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1578 - Geschäfte mit dem Frieden

Titel: 1578 - Geschäfte mit dem Frieden
Autoren: Unbekannt
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sie schon längst wieder in ihrer Kabine in der SINIDO saß und sich auf die Fortsetzung der Gespräche und auf das Zusammentreffen mit einem hohen Vertreter der Kosmischen Hanse vorbereitete, tauchte dieses Bild immer wieder vor ihrem inneren Auge auf: Der Kima-Baum, blühend im Schneegestöber, schöner und prächtiger als je zuvor.
    Aramus Shaenor und Balasar Imkord gegenüber erwähnte sie ihren Besuch auf dem Hügel mit keinem einzigen Wort.
     
    3.
     
    5.4.1173 NGZ, Nasseda-System, Planet Brundar „Hilf mir!" bat Cappla Desden. „Ich will weg aus der SINIDO. Du bist ihr Meisterschüler. Wenn du es ihr sagst, wird sie wenigstens zuhören."
    Amdan Cutrer, zweiundzwanzig Jahre alt und auf dem besten Wege, selbst ein Friedensstifter zu werden, musterte Cappla nachdenklich.
    Er wunderte sich ein wenig darüber, daß das Problem noch immer nicht gelöst war. Eigentlich sollte es auf Taumond genug Zeit für ein klärendes Gespräch zwischen Dorina Vaccer und ihrer Schülerin gegeben haben.
    Aber wahrscheinlich war der Friedensstifterin unter den gegebenen Umständen einfach nicht nach einer Diskussion mit Cappla Desden zumute gewesen. „Das mußt du schon selbst mit ihr besprechen", sagte er gedehnt. „Keiner von uns kann dir das abnehmen."
    „Aber ich weiß nicht, wie ich es anfangen soll", gestand Cappla ein. „Sie ist in letzter Zeit immer so beschäftigt. Ich habe es doch schon versucht!"
    „Du hättest dir keinen schlechteren Zeitpunkt aussuchen können."
    „Ich glaube nicht, daß es etwas mit dem Zeitpunkt zu tun hatte", erwiderte Cappla ärgerlich. „Und es geht auch nicht nur um mich. Sie will keinen von uns fortlassen!"
    Amdan Cutrer schüttelte lächelnd den Kopf. „Was soll das?" fragte er amüsiert. „Wäre es dir lieber, wenn sie froh wäre, dich loszuwerden? Natürlich will sie jeden von uns so lange wie möglich in der SINIDO halten."
    „Warum?"
    „Hast du das immer noch nicht begriffen? Sie braucht uns."
    „Sie wird auch ohne mich fertig werden."
    „Selbstverständlich wird sie das. Aber du scheinst dir über deine eigenen Fähigkeiten nicht recht im klaren zu sein. Du bist mittlerweile zu einem sehr wichtigen Bestandteil ihres Teams geworden."
    „Es ist nicht richtig, wenn eine Meisterin ihre Schüler allzu fest an sich bindet", sagte Cappla verbissen. „Und das weißt du auch ganz genau!"
    „Da hast du recht", stimmte Amdan Cutrer zu. „Es wäre wirklich nicht recht. Aber sie tut ja auch nichts dergleichen."
    „Warum läßt sie mich dann nicht gehen?"
    „Es wird wohl so sein, daß sie nicht viel von deiner Idee hält", bemerkte Amdan Cutrer gelassen. „Du bist noch zu jung."
    „Ich bin erwachsen!"
    Amdan Cutrer lachte. „Sei nicht albern!" sagte er. „Du bist dreizehn!"
    „Das ist alt genug!"
    Und damit hatte sie nicht ganz unrecht. „Also gut", sagte er resignierend. „Wenn du unbedingt willst, werde ich mich zu deinem Fürsprecher machen. Aber dann muß ich wenigstens eines wissen: Warum willst du weg?"
    „Weil es mir hier nicht mehr gefällt", erwiderte Cappla bedächtig.
    Amdan Cutrer sah die junge Linguidin nachdenklich an. „Und wohin willst du gehen? Auf ein anderes Raumschiff?
    Zu einem anderen Friedensstifter?"
    Cappla zögerte ein wenig. „Nein", sagte sie dann. „Wer ist es?" fragte Amdan Cutrer seufzend. „Nun komm schon, Cappla - dieses Spiel ist mir zu dumm. Entweder sagst du mir die Wahrheit, oder du mußt dir einen anderen suchen, der sich deinetwegen mit Dorina Vaccer anlegen will!"
    Sie schwieg. ., ,„Dann eben nicht!"
    „Warte!"
    Er blieb an der Tür stehen. „Ich brauche keinen anderen Meister mehr", sagte Cappla. „Ich will zurück nach Bastis. Ich kann für eine Weile in meiner alten Schule aushelfen."
    „Und wie soll es dann weitergehen?"
    „In zwei oder drei Jahren kann ich Schlichterin sein.
    Schlichterin auf Bastis - mehr will ich nicht."
    „Du hast Heimweh."
    Das war eine Lüge, aber Amdan Cutrer sah ein, daß es keinen Sinn hatte, weitere Fragen zu stellen.
    Cappla wollte offensichtlich nicht mit der Wahrheit herausrücken. Wenn er ihr helfen wollte, tat er gut daran, sich damit abzufinden. Er hatte nicht das Recht, sich einzumischen. „Ich werde es versuchen", sagte er. „Aber du mußt mir etwas Zeit geben. Das Gespräch mit Homer G. Adams ist sehr wichtig für die Friedensstifter. Ich kann dein Problem erst dann zur Sprache bringen, wenn alle anderen Fragen geklärt sind."
    „Da siehst du es!" sagte Cappla Desden heftig. „Sie
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