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1599 - So rächt sich eine Horror-Braut

1599 - So rächt sich eine Horror-Braut

Titel: 1599 - So rächt sich eine Horror-Braut
Autoren: Jason Dark
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nur mit Ihnen zu reden, wir möchten auch gern einen Blick in die Hütte werfen.«
    Turner wurde blass. Er presste die Lippen zusammen, sagte allerdings nichts.
    »Geht es Ihnen nicht gut?«, fragte ich ihn.
    »Nein, nein, es ist schon okay.«
    »Gut«, sagte ich und stand von meinem Stuhl auf. »Dann können Sie uns ja zu dieser Hütte begleiten.«
    Er gab keine Antwort. Suko und ich tauschten einen Blick. Ich sah meinem Freund an, dass auch er misstrauisch geworden war. Dieser Mann wusste mehr. Er konnte oder wollte es nur nicht sagen, weil er irgendwie unter Druck stand.
    Ich war froh, das überhitzte Büro wieder verlassen zu können. Suko und ich drehten uns gemeinsam der Tür zu, als plötzlich etwas geschah, womit wir beide nicht gerechnet hatten.
    Hinter uns klang Dave Turners Stimme auf: »Wenn Sie wirklich zur Hütte gehen wollen, muss ich Sie erschießen.«
    ***
    Nein. Es lachte keiner von uns, denn wir hatten die Entschlossenheit aus der Stimme herausgehört. Beide standen wir dicht beisammen, und die Tür lag zum Greifen nahe vor uns. Jetzt zögerten wir, denn die Stimme hatte sich sehr entschlossen angehört. Mir fiel zudem ein, dass ich ein Gewehr in der Nähe des Schreibtisches gesehen hatte.
    Das hielt er jetzt mit beiden Händen fest, und die Mündung zielte auf unsere Brust, als wir uns umgedreht hatten. Wir sahen allerdings noch mehr, und zwar einen sehr nervösen Menschen, der zitterte und einen Finger am Abzug hielt.
    Das war nicht gut. Mir waren die coolen Killer oft lieber, die sich nicht von Emotionen leiten ließen.
    »Ruhig«, sagte Suko mit leiser Stimme. »Es ist ja nichts passiert. Darf ich trotzdem fragen, warum Sie uns bedrohen?«
    »Ja, das dürfen Sie. Ich - ich - ich will nicht, dass Sie beide zur Hütte gehen.«
    »Und warum nicht?«
    »Weil ich es nicht will!«, schrie er uns an. »Setzen Sie sich wieder in Ihr Auto und fahren Sie weg. Oder wollen Sie, dass ich auf Sie schieße?«
    »Nein, nein«, sagte ich, »machen Sie sich nicht unglücklich. Ich weiß, dass es Ihnen nicht besonders gut geht. Dürfen wir den Grund dafür erfahren?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich es nicht will!«
    Suko zeigte ein Lächeln. »Und was, bitte schön, hindert Sie daran?«
    »Das braucht Sie nicht zu interessieren.«
    Er schwenkte die Waffe jetzt, sodass die Mündung mal auf Suko und einen Moment später wieder auf mich zeigte.
    Dave Turner stand unter Druck. Man musste kein großer Menschenkenner sein, um das zu erkennen. Er war von Natur aus nicht aggressiv, sonst hätte er sich cooler verhalten. Was er uns präsentierte, war nicht sein wahres Ich. Jemand übte Druck auf ihn aus, und obwohl er nichts gesagt hatte, wussten wir, wer dahintersteckte.
    »Soll ich schießen?«, schrie er. Sein Gesicht war verzerrt und wirkte trotzdem starr.
    »Nein, Sie würden sich nur unglücklich machen«, erwiderte ich. »Darf ich Ihnen eine Frage stellen, Mr. Turner?«
    Er dachte einen Moment lang nach. Dann nickte er und flüsterte: »Aber nur eine!«
    »Gut.« Ich gab mich so locker wie möglich. »Kann es sein, dass Julia Potter Sie in der Hand hat?«
    In den folgenden Sekunden tat sich nichts bei ihm. Er schien jedoch nachzudenken. Dann fragte er mit leiser Stimme. »Wer ist diese Frau? Ich habe den Namen noch nie zuvor gehört. Ich kenne keine Julia Potter.«
    »Wir glauben, dass sie eine Mörderin ist, denn sie hat den Mann getötet, der in der Blockhütte gefunden worden ist.«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Sie haben diese Frau nicht gesehen?«
    »Ich kenne den Namen nicht.«
    »Das kann sein, Mr. Turner. Ich gebe Ihnen mal eine kurze Beschreibung. Sie hat blondes Haar. Als ich sie das letzte Mal traf, trug sie ein blaues Kleid von einem recht altmodischen Schnitt. Sagt Ihnen das etwas?«
    Turner sprach nicht. Seine Lippen lagen hart aufeinander. Er holte durch die Nase Luft und stieß sie auch wieder durch die Nasenlöcher aus.
    Aber er focht einen innerlichen Kampf aus, und ich erlebte wenig später, dass er doch nicht so abgebrüht war. Plötzlich strömten die Tränen aus seinen Augen. Zugleich ließ er das Gewehr los.
    Die Waffe polterte zu Boden. Turner schlug die Hände vor sein Gesicht.
    Er war einfach nur fertig.
    Suko ging hin und hob das Gewehr auf. Er stellte es in eine Zimmerecke.
    Ich blieb bei Dave Turner, der jetzt sprach, wobei wir nicht verstanden, was er sagte.
    »Bitte, Mr. Turner, wäre es Ihnen möglich, dass Sie sich zusammenreißen?« Ich stand gebückt vor ihm und wartete
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