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1603 - In der Toten Zone

Titel: 1603 - In der Toten Zone
Autoren: Unbekannt
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Er konnte ihn so in eine beliebige Höhe lenken, nach den Seiten beschleunigen oder wieder landen. Ein bordinternes Kontrollsystem verhinderte, daß das Gerät an Wände, Decken, Gegenstände oder Personen stieß. In dieser Hinsicht war es absolut narrensicher.
    Das Lenken des Diskuskörpers war innerhalb von wenigen Minuten zu erlernen und bereitete keine Schwierigkeiten. Das vom Bordsyntron gesteuerte Antigravfeld reagierte in Sekundenbruchteilen auf die Bewegungen des Zeigefingers und die der ganzen Hand. Das Nahortungsfeld verhinderte jeden Zusammenprall mit anderen Objekten.
    Das eigentliche sportliche Problem lag auf einer anderen Ebene. Es hatte zwar auch etwas mit Körperbeherrschung, bezogen auf die Bewegungen der Hand oder der Finger, zu tun, bestand aber eigentlich aus einer Beherrschung der geistigen und gefühlsmäßigen Fähigkeiten des Spielers. Beide Punkte mußten in gewisser Weise synchronisiert vorhanden sein.
    Die Sensoren im Steuerhandschuh registrierten ununterbrochen verschiedene Körperfunktionen. Dazu gehörten die Körpertemperatur, die Geschwindigkeit des Blutflusses, die Stärke der Ströme in den Nervenbahnen und vieles mehr.
    Die beiden Syntroniken konnten daraus ein permanentes Abbild des geistigen und körperlichen Zustands des Spielers ableiten. Dieses Abbild setzte der Diskus in akustische und optische Signale um. Einfach ausgedrückt bedeutete das, daß er Töne, Klangfolgen und Melodien abstrahlen konnte und diese gleichzeitig mit Lichtspielereien auf seiner Körperoberfläche und im umgebenden Raum zu untermalen vermochte.
    Dabei kam es allein darauf an, daß der Spieler in allen gemessenen Funktionen in sich selbst harmonisch abgestimmt war. Diese Kunst zu beherrschen war das eigentliche Problem und somit die sportliche, geistige und körperliche Aufgabe des Spielers. Körper, Geist und Gefühle mußten sich im Einklang befinden, um einen SALDiskus zum Singen und Strahlen zu bringen. Je besser diese Harmonie abgestimmt war, desto schöner waren die Klänge, und Bilder, die von dem Gerät im Schwebeflug erzeugt wurden.
    Ohne den nahezu rein mechanischen Flug, der Grundvoraussetzung war, reagierte der SAL-Diskus gar nicht.
    Könner, das hatten Mark und Rhea Ryttusko auf Terra gesehen, verstanden es, auf dem Weg über die Sensoren und Syntroniken dem Diskus bekannte Melodien zu entlocken oder gar Worte und halbe Sätze singend nachzubilden.
    Spirosangus Ryttusko betätigte einen Sensor am Handschuh. Eine Leuchtdiode blinkte grün auf. Aus dem Diskus erklang ein freundliches „Hallo! Rufe mich Sal-71 oder einfach Sal! Bitte, nenne mir deinen Namen, denn ich muß dich kennen! Schließlich bin ich für dich da."
    „Ich heiße Spirosangus. Freunde nennen mich Angus. Weiß der Teufel, warum. Such dir etwas aus!"
    „Ich werde dich Angus nennen, denn meine Programme verlangen Geschwindigkeit. Ich mache alles so kurz und schnell, wie es eben möglich ist. Bist du damit einverstanden?"
    „Natürlich, Sal."
    Die schwarze Scheibe schwebte in die Höhe und hielt ein kurzes Stück über dem Kopf des jungen Terraners an. Der deutete mit dem Zeigefinger auf den glatten Körper und bewegte dann den Arm langsam nach rechts und links. Der SAL-Diskus folgte der Bewegung synchron, als wäre er unsichtbar mit dem Steuerhandschuh verbunden. „Noch zehn Minuten bis zum Ende der Hyperraumetappe", teilte der Bordsyntron der QUADRIGA-III mit. „Dann habe ich noch Zeit für eine kleine Demonstration", freute sich das Geburtstagskind. „Sal, bist du bereit?"
    „Aber ja."
    Spirosangus erhob sich von seinem Platz und dirigierte den Diskus in die Mitte des Raumes. Viel Platz stand ihm hier nicht zur Verfügung. Er war sich aber sicher, daß er die Freude, die er für das Geschenk empfand, in wohlklingende Töne und farbenfrohe Lichtspiele würde umsetzen können. Das sollte sein Dank an die Eltern sein.
    Er gab sich ganz seinen Gefühlen hin, ohne dabei etwas von seiner Konzentration einzubüßen. Seine Augen bildeten nur noch schmale Schlitze. Mit dieser Methode hatte er in den Spielsälen in Terrania schon verblüffende Erfolge erzielt. Natürlich war er noch weit davon entfernt, eine richtige Melodie zu erzeugen, aber das konnte auch niemand von ihm erwarten.
    In wenigen Monaten würde das schon anders sein.
    Die Tonfolgen, die aus dem Diskus erklangen, ließen Rhea Ryttusko spontan in die Hände klatschen. Die Lichtwellen, die die Zentrale der QUADRIGA-III durchfluteten, erinnerten sie an das Gestade
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