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1579 - Roi Danton der Pirat

Titel: 1579 - Roi Danton der Pirat
Autoren: Unbekannt
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mußte. Er stellte keine weiteren Fragen.
    Jetzt waren Taten angezeigt.
    Aber wo konnte er ansetzen? Wie konnte er die Linguidin und sich selbst und seine Leute schützen? Wo braute sich das Unheil zusammen? Und wer schürte das Feuer des Aufruhrs? 11.
    Das Treffen fand auf einem Leichten Kreuzer der Flotte Paylaczers statt. Paylaczer war dazu nicht per Transmitter gekommen wie Admiral Tarpin. Dennoch stand er fast körperlich spürbar vor seinem Gesprächspartner. Allerdings konnte Tarpin nicht sicher sein, daß er ein unverfälschtes Abbild der Realität vor sich sah. Bisher jedenfalls hatte Paylaczer sich nur wenigen Vertrauten persönlich gezeigt.
    Tarpin wußte genau, was er wollte, und er glaubte auch, sich der besonderen Gunst Cebu Jandavaris zu erfreuen; dennoch mußte er all seinen Mut zusammennehmen, um bei Paylaczers Auftritt keine weichen Knie zu bekommen.
    Sie beide waren allein in der Zentrale des Kreuzers. Ringsum flackerten die Lichter von Kontrollmonitoren über verwaisten Schaltkonsolen.
    Obwohl Paylaczer nur als Hologramm auftrat, wirkte er wie ein lebendiger Golem im Vergleich zu dem rund zehn Zentimeter kleineren und schmächtigeren Tarpin: 1,62 Meter groß und 1,65 Meter breit.
    Viele Zentner Muskeln, Knochen und Sehnen, eingepackt in einen rüstungsartigen, mit Metallgliedern verstärkten feuerroten SERUN, in dem raffinierte tödliche Waffensysteme verborgen sein sollten. So beispielsweise Brust-Desintegratoren, Raketen- und Granatwerfer in den Schultersegmenten, Paralysatoren und Impulsstrahler in den Panzerungen der Unterarme und eine Neuropeitsche in seinem überbreiten Ledergürtel.
    Alles beherrschend, stand Paylaczer breitbeinig vor seinem Gesprächspartner und musterte ihn, wie ein Metzger ein Kalb mustern mochte. „Also, jetzt bin ich hier, wie du es wünschtest, Tarpin!" orgelte die Stimme des monströsen Überschweren. „Welche Bitte hast du vorzutragen, die du mir nicht auf andere Weise übermitteln konntest?"
    Tarpin blieb aufrecht stehen und versuchte, die von seinem Gegenüber ausstrahlende tödliche Drohung ebenso zu ignorieren wie dessen grobporiges, zernarbtes und von Leidenschaften zerfressenes Gesicht und die vergilbten großen Zahnruinen, die wie halbverwitterte Grabsteine aussahen. „Ich muß noch ein paar Einzelheiten mit dir klären", sagte er mit fester Stimme. „Du Narr!" schrie Paylaczer ihn mit donnernder Stimme an. „Wir haben beim letzten Gespräch doch alles geklärt. Du sorgst dafür, daß dieser terranische Pirat dem Schiff Maczinkors fernbleibt, und ich entere mit einer Elitetruppe die RICOSSA und schicke Maczinkor dorthin, wohin er gehört." Er lachte mißtönend. „Niemand wird mich daran hindern, und niemand kann mich dafür zur Rechenschaft ziehen, denn Paricza hat zur Zeit keinen Corun. Und nach der Beseitigung Maczinkors heißt der Corun Paylaczer."
    „Selbstverständlich", versicherte Tarpin. „Für mich bist du schon jetzt der Corun von Paricza.
    Aber dieser Roi Danton könnte Ärger machen, indem er den anderen Friedensstiftern berichtet, was hier im Punta-Pono-System geschehen ist."
    „Roi Danton!" äffte Paylaczer ihn gehässig nach. „Dieser affige Geck, der sich als Geißel der Galaxis aufspielt, heißt Mike Rhodan und ist nichts weiter als ein dekadenter Weichling, denn er sondiert immer erst sein sogenanntes Gewissen, bevor er jemanden zur Hölle schickt. Er wird von meinem Coup nichts hören und nichts sehen. Was also sollte er den Friedenspredigern vorweinen, du Schwarzseher?"
    Tarpin senkte den Kopf. „Er befindet sich auf der RICOSSA", sagte er leise. „Was?" brüllte Paylaczer und riß die Neuropeitsche aus dem Gürtel.
    Es wirkte so realistisch, daß Tarpin schützend die Arme über den Kopf hob. „Die Linguidin selbst hat den Terraner auf die RICOSSA beordert. Das durfte ich nicht durchkreuzen, sonst hätte sie sofort an eine Verschwörung gedacht. Du weißt selbst, wie mißtrauisch sie in letzter Zeit ist. Jetzt dient Danton zusammen mit einem Trupp seiner Ertruser ihr als Leibgarde."
    Paylaczer grinste verächtlich und ließ die Peitsche sinken, dann verstaute er sie wieder in seinem Gürtelfach. „So ein Biest!" grollte er frustriert. „Anscheinend stimmt es, daß ihr geistiges Potential zunimmt, seit ihr Wunderstrauch ins Wachsen geraten ist. Zumindest hat sie ein gesundes Mißtrauen entwickelt.
    Wie bekommen wir bloß den Terraner aus der RICOSSA?"
    „Ich hätte da einen Vorschlag", begann Tarpin zaghaft. „Du hättest
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