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1588 - Das Horror-Grab

1588 - Das Horror-Grab

Titel: 1588 - Das Horror-Grab
Autoren: Jason Dark
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beherrschte, absolut sicher. Hier war er der Chef. Hier tat jeder, was er wollte, und er hatte bestimmt einen Schutzwall aus lebenden Personen um sich herum errichtet.
    »Es wird nicht einfach sein, mich zu killen«, erklärte er. »Auch für einen Profikiller nicht.«
    »Sprechen Sie aus Erfahrung?«, fragte Suko.
    »Klar. Man hat es schon einige Male versucht, aber nicht geschafft. Ich war immer besser.«
    »Das glauben wir Ihnen sogar«, sprach Suko weiter. »Aber diese Klara ist anders.«
    »Wie denn?«
    Suko lächelte den Albaner an. »Sie ist eine Person, die eigentlich nicht leben dürfte, die aber trotzdem am Leben ist. Man kann sagen, dass sie so etwas wie eine Tote ist, die trotzdem existiert.«
    »Hä…?«
    »Verstehen Sie nicht?«
    »Noch nicht so richtig.«
    Suko blieb weiterhin am Ball. »Sagt Ihnen der Begriff Zombie etwas?«
    Abramovic schaute uns an, als hätten wir ihm etwas Unanständiges gesagt. Er überlegte, gab keine Antwort und schüttelte dann den Kopf.
    »Zombie!«, wiederholte Suko.
    »Ja, verdammt, das habe ich gehört.«
    »Und?«
    »Das ist doch eine Verarschung.« Unter der künstlichen Bräune lief sein Gesicht leicht rot an. »Ich frage mich, ob Sie noch alle Tassen im Schrank haben. Sie kommen zu mir und erzählen mir was von einem Zombie.« Er schlug auf seinen Oberschenkel. »Klar, ich kenne Zombies. Ich habe genügend Filme gesehen. Hin und wieder sehe ich mir so einen Streifen an und habe meinen Spaß.«
    »Das hier ist kein Spaß«, sagte ich.
    Der Albaner schwieg. Er schaute uns an, und er versuchte, in unseren Gesichtern zu lesen, ob wir ihm etwas unterschieben wollten oder nicht.
    Dann lachte er auf und wischte über seinen Mund. »Und das ist keine Verarschung?«
    »Nein. Dafür würden wir uns nicht hergeben.«
    Abramovic lehnte sich zurück. Er wirkte nicht mehr so entspannt wie vorher. In seinen Augen entstand ein Flackern, als er fragte: »Wieso glauben Sie beide an diese Wesen?«
    »Weil wir sie oft genug erlebt haben. Das ist alles.«
    »Zombies?«
    »Sicher!«
    »Keine Filme?«
    »Richtig.«
    Der Albaner machte den Eindruck, als wollte er aufstehen. Er drückte sich auch hoch, ließ sich aber wieder fallen und blies die Luft aus. Dann sagte er: »Gut, gehen wir mal davon aus, dass es wirklich ein Zombie ist, der zu mir will, obwohl ich das nicht glauben kann. Warum sollte dieses Wesen mich denn killen wollen?«
    »Weil man diese Klara engagiert hat«, erwiderte Suko. »Ja, man bezahlt sie für ihren Job. So ist das bei Mietkillern. Egal, ob weiblich oder männlich.«
    »Und wer?«
    »Denken Sie an Ihre Konkurrenten, die es hier in der Stadt gibt. Das sind sicherlich nicht wenige.«
    »Klar, jeder Geschäftsmann hat Feinde.«
    »Und Sie sind ein besonderer Geschäftsmann, Mr. Abramovic. Sie kommen doch aus einem Land, in dem der Aberglaube und der Glaube an Geister noch vorhanden ist. Aber das ist ein anderes Thema. Es geht um Klara Wellmann, die Deutsche, die ihr Land verlassen hat und jetzt hier ihre Zeichen setzen will.«
    Der Mann wischte über seine Stirn.
    Er schaute dabei ins Leere, als läge dort die Lösung des Problems.
    »Gut«, sagte er nach einer Weile, »Sie haben mich zwar nicht überzeugt, ich werde aber trotzdem etwas tun und meinen Leuten Bescheid geben, dass sie auf eine fremde Frau achten sollen. Kann ich denn eine Beschreibung bekommen?«
    »Ja, das können Sie«, sagte ich, »aber ich weiß nicht, ob Sie das weiterbringt.«
    »Das müssen Sie schon mit überlassen. Ich kann hier alles. Hier kommt keine fremde Maus rein.«
    »Menschen sind in der Regel schlauer«, gab Suko zu bedenken.
    Abramovic schaute uns nur an. Er war dabei, seine Lippen spöttisch zu schürzen, als etwas geschah, womit wir alle drei nicht gerechnet hatten.
    Bei Abramovic meldete sich das Telefon. Es war kein Handy, sondern der Apparat, der auf dem Schreibtisch stand. Natürlich auch in einer weißen Farbe.
    »Moment.« Der Albaner stand auf und ging zum Schreibtisch. Er wirkte alles andere als locker. Unser Gespräch schien ihn doch mitgenommen zu haben.
    Er hob ab und hörte nur kurz zu. Dann schrie er einen Fluch als Antwort und gab einige Befehle. Da er in seiner Heimatsprache redete, verstanden wir nichts. Wir sahen ihn nur an, erkannten seine Wut und den hochrot gewordenen Kopf. Er warf den Hörer fast neben die Station, als er sein Gespräch beendet hatte.
    »Schlechte Nachrichten?«, fragte ich.
    Er fluchte in seiner Sprache. Dann fletschte er die Zähne und
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