Strangeness bewirken."
    Nun war auch Atlan stutzig geworden. „Wenn ich dich recht interpretiere", sagte er, „dann schreibst du die geringe Veränderung der Lichtgeschwindigkeit dem Erscheinen der Toten Zone zu."
    „Das wollte ich andeuten", antwortete der Cheftechniker. „Unsere fähigsten Leute haben dieses neue Phänomen untersucht und durchgerechnet. Die Folgen können dramatisch sein und alle Physik auf den Kopf stellen. Einige Wissenschaftler aus unserem Stab schrecken nicht einmal vor der Vermutung zurück, daß sich bei einem weiteren Absinken der Lichtgeschwindigkeit andere Naturkonstanten diesem Trend anschließen müssen. Das würde zu einer Ausdehnung der Toten Zone führen, bis diese das gesamte Standarduniversum ausfüllt."
     
    ENDE
     
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