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1593 - Taurecs Geschenk

Titel: 1593 - Taurecs Geschenk
Autoren: Unbekannt
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Er braucht keine so primitiven Dinge wie Schutzschirme oder Waffen, wie wir sie kennen.
    Alles, was er benötigt, hat er in sich. Sein Körper ist resistent gegen Strahlschüsse, Säuren, mechanische Gewalt. Muß er in die Offensive gehen, dann blitzt und schießt es aus seinen Wadenblöcken, daß es Spaß macht, dabei zuzusehen." Wieder das Grinsen. „Aus sicherer Entfernung, versteht sich."
    Tekener grinste ebenfalls. „Du redest besser als ein Teppichverkäufer", sagte er. „Voltago hat also Taurec gedient. Und nun?"
    „Vielleicht erzählt er das selbst", forderte Nyman den Klon indirekt auf.
    In die schwarze Gestalt, die bisher wie unbeteiligt vor den Galaktikern gestanden hatte, kam jetzt etwas Leben.
    Die Augen bewegten sich leicht, musterten Tekener und Dao. Das schwarze Gesicht schien an einigen Stellen plötzlich leicht zu zerfließen. Tekener kniff seine Augen zusammen und sah wieder hin.
    Nein, das war keine Täuschung.
    Aus dem konturlosen Etwas formten sich immer deutlicher neue Züge. Gleichzeitig überzog sich die Haut mit einer dünnen weißlichen Schicht wie feiner Rauhreif. Daß auch dies keine Einbildung war, merkte Tekener an dem eisigen Hauch, der von dem Fremden herüberwehte.
    Tekener spürte, wie es ihm selbst kalt den Rücken hinunterlief. Dao-Lin-H’ay und einige Anwesende traten unwillkürlich zurück. Nur Tekener und der Kommandant blieben stehen. „Keine Angst", sagte Nyman. „Das ist normal."
    „Normal!" stieß der Smiler mit einem trockenen Lachen hervor. „Bei ihm schon."
    Voltagos Körper begann konvulsivisch zu zucken. Die Kälte dampfte von ihm. Tekener hatte den Eindruck, daß die Körpertemperatur des Unheimlichen bis auf den absoluten Nullpunkt sinken müßte.
    Er zwang sich zum Stehenbleiben.
    Und dann geschah das, was ihn wirklich schockierte.
    Die neuen Gesichtszüge verfestigten und glätteten sich. Auf einmal kamen sie Tekener bekannt vor.
    Nein, er kannte sie wirklich.
    Und in diesem Augenblick trat auch er zurück und griff automatisch dahin, wo er sonst seine Waffe trug. „Taurec!" sagte er heiser. „Das da ist Taurec!"
    „Ich bin Voltago", sagte der Klon mit überraschend wohlklingender Stimme. „Beachtet nicht die Veränderung meines Äußeren. Sie ist nur vorübergehend, und ich kann daran nichts ändern."
    Tekener gewann seine Fassung schnell zurück. „Du hättest uns warnen können", sagte er ärgerlich in Nymans Richtung. „Euch die ganze Überraschung verderben? Außerdem wußte ich nicht, daß er es wieder tun würde. Es scheint ihn zwanghaft zu überkommen. Eine Art Zwangsmimikry. Er bildete Taurecs Gesicht auch schon nach, als er das erste Mal über ihn sprach."
    Nymans Achselzucken bedeutete, daß er auch nicht mehr wußte. Tekeners Aufmerksamkeit wurde wieder von Voltago in Anspruch genommen, der jetzt zu zucken aufgehört hatte.
    Auch die Kälte wich allmählich. Was blieb, war Taurecs Gesicht mit den beiden gelben Raubtieraugen. Es war kantig und wirkte zugleich jugendlichlustig.
    Tekener wollte sich davon nicht irritieren lassen. Er sah, wie Voltago einen Schritt auf ihn zu machte und den Mund zu bewegen begann. Der schwarze Körper wirkte dabei seltsam steif.
    Und noch etwas bemerkte Tekener: Die metallenen Wadenblöcke berührten den Boden nicht. Sie schwebten knapp darüber. Die ganze Gestalt wurde demnach von unbekannten Energiefeldern getragen. „Ihr habt bereits erfahren, daß Taurec, dem die Kosmokraten die Heimkehr in ihre Gefilde verweigerten, alles daransetzte, durch eine bestimmte Materiequelle aus eigener Kraft zu ihnen zu gelangen", begann Voltago. „Das war das Ziel, dem mein ehemaliger Herr alles andere unterordnete. Mich erschuf er zu diesem Zweck. Es war der einzige Grund für meine Existenz, daß ich Taurec bei der Rückkehr hinter die Materiequellen helfen sollte. Daß ich Gesil und später auch Idinyphe kurzzeitig zu betreuen hatte, war eine Nebenaufgabe. In erster Linie wurde ich auf Qylinara erschaffen, um Taurecs Pilot beim Flug zur Materiequelle zu sein."
    Voltago machte eine Pause. Sein Blick schien zu fragen, ob seine Ausführungen bis hierher verstanden worden waren. Ronald Tekener fragte: „Wozu brauchte Taurec einen Piloten? Sein Schiff ist - oder war - die SYZZEL.
    Mit ihr kam er seinerzeit zu uns. Ich nehme an, er benutzte sie auch zum Flug zur Materiequelle.
    Er war mit ihr vollkommen vertraut."
    „Er hatte anderes zu tun, als sich um die Steuerung eines Raumschiffs zu kümmern", antwortete Voltago. Er
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