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1585 - Eine Leiche nach Akkartil

Titel: 1585 - Eine Leiche nach Akkartil
Autoren: Unbekannt
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In mehreren Zahlenkolonnen erschienen von null verschiedene Werte.
    Sato Ambush notierte aufmerksam: Die Sonde arbeitete im ultrahochfrequenten Bereich des Hyperspektrums. 341 GHeef war der Punkt, an dem die Anzeige eingesetzt hatte.
    Er wiederholte den Versuch. Das Ergebnis war reproduzierbar. Es gab keinen Zweifel: Was immer an Balinors ehemaliger Mentalsubstanz noch vorhanden sein mochte, emittierte hyperenergetische Strahlung im Frequenzbereich 341 bis 356 GHeef. Die Emission war nicht intensiv. Sie war in der Tat trotz der bedeutenden Sensitivität der Mikrofeldsonden nur eben noch nachweisbar. Wundern durfte man sich darüber nicht. Balinor war tot. Die Strahlung mußte wesentlich kräftiger gewesen sein, als er aus der Raumzeitverfaltung herauskam.
    Stark genug wenigstens, um GALORS zum Ansprechen zu bringen.
    Der Pararealist vergewisserte sich, daß alle von der Messung erfaßten Daten aufgezeichnet und gespeichert worden waren. Er war mit dem Ergebnis des Experiments zufrieden. Die Auswertung der Informationen würde ihn einige Zeit beschäftigen und ihm hoffentlich Hinweise dafür liefern, in welcher Richtung er seine Untersuchungen fortzusetzen hatte.
    Ein halblauter Glockenton ließ ihn aufhorchen. Der Interkom hatte angesprochen. Der Servo, der als mattleuchtendes, etwa faustgroßes Energiegebilde irgendwo unter der Decke schwebte, gab Myles Kantors Stimme wieder. „Hast du Zeit, Mann aus der anderen Realität?" fragte der junge Wissenschaftler. „Im Augenblick, ja", antwortete Sato Ambush. „Im Humanidrom ist der Teufel los. Das mußt du dir ansehen!" Von neuem materialisierte eine Bildfläche.
    Eine Sekunde lang war Myles Kantor zu sehen, der bequem in dem auf der Transportfläche des Kantormobils montierten Sessel ruhte. Er grinste. „Ich schalte um auf Intergalac", rief er.
     
    *
     
    Das Bild wechselte. Der Nachrichtensprecher von Intergalac, einer der bestrenommierten interstellaren Informationsagenturen, war selbstverständlich eine synthetische Computerkreation. Er legte jedoch das Gehabe einer echten Person an den Tag. Er war ernst, was darauf hinwies, daß er wichtige und nicht auf die leichte Schulter zu nehmende Neuigkeiten anzusagen hatte.
    Die Projektion des Sprechers rückte ein wenig zur Seite. Die Videofläche wurde aufgeteilt. Auf der linken Seite erschien die geometrisch verschrobene, in sich verdrehte Form der riesigen Raumstation über dem Planeten Lokvorth, die man das Humanidrom nannte. „... am vierten September elfhundertdreiundsiebzig. Bei der Tagung des Galaktikums im Humanidrom von Lokvorth kommt es zu immer neuen Sensationen." Das Bild zur Linken blendete ins Innere der Raumstation und zeigte einen Sitzungssaal, in dem eine erregte Debatte stattfand. Die Stimmen der Debattierenden waren im Hintergrund zu hören. „Vor kurzem haben die Nationen der Topsider, der Überschweren, der Tentra-Blues und der Springer ihren Austritt aus der Gemeinschaft der galaktischen Völker erklärt. Dieser Schritt kam nicht unerwartet. Als er dann aber tatsächlich getan wurde, bedeutete er dennoch für die übrigen Mitglieder des Galaktikums einen schweren Schock."
    Am unteren Bildrand erschienen Symbole. Der Betrachter der Nachrichtensendung konnte, wenn er wollte, die Stimme des Sprechers ausblenden und sich statt dessen das anhören, was auf der linken Bildseite an Akustischem dargeboten wurde. Es bestand überdies die Möglichkeit, die akustische Übertragung völlig auszuschalten und sich den Inhalt der Nachrichten durch eine Kombination von optischen Eindrücken und Sensodyne vermitteln zu lassen. Sensodyne war eine auf der Grundlage des Simusense entwickelte, für menschliche Bewußtseine jedoch völlig ungefährliche Methode der Informationsübertragung. Sie arbeitete mit Mitteln der hypnosuggestiven Beeinflussung und prägte all das, was an Informationen präsentiert wurde, dem Bewußtsein des Zuhörers mit besonderem Nachdruck ein.
    Sato Ambush wollte von all diesem neumodischen Firlefanz, wie er ihn nannte, nichts wissen. Er zog es vor, seine Nachrichten auf die althergebrachte Weise vorgesetzt zu bekommen. Er amüsierte sich über den Nachrichtensprecher, der sich überaus ernst nahm und nicht den geringsten Sinn für Humor zu besitzen schien - ganz so, als wäre er ein echter Mensch und nicht nur das Produkt einer Computersimulation. „Hatte der Austritt der vier Nationen aus dem Galaktikum schon wie eine Bombe eingeschlagen, so kam es heute zu einem Eklat ganz besonderer
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