Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1565 - Der Intrigant

Titel: 1565 - Der Intrigant
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zwischen zwei schief aufragenden Wänden hinein. Sie mußten sich hindurchzwängen, um den freien Platz zu erreichen, an dem die Kartanin ihre Entdeckung gemacht hatte. Sie führte Ronald Tekener zu einer Mulde im Boden, die von Gebüsch fast vollständig überwuchert war. Dao hatte die Äste teilweise abgebrochen und einen Teil der Mulde freigelegt. „Oh!" machte Tek. „Das ist allerdings eine Überraschung. Nach all dem Blechtand, den vermutlich Stalker und seine Helfer in Form von ESTARTU-Symbolen gleich nach der Landung überall verteilt haben, dürfte dies der erste brauchbare Hinweis sein, von der Entdeckung des Somergrabes einmal abgesehen."
    Bei dem Gegenstand handelte es sich um eine stilisierte Flamme, die aus einem hellen Sockel herauswuchs.
    Das ganze Gebilde war einen Meter hoch und stellte ein maßstabgetreues Modell des ESTARTU-Denkmals von Pailkad dar, der Hauptstadt Pailliars, des zweiten Planeten der Sonne Zahtora. Auf Pailliar hatten Ronald Tekener und Roi Danton einst das Terraner-Tor eingeweiht, eines der heraldischen Tore der Galaxis Siom Som.
    Tek erinnerte sich jetzt wieder deutlicher an die Abenteuer, die er zusammen mit Perry Rhodans Sohn bestanden hatte. Die Jagd in den Orphischen Labyrinthen hatte unauslöschliche Eindrücke in ihm hinterlassen.
    Ein Name hatte sich besonders stark in sein Gedächtnis eingeprägt.
    Veth Leburian. Lebte der Desotho noch? „Das Feuer der Erleuchtung und das Sinnbild der Weisheit, die von ESTARTU ausgeht", murmelte Dao-Lin-H’ay. „Das ist das Denkmal von Pailkad. Jetzt wissen wir endgültig, daß es hier schon Besuche aus dem Reich der zwölf Galaxien gegeben hat. Aber vielleicht ist das schon lange her."
    „Immerhin wurde der Somer vor bereits dreihundert Jahren hier bestattet", stimmte Tek ihr zu. „Und früher wurden allein Nakken als Tormeister eingesetzt. Daß vor dreihundert Jahren ein Somer diese Funktion bekleidete, zeugt von den umfassenden Umwälzungen, die es in den Jahrhunderten seit dem Beginn der großen Katastrophe in Estartu gegeben hat."
    Sie ließen sich auf dem feuchten Boden nieder und saßen eine ganze Weile beieinander. Sie tauschten ihre Gedanken über Stalker und sein Verhalten, über den Sinn seines Verhaltens und über seine Ziele aus.
    Dao sah Tek durchdringend an, und dann sagten sie beide gleichzeitig und wie aus der Pistole geschossen: „Denkst du, was ich denke? Wir müssen unbedingt in die Muun-Galaxis. Wir müssen unbedingt wissen, was es mit der Kiste auf sich hat, die der Kerl uns hinterlassen hat!"
     
    *
     
    „Du brauchst keine Angst vor mir zu haben, Salaam Siin. Du kennst mich doch. Ich bin Sotho Tal Ker. Am besten ist es, du richtest dich genau nach meinen Anweisungen!"
    „Ja", erwiderte der Ophaler. „Ich werde mich danach richten. Du bist der Kommandant und ich der Pilot."
    „So darfst du das nicht sehen. Wir beide fliegen gemeinsam in die Heimat. Und jetzt gib endlich Gas!"
    Siins Sinnesbüschel zuckten zusammen, dann machte er sich an die Ausführung des Befehls.
    Stalker stand die ganze Zeit unter der Tür und sah ihm zu. Sein Gesicht wirkte entspannt. Den Unterkiefer hatte er ein wenig hinter den Oberkiefer zurückgezogen, so daß er wie ein Kind mit vorstehenden Zähnen wirkte.
    Seine Pupillen waren groß und rund, und der Körper lehnte lässig am Türrahmen.
    Stalker war von Freude und Zuversicht erfüllt, er räkelte sich auf seine unnachahmliche Weise, und diesmal wirkten die Bewegungen seines Körpers überhaupt nicht übertrieben.
    Wenn sie wüßten! Wenn sie nur eine winzige Ahnung dessen gehabt hätten, was ihn bewegte.
    Mit dem Maniac hatte er sie abgelenkt und auch gar nicht damit gerechnet, daß es ihm sofort beim erstenmal gelingen würde, die ROBIN zu entführen. Jetzt, bei der Annäherung an Vilamesch, hatten ihn das Heimweh und die Sehnsucht erfaßt. Aber auch sein unbeugsamer Wille, so nahe wie möglich bis an sein Ziel zu gelangen, hatte ihn beherrscht. Es wäre nicht schlimm gewesen, wenn die gesamte Besatzung auf Paro eine vorübergehende Heimat gefunden hätte. Als sein Plan konkrete Formen angenommen hatte, da hatte er die Besetzung der Hauptleitzentrale nur noch als Ablenkungsmanöver eingesetzt, um leichter mit der HARMONIE zu entkommen. Die HARMONIE war ein gutes Schiff, und sie wäre ohne weiteres als Ophalerschiff zu erkennen.
    Ophaler hatten in Estartu schon immer einen guten Ruf besessen. Mit Salaam Siin würde es ihm leicht fallen, sich die Wege an sein Ziel zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher