Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1594 - Flugziel Dorifer

Titel: 1594 - Flugziel Dorifer
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
einfache Linien, im Grunde ein simpler Kegel, doch bei näherem Hinsehen entdeckte er Tausende von gewachsenen Details. Daß diese Details gewachsen und nicht herausgearbeitet waren, daran zweifelte er nicht. Dies war ein Lebewesen. Er hatte den Prinzen der Schmetterlinge gefunden.
    Von einer Sekunde zur anderen nahm der mentale Druck in ungeheurem Maß zu.
    Komm näher, Fremder.
    Rhodan blieb stehen. Er stöhnte unter der plötzlichen Wucht, die er nicht erwartet hatte, und ging im ersten Augenblick ein wenig in die Knie. Zwar bewirkte seine Mentalstabilisierung, daß er dem Einfluß des Kristalls nicht sofort erlag, aber den Druck spürte er trotzdem. Die Qual blieb dieselbe wie für andere Wesen in derselben Lage.
    Komm näher! Komm!
    Rhodan bewegte sich um keinen Zentimeter. Der Gedanke schoß ihm durch den Kopf, daß der Kristall nicht nur über seine Untertanen herrschte, sondern auch über die Materie dieses Wolkenlandes.
    In ihm erwachte die Vorstellung, der Boden gebe nach und ließe seinen Körper einfach rutschen.
    Er würde stürzen, vielleicht auf dem eigentlichen Grund des Tales zerschmettern, vielleicht aber auch im weichen Material des Untergrunds ersticken.
    Nein! Der Kristall weckte diese Vorstellung erst in ihm!
    Rhodan blockte den Einfluß ab. Der Prinz der Schmetterlinge wollte etwas. Deshalb durfte er alles mögliche tun - nur nicht den Terraner töten.
    Komm! Komm...
    Er konnte nicht ewig so stehenbleiben, dachte Rhodan. Dieses Duell konnte Stunden dauern.
    Außer, er fand einen Weg, es vorher zu entscheiden. Was sollte schon geschehen, wenn er wirklich nach vorne trat? Und er war sicher, daß dieser Gedankengang sein eigener war, nicht der des Kristalls.
    Rhodan fühlte eines: Im Kampf gegen diesen Prinzen konnte er nicht unterliegen.
    Er trat ein paar Schritte vor und sondierte die Veränderungen in seinem Geist. Nein, der mentale Druck hatte nicht entscheidend zugenommen. Er war nach wie vor Herr seiner selbst.
    Komm Fremder! Ja! Komm ganz zu mir!
    Rhodan trat nahe an den rot glühenden Kristall heran. Dann streckte er die Hände aus und berührte ihn. Er fühlte den Triumph. Und er fühlte auch, daß mit dem direkten körperlichen Kontakt die Macht des Prinzen um ein Vielfaches gewachsen war. Doch es war die falsche Art von Macht; nur ein geringer Bruchteil davon fand in Rhodans Denken einen Resonanzbereich. „Zu wenig", sagte er laut. „Viel zuwenig, mein Freund ..."
    Natürlich konnte der Kristall seine Worte nicht hören. Aber die zugehörigen Gedanken erreichten sein Gegenüber.
    Der Prinz der Schmetterlinge antwortete mit wütenden Attacken. Nun jedoch, da sich Rhodan darauf eingestellt hatte, wehrte er den Druck mit einem Bruchteil seiner geistigen Kapazität ab. Er war der Stärkere. „Du kannst mich nicht besiegen! Nimm das zur Kenntnis! Ich will mit dir reden, nicht gegen dich kämpfen!"
    Der Prinz der Schmetterlinge setzte all seine Kraft in einem letzten Versuch ein. Es war vergebens.
    Rhodan stand unerschütterlich wie ein Fels vor dem rotleuchtenden Kristall, der deutlich an Strahlungskraft verloren hatte. Ihr Kampf war vorüber. Ruhe kehrte ein, und er spürte, daß sein Gegenüber keine Hoffnung mehr auf den Sieg hegte. „Ich will dir nichts Böses", formulierte er. „Es ist nicht mein Ziel, dich zu unterwerfen."
    Nicht? Nicht... Du bist nicht Taurec?
    Die Frage warf Rhodan völlig aus dem Gleichgewicht. Taurec ... Aber ja! Voltago hatte ihn in Taurecs Auftrag hierhergeführt. Also schien es logisch, daß Taurec etwas mit dem Prinzen der Schmetterlinge zu tun hatte. Und die Art des Angriffs legte den Gedanken nahe, daß es sich nicht eben um eine harmonische Beziehung gehandelt hatte. „Nein", sagte er, „ich bin nicht Taurec." Die Worte sprach er lediglich aus, um die Präzision seiner Gedanken zu unterstützen. „Mein Name ist Perry Rhodan."
    Und weshalb bist du hier, in meinem Land? „Ein Diener Taurecs hat mich hierhergeschickt. Mir ist der Grund selber nicht bekannt. Im Augenblick möchte ich mehr über dich wissen. Über dich und Taurec. Bist du der Prinz der Schmetterlinge? „ Wer hat mich so genannt? Ich bin der Prryns. Ich herrsche über mein Land und über meine Kinder.
    Und daß ich hier gefangen bin, ist Taurecs Schuld. „Warum das?"
    Vor langer Zeit besuchte Taurec die Bereiche der Multisphäre. Dort 'trafen wir uns, zu meinem großen Unglück ... „Die Multisphäre? Was ist das?"
    Die Gesamtheit aller Universen, antwortete der Kristall. Aber nur in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher