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1579 - Roi Danton der Pirat

Titel: 1579 - Roi Danton der Pirat
Autoren: Unbekannt
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Imperiums noch planetarische Regierungen.
    Allgemeine Aufgaben wurden von Verwaltungen wahrgenommen, in die immer wieder andere normale Bürger delegiert wurden, so daß es zu keiner Bürokratie mit all ihren negativen Begleiterscheinungen kommen konnte.
    Wichtige Entscheidungen waren bisher immer durch Volksbefragung gefällt worden. Doch dieses einzig wahre Kriterium einer Demokratie hatten die Friedensstifter längst eigenmächtig unterhöhlt. Die natürliche Friedfertigkeit aller Linguiden war dabei ihr Vorteil gewesen, den sie unverfroren ausnutzten.
    Was ging im Imperium der Linguiden vor, daß die Friedensstifter plötzlich eine Polizeigewalt installieren wollten, noch dazu von Angehörigen eines fremden Volkes mit gänzlich anderer Mentalität?
    Regte sich Widerstand gegen die Friedensstifter im eigenen Volk? Der Terraner konnte so etwas nicht glauben, hatte er doch erst kürzlich auf dem Planeten Aluf erlebt, wie euphorisch Cebu Jandavari von der Masse der Bewohner gefeiert wurde.
    Was war dann los?
    Beabsichtigten die Friedensstifter etwas so Ungeheuerliches, daß sie deswegen mit dem Verlust ihrer Autorität bei ihrem Volk rechneten?
    Oder litten sie plötzlich an Verfolgungswahn?
    Cebu Jandavari warf ihm einen prüfenden Blick zu. Anscheinend ahnte sie, daß er Schwierigkeiten hatte, sie zu begreifen. Es wäre unnötig komplizierend gewesen, wenn sie dadurch an seiner Zuverlässigkeit gezweifelt hätte.
    Deshalb nickte der Terraner ihr beruhigend zu, damit sie wußte, daß er mit seinen Leuten weiterhin zu ihrem Schutz hier stand. Es wäre ihm sowieso nicht in den Sinn gekommen, die Friedensstifterin im Stich zu lassen, falls die Überschweren sich einen Übergriff erlauben sollten.
    Aber die nächsten Worte Maczinkors bewiesen das Gegenteil, denn sie verrieten, daß der Pariczaner verunsichert war. „Ich stehe mit meiner Flotte voll hinter dir, Friedensstifterin!" beteuerte er. „Und ich will auch den erweiterten Vertrag unterzeichnen. Nur muß ich von dir die Garantie erhalten, daß du auch voll hinter mir stehst. Ich habe einen Feind im eigenen Lager, einen zwar unfähigen, aber desto machtgierigeren Emporkömmling namens Paylaczer. Er hat sich mit einem Flottenverband einfach an meine Fersen geheftet und wird versuchen, mir Konkurrenz zu machen."
    Cebu Jandavari machte eine wegwerfende Handbewegung. „Überlaß das nur mir, Maczinkor! Mach dir keine Sorgen! Wenn Paylaczer an mich herantritt, werde ich ihn schon zur Vernunft bringen. Es ist völlig klar, daß der Schwächere sich dem Stärkeren zu beugen hat."
    Danton kniff die Augen zusammen. Da war etwas in den Formulierungen der Linguidin gewesen, was ihn argwöhnisch machte. Er dachte daran, wie seine Schwester das in den alten Zeiten genannt hätte: pflaumenweich. Das war es. Genauso hatte sich Cebus Zusicherung angehört. „Aber es gibt drei pariczanische Flottenverbände", warf Marfin Kinnor ein. „Auf welche Seite wird Admiral Tarpin sich mit seinen dreiundzwanzig Schiffen stellen?"
    „Er steht persönlich in meinen Diensten", erklärte Cebu Jandavari hochmütig. „Niemand darf seine Treue zu mir in Frage stellen."
    „Dann dürfte alles geklärt sein", meinte Roi. „Wann findet die Unterzeichnung des Vertrages statt?" Er blickte die Friedensstifterin dabei fragend an. „Morgen", antwortete Cebu. „Ich bitte dich, Roi, mit deinen Leuten bis dahin zu meinem persönlichen Schutz an Bord der RICOSSA zu wohnen. Maczinkor, weise den Gästen Kabinen in der Nähe meiner Suite zu!"
    Der Überschwere machte ein Gesicht, als wollte er aufbegehren. Doch dann riß er sich zusammen und veranlaßte alles Nötige. „Maczinkor ist schon so gut wie tot", flüsterte Larenga dem Freibeuterkönig zu, als sie auf dem Korridor außer Hörweite der Überschweren waren, die sie zu ihrem Quartier führten.
    Danton schaute den Arkoniden aus zusammengekniffenen Augen an. „Was heißt das?" flüsterte er ahnungsvoll. „Kannst du in die Zukunft sehen?"
    „Ich habe ihn vorhin als Toten gesehen", erklärte der Arkonide. „Und ich sehe dich zwischen Tod und Leben stehend."
    „Hast du die Gabe des Zweiten Gesichts?" raunte Roi.
    Goosfor Larenga blickte ihn aus großen Augen an. Er machte den Eindruck, als wäre er eben aus einer Art von Hypnose erwacht. „Ich weiß nicht, was du meinst", sagte er tonlos. „Oh, jetzt erinnere ich mich wieder an das, was ich vorhin sagte. Aber ich weiß nicht, wie ich dazu kam."
    Roi Danton sah ein, daß er das akzeptieren
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