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1579 - Roi Danton der Pirat

Titel: 1579 - Roi Danton der Pirat
Autoren: Unbekannt
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von den Überschweren stand Cebu Jandavari. Mit spöttisch herabgezogenen Mundwinkeln musterte sie Maczinkor und seine Mannen.
    Roi stand links neben Kinnor; rechts von ihm befand sich Goosfor Larenga. Der Arkonide hatte ihn so eindringlich gebeten, mitkommen zu dürfen, daß er weich geworden war. Nachträglich wunderte er sich selbst darüber, denn das kam sonst nie vor.
    Marfin Kinnor zitterte innerlich vor Kampfeslust und seinen Artgenossen ging es nicht anders. Es hätte nur eines Winks von Roi bedurft, und sie hätten Maczinkor und Genossen überwältigt. Der Terraner wußte das, und er wußte auch, daß sie es geschafft hätten. Außer Oxtornern waren keine bekannten Intelligenzen der Milchstraße so reaktionsschnell wie Ertruser, und die Ertruser der MONTEGO BAY waren zudem durch regelmäßiges knallhartes Training noch erheblich reaktionsschneller als normale Ertruser. Ganz abgesehen davon, daß sie speziell für den Nahkampf geschult waren. Das waren die Pariczaner zwar auch, aber mit Rois Ertrusern kamen sie eben doch nicht mit. „Ich danke für euer Kommen, Roi!" sagte die Friedensstifterin, unbeeindruckt von der fast greifbaren Spannung. „Roi, das sind Admiral Maczinkor und folgende seiner Leute." Sie nannte die Namen.
    Danton verneigte sich vor ihr, dann richtete er sich wieder auf, salutierte knapp und erklärte: „Mich kennt ihr; der Arkonide neben mir heißt Goosfor Larenga, und die unter Captain Marfin Kinnors Befehl stehenden Gardisten heißen Ektar Trukko, Larra Nifel, Bronck Zekdar und Okke Kruk."
    Maczinkor kochte innerlich; das war ihm anzusehen. „Ich protestiere!" Wandte er sich an die Linguidin. „Ich dulde auf meinem Schiff keinen Haufen mordlüsterner Piraten und erst recht nicht diesen terranischen Spion namens Mike Rhodan!"
    Kinnor starrte den Admiral an; seine Augen waren eine einzige Todesdrohung. Der Ertruser-Klon spannte seine Muskeln zum Sprung.
    Maczinkors Blick wurde unstet; er glitt hilfesuchend zu der Linguidin.
    Cebu fing seinen Blick auf und erklärte auf die gewisse Art, zu der nur Friedenstifter und Friedensstifterinnen fähig waren: „Roi Danton und die Ertruser genießen mein volles Vertrauen. Roi ist mein Beauftragter, und wenn ich ihn zu Verhandlungen hinzuziehe, ist das allein meine Sache. Du kannst dich natürlich gegen eine Zusammenarbeit mit mir entscheiden, Maczinkor. In dem Fall würde ich mich an einen anderen Flottenbefehlshaber wenden."
    Roi sah, wie Maczinkor den Kopf einzog. Da wußte er, daß die Verhandlungsposition dieses Pariczaners auf schwachen Füßen stand. Offenkundig gab es mächtige Konkurrenten in seinem Volk, die an seiner Stelle gern handelseinig mit den Linguiden geworden wären.
    Maczinkor hatte sich schon geschlagen gegeben, als er auf Larenga zeigte und sich erkundigte: „Was macht dieser Arkonide hier?"
    Es war ein Rückzugsgefecht, und Roi wußte, daß der Überschwere nicht auf einer Antwort bestanden hätte.
    Dennoch erklärte er: „Er ist mein Schüler, dem ich alles beibringe, was zum ehrenwerten Freibeuter-Handwerk gehört.
    Das ist alles, was du zu wissen brauchst. Jetzt aber muß Schluß mit den Plänkeleien sein. Kommt zur Sache!"
    „Wir stehen dicht vor dem Abschluß eines Vertrages", ergriff Cebu Jandavari das Wort. „Im Grunde genommen geht es nur um eine Erweiterung des schon bestehenden Vertrages zwischen den Überschweren und dem Linguidischen Imperium, dessen Führer von mir vertreten werden. Wir Friedensstifter wollen, daß die Überschweren nicht nur wie bisher weiter den Schutz unseres Volkes garantieren, sondern daß sie zusätzlich die Verantwortung für die innere Sicherheit des Linguidischen Imperiums tragen und alle damit verbundenen Pflichten übernehmen."
    Roi merkte, wie er sich innerlich versteifte. Das, was die Friedensstifterin wie nebensächlich erwähnt hatte, bedeutete im Klartext nichts anderes als die Übergabe der Polizeigewalt im Imperium der Linguiden an die Überschweren.
    Das war eine Ungeheuerlichkeit. Um so mehr, als das Volk der Linguiden bisher weder eine Regierungsgewalt noch einen staatlichen Machtapparat kannte. Es lebte völlig frei, aber dennoch nicht in Anarchie oder Gesetzlosigkeit. Das war einmalig im bekannten Universum, und es war nur deshalb möglich, weil die Linguiden von Natur aus sozialharmonisch waren, keine Aggressionen kannten und sich freiwillig in die jeweils optimale Form des Zusammenlebens einordneten.
    Deshalb gab es bei ihnen weder eine Zentralregierung des
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