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1594 - Flugziel Dorifer

Titel: 1594 - Flugziel Dorifer
Autoren: Unbekannt
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mit einem Blick überschauen, als balle sich ein kleines Universum zunächst auf eine Kugel von zehn Kilometern Durchmesser, dann auf einen Punkt zusammen.
    Es war ein Punkt ohne Ausmaß. Er besaß keine Entsprechung im vierdimensionalen Raum. Und deshalb gab es auch keinen beschreibbaren Ort, an dem der Hort existierte. Er war einfach in ihm.
    Rhodan trug in sich das Volk, das Land und den Prinzen der Schmetterlinge. Sein Geist war Anker und Gefängnis zugleich. Allein er konnte bestimmen, wann er die Pforten öffnete.
     
    *
     
    Ringsum erschienen Millionen heller Pünktchen.
    Rhodan brauchte ein paar Sekunden, bis er sich wieder gefangen hatte. Die Sternbilder der Galaxien Absantha-Gom und Absantha-Shad rotierten so schnell, daß er die Orientierung verlor. Aber nur, bis aus dem Strudel ein sachtes Drehen, aus dem Drehen Stillstand wurde. Er war mit einem Rest überschüssiger Energie aus dem Wolkenland herausgekommen, und diese Energie hatte sich gegen den Widerstand seines Anzugtriebwerks in Rotation aufgezehrt. „Antigrav und Hyperortung arbeiten wieder, Perry", meldete die leise Stimme des Pikosyn. „Normale Anzeigen. Ich mache die TARFALA deutlich aus. Wie geht es dir?"
    „Mir geht es gut", sagte er gepreßt. „Kurs zurück. Du steuerst."
    Rhodan sah keine Spur des milchigen Schleiers mehr, der ihm vor ein paar Stunden die Nähe des Horts verraten hatte. Das allerdings hätte auch nicht sein können. Er spürte den Prinzen deutlich - eine Kraft im Innern seines Geistes, die ihm noch fremd war.
    Der SERUN brachte ihn wohlbehalten zur TARFALA zurück.
    Gegen das Licht der Sterne erkannte er bald den dunklen Dreizackumriß. Das hell erleuchtete Rechteck war die Schleuse. Er landete Sekunden später. Als er gerade den Helm im Nacken zusammengefaltet hatte, näherten sich durch den Gang seine Begleiter.
    Hinter Voltago und dem Nakken folgte Icho Tolot. „Rhodanos!" flüsterte der Riese lautstark. „Ich bin froh, dich gesund zurück zu sehen! Was ist geschehen?
    Du warst für unsere Orter verschwunden! Ich wollte bereits starten und mich auf die Suche machen. Voltago hielt mich davon ab. Er sagte, du seist in Sicherheit."
    Rhodan lachte sarkastisch. Es paßte zu dem Klon, eine solche Aussage zu machen. Wenn er sein Ziel erreichen wollte, nahm er auf Wahrheit und Lüge wenig Rücksicht. Das Verhalten erinnerte ihn unangenehm an Stalker, den auf Etustar zurückgebliebenen Sotho Tal Ker. „Alles zu erklären, mein Freund, ist gar nicht so einfach. Ich denke, das heben wir uns für später auf."
    „Das mußt du auch nicht", sagte Paunaro mit der mechanischen Stimme seiner Sichtsprechmaske. „Ich sehe dich. Du bist zwei. Du und ein roter Kristall."
    Rhodan legte erstaunt die Stirn in Falten - bis ihm einfiel, daß die Sinne eines Nakken den 5-DBereich viel besser erfassen konnten als das, was ein Mensch sah. Für normale Geschöpfe war der Prinz verschwunden. Nicht aber für das Schneckenwesen. „Das heißt also, er hatte Erfolg."
    Voltago näherte sich Rhodan, bis sein Gesicht nur noch wenige Zentimeter von dem des Terraners entfernt war. „Sehr gut... Ich sehe den Prinzen auch ... Ich hoffe, Perry Rhodan, das du dich an meinen Rat gehalten hast. Denn erst dann wird er dir von Nutzen sein."
    Das Gesicht des Klons überzog sich mit einer dünnen Schicht von Rauhreif, und Rhodan spürte den Hauch der Kälte. Seine Augen glänzten wie Diamanten.
    Diesen Blick hatte Rhodan schon einmal gesehen; vor ein paar Tagen, als der Klon ihm zum erstenmal von dem Prinzen erzählt hatte. „Aber auf welche Weise, Voltago? Wie soll er mir nützen können?"
    „Hast du ihn das nicht gefragt?" wollte der Klon mit der tiefschwarzen Haut unbewegt wissen. „Nicht direkt. Ich habe nur mit ihm ausgehandelt, mein Führer zu sein."
    „Das ist zuwenig. Taurec hätte die Antwort gekannt."
    „Taurec ist nicht hier, Voltago!"
    „Dann mußt du es selbst herausfinden."
    Rhodan starrte sein Gegenüber finster an. Er wandte sich ab und machte sich gemeinsam mit den anderen auf den Weg zur Zentrale. „Wie lange bin ich weg gewesen, Tolotos?"
    „Zwei Stunden."
    „Gut. Jetzt geht es los, Paunaro! Auf nach DORIFER-Tor!"
    Der Nakk beschleunigte sein Dreizackschiff und steuerte es aus dem Bannkreis der Irrläufersonne hinaus. Als Rhodan auf die Orter schaute, war der Reflex des Horts nicht mehr vorhanden.
    Natürlich nicht, dachte er. Und bevor er den Gedanken vollenden konnte, waren sie bereits im Hyperraum
     
    7.
     
    Ich bin.
    Ich bin
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