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1588 - Das Horror-Grab

1588 - Das Horror-Grab

Titel: 1588 - Das Horror-Grab
Autoren: Jason Dark
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»Ich will hier auch nicht die Nutte machen«, erklärte sie. »Ich möchte etwas ganz anderes tun!«
    »Ach, was denn?«
    »Das!«
    Ab jetzt ging alles blitzschnell. Klara war nicht nur mit ihrem Revolver bewaffnet, sie hatte auch das Springmesser mitgenommen. Der Griff war bisher von ihrer Faust verdeckt worden, aber plötzlich schoss die Stahlklinge daraus hervor und fand ihr Ziel im Leib des Mannes.
    Ein Röcheln drang aus seiner Kehle. Die Augen weiteten sich. Zuerst in einem ungläubigen Staunen, dann jagte der Schmerz in dem Sterbenden hoch, der noch einen Schritt nach hinten ging, bevor er zusammenbrach.
    Klara war mit einem schnellen Schritt bei ihm, fing den Körper ab und schleifte ihn zur Seite. Vorsichtig legte sie ihn auf den Boden, schloss leise die Tür und kümmerte sich dann wieder um den Kerl.
    Er röchelte noch, und Klara überlegte, ob sie noch ein zweites Mal zustechen sollte. Sie hielt das Messer schon stoßbereit, als sie sah, dass der Blick des Mannes brach.
    Die Mörderin schaute sich um und sah mehrere Türen. Sie öffnete nicht die, die zu einer Umkleidekabine führte, sondern die daneben.
    Kisten und Kartons waren hier gestapelt. Dazwischen war noch genügend Platz für den Toten.
    Klara war zufrieden.
    Bisher war alles perfekt gelaufen…
    ***
    Er war der King!
    Und so benahm er sich auch. Diego Abramovic blieb hinter seinem Schreibtisch stehen und streckte uns seine Arme entgegen, als würde er beste Freunde empfangen.
    Dann ließ der Albaner die Arme sinken. Er setzte sich in Bewegung und schritt auf eine Sitzgruppe zu. Vom Alter her war er schlecht zu schätzen. Er hatte die Mitte seines Lebens schon erreicht und machte insgesamt den Eindruck eines Mannes, der frühzeitig gealtert war.
    Seine Augen glichen dunklen Kreisen und ließen uns nicht aus dem Blick. Er deutete auf die Sitzgelegenheiten, und wir nahmen auf der halbrunden Ledercouch Platz.
    »Was darf ich Ihnen anbieten?«
    »Nichts«, erwiderte Suko.
    Ich blieb auch dabei, was Diego Abramovic enttäuschte. »Möchten Sie keinen Tee?«
    »Auch den nicht«, sagte ich.
    »Gut.« Sein falsches Lächeln blieb bestehen. »Es hat keine Bestechung sein sollen.«
    »Wir haben es auch nicht so aufgefasst«, sagte Suko.
    »Sehr schön.« Er lehnte sich zurück und verschränkte die Hände im Nacken. »Meinen Namen kennen Sie. Ihren kenne ich nicht. Ich habe schon öfter mit Vertretern Ihrer Organisation zu tun gehabt, aber Sie sind mir leider unbekannt.«
    Wir stellten uns vor. Abramovic überlegte einen Moment, bevor er uns zunickte. »Ja«, sagte er dann, »kann es möglich sein, dass ich Ihren Namen schon mal gehört habe?«
    Ich wollte kein langes Wortgeplänkel und sagte deshalb: »Lassen Sie uns zum Thema kommen.«
    »Gern. Dafür bin ich immer. Womit kann ich Ihnen helfen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Sie können nicht uns helfen, sondern sich selbst.«
    »He?« Das Gesicht des Albaners zeigte plötzlich einen etwas dümmlichen Ausdruck. »Habe ich das richtig verstanden? Sie sind gekommen, um mir zu sagen, wie ich mir selbst helfen kann?«
    »Richtig.«
    »Und weshalb ist das nötig?«
    »Jemand will Sie töten!«, sagte Suko.
    Abramovic verzog den Mund. »Oh, das ist nett, dass Sie mir das sagen. Aber so etwas ist mir nicht neu. In meinem Geschäft regiert der Neid. Da hat man viele Feinde.« Er fing an zu lachen, und es hörte sich kichernd an. »Dass die Polizei sich so große Sorgen um mich macht, finde ich extrem.«
    »Es geht weniger um Sie.«
    Er grinste mich an. »Um wen denn?«
    »Um eine Frau, deren Name Klara ist.«
    »Müsste ich sie kennen?«
    »Nein, ich denke nicht. Aber diese Person ist Ihnen auf den Fersen, um sie zu vernichten, Mr. Abramovic. Sie ist das, was man als eine Mietoder Profikillerin bezeichnet. Klara Wellmann mordet für Geld, und sie hat sich in der Branche bereits einen Namen gemacht.«
    »Bei mir nicht.«
    »Kann ich mir denken. Sie hält sich noch nicht lange in London auf. Aber sie will zu Ihnen.«
    »Gut, dann muss ich mich wohl damit abfinden.« Am Klang seiner Stimme hörten wir heraus, dass er uns nicht ernst nahm. »Sie können mir ja Bescheid geben, wenn sie sich auf den Weg gemacht hat.«
    »Sie ist bereits unterwegs.«
    Er grinste. »Ehrlich?«
    »Ja.«
    »Dann muss ich ja anfangen zu zittern.«
    All seine Antworten deuteten darauf hin, dass er uns nicht ernst nahm.
    Es ärgerte mich nicht mal. Ich konnte ihn sogar verstehen. Einer wie er fühlte sich in dieser Umgebung, die er
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