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1599 - So rächt sich eine Horror-Braut

1599 - So rächt sich eine Horror-Braut

Titel: 1599 - So rächt sich eine Horror-Braut
Autoren: Jason Dark
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sind?«
    »Genau die. Aber es sind noch mehr.«
    »Interessant. Dann kann man dich wohl als eine Massenmörderin ansehen. Oder irre ich mich da?«
    »Nein, du irrst dich nicht. So würde man mich wohl heute bezeichnen.«
    »Heute? Lässt das darauf schließen, dass es dich schon früher gegeben hat?«
    »Und ob. Es gibt mich schon sehr, sehr lange. Im Laufe der Jahrhunderte habe ich immer wieder meine Spuren hinterlassen. Mal sind sie entdeckt worden, mal nicht.«
    »Und es sind immer Männer gewesen?«
    »Ja, das war so. Du glaubst gar nicht, wie scharf die Kerle auf mich waren. Und das zu allen Zeiten. Die beiden Gräber, die man hier gefunden hat, stammen aus dem letzten Jahrhundert. Es gibt noch viel mehr, die überall verteilt sind.«
    »Es hört sich an, als hättest du das ewige Leben.«
    »He, super, Sinclair. Das trifft zu. Ich habe es tatsächlich. Es gehört mir, verstehst du, denn ich kann auf den Schutz der anderen Seite voll und ganz vertrauen.«
    Lüge? Wahrheit?
    Ich konnte dazu nichts sagen, aber in meinem Kopf begann es zu arbeiten. Zu lange schon war ich in diesem Job, so wusste ich auch, dass es Vorgänge gab, über die man nur den Kopf schütteln konnte, die aber trotzdem der Wahrheit entsprachen. Auch Julia Potters Erklärungen waren für mich keine Lügengeschichten, weil mir bekannt war, dass es tatsächlich Menschen gab, die auf ihre Art so lange lebten.
    Sie sahen aus wie Menschen, auch wenn sie keine waren. Hinter ihnen steckte die finstere Macht einer Urzeit, und diese Wesen besaßen einen bestimmten Namen.
    Es waren die Kreaturen der Finsternis!
    Ich war jetzt sicher, dass Julia Potter dazugehörte.
    »Denkst du über mich nach?«
    »Selbstverständlich.«
    »Und auch darüber, wie du mich besiegen kannst - oder?«
    »Ich streite es nicht ab.«
    Sie lachte mir scharf entgegen. »Du kannst mich nicht besiegen. Das haben schon zu viele Personen vor dir versucht. Aber ich bin den Menschen über.«
    »Noch.«
    »Was soll das heißen?«
    »Du hast bisher noch nicht den Richtigen getroffen. Ich denke, dass man das so ausdrücken kann.«
    Meine Sicherheit ärgerte sie, das war ihr anzusehen, denn in ihrem Gesicht zuckte es. Sie zischte mir die nächste Frage zu.
    »Weißt du überhaupt, mit wem du es zu tun hast? Und wer ich in Wirklichkeit bin?«
    »Ich denke schon.«
    »Und wie lautet deine Antwort?«
    »Wer so lange lebt wie du und wer seine grausamen Zeichen hinterlassen hat, der kann nur zu den Kreaturen der Finsternis gehören. Habe ich recht?«
    Ich hatte diese Antwort lässig gegeben, aber ihre Reaktion war alles andere als lässig. Ich hörte einen Schrei und dann die ebenfalls geschriene Frage: »Du kennst uns?«
    »Sicher!«
    »Dann weißt du auch, dass du keine Chance gegen uns hast.«
    Ich blieb gelassen. »Wäre das so, würde ich nicht mehr leben. Ich habe schon genug deiner Artgenossen kennengelernt - und natürlich auch vernichtet.«
    »Aber nicht mich.«
    »Das wird sich zeigen«, konterte ich.
    Es war allmählich das Ende der Diskussion erreicht, und sie flüsterte: »Es gab einen Idioten, der mich von der Klippe gestürzt hat. Er dachte, ich wäre tot. Aber ich habe überlebt, und ich werde auch weiterhin leben.«
    Bevor ich dagegen einschreiten konnte, bewies sie mir, dass sie tatsächlich zu dieser Gruppe gehörte. Kreaturen der Finsternis haben zwei Gestalten. Zum einen die, mit der sie sich in der normalen Welt zeigten, um nicht aufzufallen, zum anderen aber steckte noch ihre dämonische Urgestalt in ihnen, und das konnten die grauenhaftesten Mutanten sein.
    So war es auch hier, denn innerhalb von Sekunden veränderte sie sich.
    Das Licht um ihre Gestalt nahm zu. Zugleich zuckten Blitze über ihren Kopf hinweg. Silbrige Funken sprühten um ihren Körper herum, und sie erreichten sogar die Fingerspitzen, sodass sie aussah wie eine Hexe aus dem Märchen.
    Das allerdings war nicht ihre Urgestalt, als die sie zu Beginn der Zeiten geschaffen worden war.
    Die kam erst jetzt durch.
    Nein, das war kein Monster. Sie sah anders aus. Es war nicht zu sehen, ob es sich bei ihr um ein weibliches Geschöpf handelte. Aber auch auf einen Mann wies nichts hin. Ihr Körper zeigte sich ohne Geschlechtsmerkmale. Es war eine menschliche Gestalt, deren Haut kalt und leicht bläulich schimmerte und dabei nicht unbedingt glatt war, sodass mich der Körper an gebürsteten Stahl erinnerte.
    In ihrem Gesicht gab es nur Augen, sie waren nicht mehr als eisige Flecken, und genau diese Gestalt wechselte
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