Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1594 - Flugziel Dorifer

Titel: 1594 - Flugziel Dorifer
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
beruhigt. Dafür war die Zahl der Dunstwesen stark angestiegen, auf etwa tausend bis tausendfünfhundert, schätzte er, und er hatte nicht gesehen, woher sie gekommen waren. Aus dem Turm? Oder aus dem Wolkenboden? Immerhin hatte sein Führer auch den SERUN mühelos durchdrungen.
    Das Gefalle wurde steiler. Zu keiner Zeit jedoch hatte Rhodan Angst, abzustürzen. Der Untergrund war so weich, fast anschmiegsam, daß er jederzeit genügend Halt fand.
    Aus dieser Blickrichtung wirkte der Turm wie ein monumentales Bauwerk. Er ragte noch über die Abhänge hinaus auf. Der Schaft durchmaß hundert Meter und bestand aus silberweißem Material, das gleichzeitig transparent und reflektierend wirkte. Rhodan hatte das Gefühl, unter der Oberfläche huschende Schatten zu erkennen, doch nicht einen Augenblick lang machte er konkrete Bewegung aus. Von der Form her erinnerte der Turm an einen Baum. Wurzelartige Stränge bildeten den Grundstock des Schaftes - die Stränge setzten sich bis oben hin fort und bildeten dort ein in sich verwundenes Muster. „Wartet da drinnen euer Prinz?" fragte Rhodan. „Oder ist das ein Geheimnis?"
    Er wußte, daß Schqch ihn nicht hören konnte. Die Worte waren für ihn selbst bestimmt.
    Angesichts der unwirklichen Umgebung mußte er sich klarmachen, daß er existierte und ein Ziel verfolgte.
    Dies war kein Traum.
    Eine halbe Stunde später hatte er die Talsohle erreicht. Ringsum spielten die übrigen Dunstwesen ohne erkennbares System. Sie tauchten aus dem Untergrund auf und versanken darin, manchmal stiegen sie ein paar Meter weit in die Luft und sanken mit aufgeblähten Membranen wieder herab.
    Keines der Wesen schenkte ihm Beachtung. Nur sein Führer - und Rhodan vermutete, daß auch Schqch lediglich vorgeschickt war.
    Rhodan näherte sich vorsichtig dem Turm. Er versuchte ein weiteres Mal, Ortungen durchzuführen.
    Doch für seine 4-D-Taster war das Wolkenland nicht einmal vorhanden, und der Hyperbereich war nach wie vor außer Funktion.
    Schqchs Dunstkörper durchdrang zur Hälfte die Wandung des Turmes. Das silbrige schimmernde Material setzte ihm nicht den. geringsten Widerstand entgegen. Dabei wirkte der Turm so real, wie Rhodans Stiefel oder seine Thermowaffe. Realer jedenfalls als der nachgiebige Untergrund oder das Volk der seltsamen Ringwesen.
    Der Führer bildete einen kaum sichtbaren Tentakel aus. Das Gebilde verdünnte sich und berührte den SERUN.
    Komm hörte der Terraner. Er wartet auf dich.
    Statt des Wortes Er hatte Rhodan in Wirklichkeit etwas anderes verstanden. Und wenn er versuchte, den Begriff noch einmal in sich nachklingen zu lassen, ergab sich etwas Ähnliches wie „Prryns".
    Also ließ er es bei Voltagos Wortschöpfung: Der „Prinz" wartete auf ihn.
    Er streckte eine Hand aus und berührte probeweise das Material des Turmes. Kein Widerstand und keine Beschaffenheit, die er durch die Fingersensoren des SERUNS spüren konnte. Diesmal allerdings hatte er nicht das Gefühl, nur in Rauch zu greifen. Die Wandung schien ihm durchaus materiell.
    Es war, als weiche das Material vor seinem Handschuh beiseite, als wolle es ihm einen Durchgang öffnen.
    Rhodan streckte langsam den ganzen Arm durch die Wand. Und als er weder Schmerzen noch Widerstand verspürte, folgte er mit dem ganzen Körper. Schqch wartete auf ihn. Er fand sich inmitten eines langen, steil aufwärts führenden Tunnels wieder.
    Zu seinen Füßen war zwar fester Boden - aber wie sollte er hinaufkommen?
    Von der Lage her entsprach der Tunnel einem der Stränge, die den Schaft des Turmes bildeten.
    Sein Führer schwebte auffordernd ein paar Meter hoch.
    Rhodan konnte nicht folgen, weil sein Antigrav nicht funktionierte.
    Im Innern des Bauwerks war Schqchs Furcht völlig verschwunden. Unvermittelt stieß das Wesen auf ihn herab und durchdrang Rhodans Körper völlig. Er kann nicht zu dir kommen, Du mußt es tun.
    Rhodan schenkte dem Führer keine 'Beachtung. Er untersuchte der Reihe nach auch die anderen Stränge der Konstruktion, fand jedoch weder eine Treppe noch eine Aufstiegsmöglichkeit.
    Unmöglich! Sollte seine Mission, worin immer sie bestehen mochte, jetzt an einer Treppe scheitern?
    Schqch näherte sich dem Terraner erneut.
    Und sobald sich die beiden Körper überlappten, dachte Rhodan konzentriert: Halt! Höre mir zu!
    Ein paar bange Sekunden vergingen.
    Dann aber gab das Wesen Antwort. Ich höre dich.
    Seine nächsten Worte überlegte sich Rhodan sorgfältig. Er durfte sie weder zu schwierig wählen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher