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1578 - Geschäfte mit dem Frieden

Titel: 1578 - Geschäfte mit dem Frieden
Autoren: Unbekannt
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daß alles, was ES Die große Kriminal-Serie macht, zwangsläufig richtig sein muß! Es ehrt euch, daß ihr so viel Vertrauen in ES setzt, aber ihr solltet euch lieber mehr auf eure eigenen Fähigkeiten besinnen!"
    Dorina Vaccer sah ihn an und lächelte. „Ich danke dir für diesen Rat, aber wir sind auch ohne dich bereits auf diese Idee gekommen", sagte sie. „Unser Kima ist unsere Starke. Dem Kima verdanken wir unsere einmalige Gabe. Die Zellaktivatoren sorgen dafür, daß unser Kima ins unendliche wachst. Damit wachsen auch unsere Fähigkeiten."
    „Was soll das heißen?" fragte Homer G. Adams verblüfft. „Und was, zum Teufel, hat das mit den Vorfällen hier auf Fogha und mit dem unglaublichen Fehlverhalten dieses angeblichen Friedensstifters zu tun?"
    Dorina Vaccer antwortete nicht. Sie stand im Licht der untergehenden Sonne und starrte wie entrückt in den türkisfarbenen Himmel von Fogha hinauf.
    Adams fragte sich, was sie dort wohl sehen mochte. Es schien etwas von überirdischer Schönheit zu sein.
    Serena hatte sie mit einer Schlafwandlerin verglichen. Adams fand, daß es kaum einen passenderen Vergleich geben konnte.
    Er empfand großes Unbehagen bei dem Gedanken, daß die anderen Friedensstifter in einer ähnlichen Verfassung sein könnten.
    Er fragte sich, wie sie sich in diesem Zustand das Recht anmaßen konnten, über das Schicksal ganzer Völker entscheiden zu wollen. „So lasse ich mich nicht von dir abspeisen!" sagte Homer G.
    Adams bei diesem Gedanken in plötzlichem Zorn. „Du wirst mir gefalligst eine ver' nunftige Antwort geben!"
    Dorina Vaccer reagierte nicht. „Laß sie", sagte Serena leise. „Das hat keinen Sinn."
    Adams horte nicht auf sie. „Ich warte!" fuhr er die Linguidin an.
    Dorina Vaccer wandte sich ihm zu und betrachtete ihn lächelnd.
    Es war eine sehr überhebliche Geste. Adams ballte zornig die Fäuste. „Irgendwann wirst du es verstehen", sagte die Linguidin leise. „Aber jetzt noch nicht. Es ist noch zu früh."
    Er fragte sich, wie sie es anstellte: So wütend er vorher auch gewesen war -schon beim ersten Wort wurde er ruhiger.
    Und dann fragte er sich, warum sie diesen Trick nicht schon viel früher angewendet hatte.
    Dorina Vaccer wandte sich ab und verschwand in dem Beiboot der SINI-DO. Wenig spater verließ sie den Planeten Fogha.
     
    12.
     
    15.4.1173 NGZ, Taumond
     
    Da stand er, die Kima-Strauch.
    Der Kima-Baum.
    Jetzt endlich hatte diese Bezeichnung ihre Berechtigung.
    Es war ein Baum.
    Dorina Vaccer betrachtete ihn. Sie war zutiefst ergriffen. Als sie die Hand ausstreckte und einen der Zweige berührte, wurde ihr die Kehle eng.
    Spiegel meiner Psyche, dachte sie. Sinnbild meiner Kraft, Symbol für alles, was mein Leben umfaßt.
    All das war der Kima-Strauch.
    So war es schon immer gewesen, seit Urzeiten. Und so würde es auch bleiben.
    Was diesen Kima-Strauch betraf, so würde er länger leben, als irgendein anderes Gewächs dieser Art je zuvor gelebt hatte.
    Und in all dieser Zeit würde er wachsen.
    Er hatte schon damit angefangen. Der Strauch war in eine Phase beschleunigten Wachstums eingetreten, wie man dies noch nie zuvor bei einem linguidischen Lebensbaum beobachtet hatte.
    Dorina Vaccer schätzte, daß der Strauch bereits um ein Drittel größer war als vorher.
    Und er hatte noch sehr viel Zeit. Zwanzigtausend Jahre lang.
    Zeit genug, um buchstäblich bis in den Himmel zu wachsen. iUnd mit dem Strauch würde auch Dorina Vaccers Kima immer größer werden.
    Und mit dem Kima, dachte sie, werden meine Fähigkeiten wachsen.
     
    ENDE
     
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