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1578 - Geschäfte mit dem Frieden

Titel: 1578 - Geschäfte mit dem Frieden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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linguidischen Art abzuspeisen, indem sie irgendwelche Konflikte schlichteten.
    Auf derartige Geschäfte wollte er sich nicht einlassen.
    Es wäre leicht gewesen, ihm seinen Verdacht auszureden.
    Amdan Cutrer wunderte sich darüber, daß die drei Friedensstifter es nicht taten. Sie schienen sich stillschweigend darüber einig zu sein, daß sie sich die Mühe sparen konnten. „Wir brauchen die erste Lieferung innerhalb eines Monats", sagte Balasar Imkord. „Wird euch das Schwierigkeiten bereiten?"
    „Nein", erwiderte Homer G. Adams bestimmt. „Gut", sagte Balasar Imkord freundlich. „Dann mach dich an die Arbeit!"
    Homer G. Adams verließ den Konferenzraum, begab sich auf dem schnellsten Wege zum Raumhafen und flog davon. „Sie sind euch nicht gewachsen", stellte Amdan Cutrer fest. „Keiner von ihnen."
    „Dessen bin ich mir noch nicht hundertprozentig sicher", widersprach Dorina Vaccer nachdenklich. „Einige von ihnen haben ein bemerkenswertes Maß an Widerstandskraft." Amdan Cutrer fand diesen Ausdruck schlecht gewählt. „Es ist wohl eher Sturheit als Widerstandskraft", bemerkte er vorsichtig.
    Dorina Vaccer warf ihm einen kurzen Blick zu. „Das kommt auf den jeweiligen Standpunkt an", sagte sie. „Aus der Warte der Galaktiker ist es Widerstandskraft. Sie wissen es eben nicht besser."
    „Sollte man ihnen das nicht ausreden?"
    „Warum?"
    „Nun - es würde die Dinge vereinfachen."
    „Es würde sie langweiliger machen", korrigierte Dorina Vaccer.
    Amdan Cutrer war sprachlos vor Überraschung. „Das verstehe ich nicht", sagte er schließlich. „Ja, das kann ich mir denken", erwiderte Dorina Vaccer spöttisch.
    Da er nicht wußte, was er mit dieser Antwort anfangen sollte und seine Meisterin andererseits offenbar nicht die Absicht hatte, ihm irgend etwas zu erklären, flüchtete er sich hastig in ein anderes Thema. „Cappla hat mich gebeten, mit dir zu sprechen", sagte er. „Sie will zurück nach Bastis. Sie hat Heimweh."
    „Das ist nur eine Ausrede."
    „Das ist mir klar", erwiderte Amdan Cutrer ärgerlich. „Aber sie will mir gegenüber nicht mit der Wahrheit herausrücken. Vielleicht solltest du sie selbst nach ihren Gründen fragen."
    „Ich habe keine Zeit dazu."
    „Aber sie hat wirklich Schwierigkeiten!"
    „Die gehen vorbei", behauptete Dorina Vaccer gelassen.
    Arndan Cutrer starrte sie ratlos an. Er wußte nicht, was er von ihren Reaktionen halten sollte. „Schon gut", sagte Dorina Vaccer beschwichtigend. „Reg dich nicht unnötig auf - ich habe diese Dinge unter Kontrolle."
    Er hatte einen ganz anderen Eindruck. Er wollte ihr das nicht so offen ins Gesicht sagen, aber er brachte es auf andere Weise zum Ausdruck.
    Die Friedensstifterin reagierte darauf lediglich mit einem spöttischen Lächeln. „Cappla wird sich ganz von selbst wieder beruhigen", behauptete sie. „Es ist ein altersbedingtes Aufbegehren - ich kenne das zur Genüge. Jeder Schüler macht das irgendwann durch. Aber wie gesagt: Es geht auch wieder vorbei."
    Amdan Cutrer war nicht ganz davon überzeugt, daß seine Meisterin die Situation tatsachlich richtig beurteilte. Seiner Meinung nach waren Capplas Probleme von ganz anderer Art, als Dorina Vaccer offenbar glaubte. Er hätte es wesentlich lieber gesehen, wenn die Friedensstifterin sich ein wenig mehr dafür interessiert hätte, was mit Cappla los war. „Sie leidet darunter!" versuchte er es noch einmal. „Ja, und das ist auch ganz richtig so", erwiderte Dorina Vaccer gelassen. „Laß sie ruhig ein bißchen schmoren. Es wird ihr guttun."
    Amdan Cutrer fragte sich, was mit ihm selbst los .war. Offensichtlich war er nicht mehr imstande, sich klar genug auszudrücken. Er schaffte es einfach nicht, sich seiner Meisterin verständlich zu machen.
    Andererseits kam es ihm allerdings auch so vor, als sei Dorina Vaccer keineswegs schuldlos an diesem Dilemma.
    Aber das war ein Gedanke, den er hastig von sich wies. .„Cappla will ihre Ausbildung beenden", sagte er. „Du kannst sie doch nicht einfach mit all ihren Zweifeln und Ängsten sich selbst überlassen!"
    Die Friedensstifterin sah ihren Meisterschüler nachdenklich an. „Bist du sicher, daß du bereits imstande bist, meinen Platz in der SINI-DO einzunehmen?" fragte sie gedehnt. „Natürlich nicht!" erwiderte Amdan Cutrer erschrocken. „Na also. Dann halte dich aus meinen Angelegenheiten heraus."
    Sie ging davon, und er stand da und starrte ihr nach.
    Unversehens fühlte er sich um Jahre zurückversetzt - so hatte sie ihn

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