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1595 - Blick in die Zukunft

Titel: 1595 - Blick in die Zukunft
Autoren: Unbekannt
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Ophaler, später ein paar Pterus und andere Wesen, deren Herkunft Rhodan nicht kannte. Einmal sah er sogar Menschen; wahrscheinlich Nachkommen der Vironauten, die damals zu Tausenden in Estartu gestrandet waren.
    Schließlich führte Corlun Pareve sie in eine kleine Halle. Lange Reihen von Bildschirmen bedeckten die Wände, es gab Aufzeichnungsgeräte, syntronische Lesevorrichtungen und Schreibfolien für handschriftliche Notizen. „Das hier ist unser Archiv. Ich habe gerade gelesen, Perry Rhodan, daß man dich vor mehr als siebenhundert Jahren Standardzeit das letzte Mal gesehen hat. Wie kann das sein?"
    „Das ist eine sehr lange Geschichte. Ich habe nicht die Muße, sie dir zu erzählen. Bitte, gib dich damit zufrieden, daß ich ein sehr langlebiger Mensch bin."
    Der Gavvron blickte finster drein, bestand aber nicht auf einer Antwort. „Nun gut, Jedenfalls weißt du gewiß nicht, was es mit DORISTAT II auf sich hat. Möchtest du den Bericht hören?"
    „Natürlich!"
    Der Kommandant löschte das Licht und ließ mitten im Raum einen Holokubus entstehen. Dazu gab eine künstliche Stimme Erläuterungen ab. Tatsächlich war DORIFER-Station damals im Lauf der psionischen Beben zerstört worden, und die Organisation der Netzgänger hatte sich aufgelöst. Doch dreihundert Jahre später existierten noch immer Gruppen, die den Schutz DORIFERS als ihren Lebensinhalt ansahen.
    Von Sabhal aus, der ehemaligen Basiswelt der Netzgänger, wurde eine zweite Station auf den Weg gebracht. An Bord von DORISTAT II befanden sich die Vorfahren der heutigen Besatzung. Ihre Zahl betrug mehr als sechshundert.
    Aber das Kosmonukleotid erwies sich als unzugänglich. Und jede Generation in der Station arbeitete daran, diesen Makel zu beheben. Sie waren die rechtmäßigen Beschützer. Sie mußten Zugang gewinnen, und wenn es Jahrhunderte dauern sollte.
    Damit endete die Geschichte. Der Kubus und die Bilder darin erloschen.
    Corlun Pareve ließ das Licht wieder aufflammen. „Bis heute hat sich nicht viel verändert", bekannte er. „Wir wachen über DORIFER. Wenn wir dazu imstande sind, halten wir unbefugte Besucher auf und untersuchen ihre Gründe, in diesem Gebiet unterwegs zu sein. Das hat heute auch euch getroffen."
    „Ich hoffe, das Mißverständnis ist jetzt beseitig", spottete Rhodan. „Ja. Aber ich frage mich dennoch, was ein ehemaliger Netzgänger hier sucht. Seit damals ist keiner von euch je wieder aufgetaucht."
    Rhodan zögerte mit der Antwort. Die Worte hatten so vorwurfsvoll geklungen; und außerdem mochte er es nicht, wenn der Kommandant in ihre Pläne eingeweiht war. Doch statt seiner antwortete plötzlich Paunaro: „Wir werden das Loch der Ewigkeit aufsuchen, Corlun Pareve. Eure törichten Versuche dagegen haben keinen Sinn. So schafft ihr es nie."
    Die dunkle Haut des Gavvron verfärbte sich zu einem blassen Ton. „Was ... wovon spricht das Wesen?"
    „Von dem, was ihr im Innern der Station baut", erklärte der Nakk mit seiner mechanischen Stimme. „Es kann nicht funktionieren."
    Pareve wandte sich hilfesuchend an Rhodan und Voltago: „Wovon spricht er? Wie kann er es wissen?"
    „Wir haben keine Ahnung, worum es geht."
    Doch als sich Rhodan zu seinem Leibdiener, dem Klon, umwandte, wirkte Voltago abwesend und in sich gekehrt. Wenn Paunaro etwas wahrnahm, so spürte Voltago es vielleicht genauso.
    Der Gavvron gab sich einen sichtbaren Ruck. „Ihr denkt wahrscheinlich, daß wir eine Besatzung von Geistesgestörten sind, wenn wir hier am DORIFER-Tor noch immer ausharren. Richtig, Perry Rhodan?"
    „Ja", antwortete der Terraner widerwillig. „Aber das stimmt nicht. Kommt mit, ich werde euch etwas zeigen."
    Der Kommandant führte sie nochmals weiter ins Innere von DORI-STAT II, vorbei an Kraftwerksblöcken, weitläufigen Unterkünften und Aggregaten, deren Sinn Rhodan nicht erkannte. Hier und dort fielen ihm Spuren der alten Netzgängertechnik ins Auge, doch im großen und ganzen blieb der Aufbau rätselhaft.
    Sie erreichten eine riesenhafte Halle, in die das Dreizackschiff des Nakken zehnmal hineingepaßt hätte. Auf einem Prüfstand in der Mitte lief eine monströs geformte Maschine.
    Paunaro geriet außer sich bei dem Anblick. Der Nakk erhob sich mit dem Antigravaggregat seiner Rüstung in die Luft und raste los, um die Maschine zu untersuchen. „Laßt ihn nur", sagte Corlun Pareve. Er lachte. Trotz der vielfach in sich gewundenen Form lief die Maschine ohne Geräusch, so daß er in normaler Lautstärke reden konnte.
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