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1578 - Geschäfte mit dem Frieden

Titel: 1578 - Geschäfte mit dem Frieden
Autoren: Unbekannt
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mehr darum, wer was geliefert bekam, sondern sie reisten umher und bemühten sich mit offensichtlicher Nervosität, die Dinge wieder ins Lot zu bringen.
    Sie blieben dabei bemerkenswert erfolglos.
    Und das war noch längst nicht alles: Es schien, als würden die Auseinandersetzungen gerade an jenen Orten, an denen Jubaar Ulpit und seine Schüler zuvor friedensstiftend aktiv geworden waren, anschließend mit noch größerer Härte geführt. „Wenn das so weitergeht, muß das Galaktikum eingreifen", sagte Bordo Landeyner. „Eine militärische Intervention?" Adams schüttelte den Kopf. „Das wäre der größte Fehler, den wir machen könnten."
    „Und wenn es hier auf Fogha zum Krieg kommt?"
    Homer G. Adams musterte den Hanse-Angestellten nachdenklich. „Warten wir es ab", sagte er schließlich. „Aber wenn es dazu kommen Sollte, dann werde ich empfehlen, daß man das Übel an der Wurzel packt und nicht etwa die Siedler für all dieses Elend büßen läßt."
    „Soll das Galaktikum etwa einen Krieg gegen die Linguiden beginnen?" fragte Serena entsetzt. „Das kann doch nicht dein Ernst sein!" .„Wer spricht denn gleich von einem Krieg gegen das Volk der Linguiden?" fragte Adams zurück. „Die Schuld dafür, daß die Situation hier auf Fogha so völlig verfahren ist, liegt eindeutig bei dem Friedensstifter Jubaar Ulpit und seinen Schülern. Also plädiere ich dafür, daß man diesen werten Herrschaften Hausverbot erteilt. Und zwar nicht nur für Fogha, sondern auch für alle anderen Planeten, die dem Galaktikum angehören."
    „Und was wird aus Fogha?"
    Bordo Landeyner kam nicht dazu, die Antwort auf seine Frage abzuwarten. Eine brandneue Meldung hinderte ihn daran. „Es ist Hilfe im Anmarsch", verkündete er. „Die Friedensstifterin Dorina Vaccer ist auf dem Weg nach Fogha."
    „Also war es doch keine Absicht!" stellte Serena fest. „Jubaar Ulpit hat einfach nur versagt. Das ist auch den Friedensstiftern klargeworden. Jetzt versuchen sie, den Fehler auszubügeln."
     
    10.
     
    13.5.1173 NGZ, Fogha „Es ist faszinierend!" sagte Bordo Landeyner.
    Homer G. Adams traf keine Anstalten, ihm zu widersprechen.
    Dorina Vaccers SINIDO war draußen im All in einer Umlaufbahn geblieben. Sie selbst und einige ihrer Schüler waren mit Beibooten auf Fogha gelandet.
    Wie ein rettender Engel war die Friedensstifterin unter den verfeindeten Parteien erschienen, immer am Brennpunkt des Geschehens, als sei sie durch den Zellaktivator nicht nur unsterblich, sondern auch noch unverwundbar geworden.
    Ohne Rücksicht auf ihre Sicherheit stellte sie sich den Kampfhähnen entgegen.
    Und dann redete sie mit ihnen.
    Wenn sie damit aufhörte, packten die Siedler unterschiedlichster Herkunft ihre Waffen ein, öffneten die geballten Fäuste, schluckten die bösen Worte hinunter und sprachen nicht mehr von „Katzen", sondern von Kartanin, wie sich das gehörte.
    Die Kartanin ihrerseits verhielten sich so sanft und zahm, als hätten sie nicht nur ihre Impulsstrahler, sondern auch noch ihre Krallen abgegeben.
    Schon nach wenigen Tagen erklärte Dorina Vaccer die Aktion für beendet. Sie tat das ganz offiziell, in einer Rede, die in allen Medien übertragen wurde.
    Und sie konnte sich das auch erlauben.
    Der Konflikt war beigelegt. Der scheinbar unvermeidliche Bürgerkrieg würde nicht stattfinden.
    Fogha war befreit.
    Es hatte niemals eine schnellere und deutlichere Demonstration für die Macht und das unwiderstehliche Charisma einer Friedensstifterin gegeben.
    Dorina Vaccer schien das als völlig selbstverständlieh anzusehen. Sie rief die Bewohner des Planeten Fogha zu einem Fest des Friedens in Ellert-Ashdon auf und verkündete, daß die Linguiden sich freuen würden, möglichst viele Gäste bei diesem Fest begrüßen zu können. „Mit anderen Worten: Die Linguiden wollen die Zeche übernehmen", stellte Homer G. Adams fest. „Das wird sie einiges kosten. Ist das nun ein Ausdruck ihres schlechten Gewissens?"
    „Was sollte es wohl sonst sein?" fragte Bordo Landeyner zurück. „Immerhin muß man zugeben, daß sie die Situation gerettet haben. Ich glaube nicht, daß Jubaar Ulpit noch eine zweite Gelegenheit erhält, sich in ähnlicher Weise als Versager zu präsentieren."
    „Dorina Vaccer hat sich nicht über Jubaar Ulpit geäußert", sagte Adams nachdenklich. „Das ist mir aufgefallen: Sie hat kein Wort darüber verloren, das hier auf Fogha etwas schiefgegangen ist, geschweige denn darüber, wo die Ursachen für dieses Fiasko zu
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