Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1588 - Das Horror-Grab

1588 - Das Horror-Grab

Titel: 1588 - Das Horror-Grab
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Wagen stoppte. Die beiden Männer stiegen aus. Sichtbar trugen sie keine Waffen, aber als wir sie uns näher anschauten, schienen sie selbst Waffen zu sein. Sie konnten vor Kraft kaum gehen. In ihren schwarzen Anzügen wirkten sie wie Totengräber.
    Beide kamen ans Gitter, an das wir auch herantraten. Sie hatten Glatzköpfe und Knetgummigesichter mit Augen, die den Charme von Kieselsteinen ausstrahlten.
    Die Stimme klang zwar rau, aber der Fragende bemühtes sich um einen freundlichen Ton.
    »Haben Sie sich verfahren?« Ich schüttelte den Kopf. »Nein, das haben wir nicht. Wir wollten zum Fantasy Club.«
    »Ach?« Jetzt lachten beide, allerdings nicht mehr laut. Dann wurden wir gefragt, ob wir Mitglieder waren.
    »Nein.«
    »Dann müssen Sie umdrehen und wieder verschwinden. Sofort! Sie versperren sonst den Weg.«
    »Ja, ja«, sagte Suko, »das ist uns schon klar. Aber wenn Sie das Tor öffnen, versperren wir ihn nicht mehr.«
    »Ihr kommt nicht rein, verdammt!«
    Der Ton wurde ärgerlicher, was uns nichts ausmachte, denn es gab einen Trumpf, den wir in den folgenden Sekunden zeigten. Es waren unsere Ausweise.
    »Was soll das?«
    »Wenn ihr lesen wollt, müsst ihr schon näher herankommen«, lockte ich.
    »Aber ich kann euch auch so sagen, dass wir für Scotland Yard arbeiten. Und ich denke, dass uns die Zufahrt hier nicht verschlossen bleiben sollte.«
    Damit hatten die beiden Aufpasser nicht gerechnet. In ihren glatten Gesichtern zuckte es. Sie waren überfragt. Einer von ihnen trat so nahe an das Tor heran, dass er die Schrift lesen konnte. Ich roch sogar sein Rasierwasser.
    »Alles paletti?«, fragte ich. »Ist der Weg frei?«
    »Moment noch.« Der Kerl trat wieder zurück. Er holte ein flaches Handy aus der Tasche. Er sagte etwas in seiner Heimatsprache und wartete dann die Antwort ab. Wir sahen ihn nicken. Er ließ das Handy wieder verschwinden und wandte sich an uns.
    »Ihr seid willkommen.«
    »Wer hat das denn gesagt? Diego?«
    »Ja, er freut sich auf euch.«
    »Wir uns auch auf ihn.«
    Es wurde nicht mehr gesprochen. Der zweite Typ griff nach einer Fernbedienung und öffnete damit das Tor, dessen beide Flügel nach innen schwangen, sodass wir freie Bahn hatten. »Mal hören, was uns der Albaner zu sagen hat«, meinte Suko, als er startete.
    Ich hob die Schultern. »Er wird sich sehr sicher fühlen. Bisher hat man ihm nichts nachweisen können. Das ist leider unser Problem. Und ich sage dir, dass er auch keinen Ratschlag annehmen wird. Ich kenne die Typen. Die fühlen sich unbesiegbar und als kleine Herrgötter.«
    »Ja, das trifft wohl zu.«
    Wir rollten hinter dem Elektrowagen her auf einer grauen Schlange, die das satte Grün des gepflegten Rasens in zwei Hälften teilte und in einem Bogen dort auslief, wo eine freie Fläche als Parkplatz diente, auf dem nur zwei Fahrzeuge standen. Ein Jaguar und ein Ferrari mit ausländischen Kennzeichen.
    »Viel ist wohl nicht los.«
    »Zum Glück«, sagte ich. »Stell dir mal vor, Klara dreht durch, wenn hier der Bär abgeht.«
    »Meinst du?«
    »Die nimmt auf nichts und niemanden Rücksicht.«
    Es war schon seltsam, dass wir auch gekommen waren, um Abramovic zu warnen, obwohl er einen Platz in der Hölle verdient hätte. Aber das Schicksal geht oft seltsame Wege.
    Suko ließ den Rover neben dem Ferrari ausrollen. Die beiden Aufpasser standen bereits in der Nähe, als wir ausstiegen. Die Türen waren kaum geschlossen, da sprachen sie uns an und verlangten unsere Waffen.
    Suko schaute die beiden mit einem Blick an, der sie fast zurückweichen ließ.
    »Was habe ich da gehört? Unsere Waffen? Die geben wir nicht mal im Flugzeug ab.«
    »Aber…«
    Suko ging einen Schritt auf den Sprecher zu. »Wir geben sie nicht ab. Und solltet ihr versuchen, sie uns abnehmen zu wollen, geht es euch schlecht.«
    Sie schienen beeindruckt zu sein. Zwar sprühten ihr Blicke Blitze, doch das störte uns nicht, und so gingen wir hinter den beiden Typen her auf das Haus zu, dessen Eingang so lag, dass wir ihn vom Tor aus nicht hatten sehen können. Das Dach über dem Eingang wurde von zwei Säulen gestützt, die man sofort als Frauenkörper erkannte. Wer dieses Entree sah, der wusste auch, was ihn erwartete.
    Eine Tür aus Bronze glitt zur Seite, und der Club öffnete sich uns.
    Weiche Teppiche, Malereien an den Wänden, einige Tische mit gepolsterten Stühlen davor. Ein Springbrunnen, bei dem ich das Gefühl hatte, er würde parfümiertes Wasser verspritzen. Hinweisschilder lockten in den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher