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1565 - Der Intrigant

Titel: 1565 - Der Intrigant
Autoren: Unbekannt
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zu den Türen zurück, die in die Nebenzentralen und Konferenzräume führten: Aber Baal kam ihnen zuvor. Weitere Gedankenbefehle ließen die Scheibe auch dort Felder erzeugen, und inzwischen waren alle vierundfünfzig Maaliter angekommen und verteilten sich gleichmäßig.
    Nur Voun Braata fehlte, aber ihn rechnete der Sprecher der Anti-Gruppe sowieso nicht dazu.
    Der Emotionalpotenzierer berührte eine winzige Erhebung an seinem metallenen Armband. „Es geschieht euch nichts, wenn ihr euch ruhig verhaltet", verkündete er. Seine Stimme war überall in der Zentrale zu hören. „Wir übernehmen das Schiff und lassen euch in Frieden ziehen!"
    Einer der Piloten fuhr herum. Er berührte aus Versehen das Schirmfeld und stieß einen leisen Schrei aus. „Wir weichen nicht der Gewalt", erklärte er. „Ich erkenne an der Stimme, daß du das bist, Baal.
    Wenn du etwas willst, mußt du dich schon persönlich herbemühen!"
    „Ich komme!"
    Er steuerte die inzwischen sechs Scheiben aus Stalkers Kiste an strategisch sinnvolle Positionen und entließ sie aus der Gedankenkontrolle. Dann erhob er sich und verließ die kleine Kammer. Er konzentrierte sich auf die Emotionen der diensthabenden Männer und Frauen. Er empfand keine Angst, eher Abscheu gegenüber den Waffenträgern und Wut über den Überfall.
    Langsam und vorsichtig, um ja keinem von ihnen einen Schaden zuzufügen, begann er mit der Potenzierung dieser Emotionen. Als er den nächstliegenden Eingang erreichte und die Tür öffnete, drangen ihm wüste Schreie und Beschimpfungen entgegen. Die Männer und Frauen warfen sich gegen die Schirmfelder, die sie in ihrer Bewegungsfreiheit behinderten. Sie achteten nicht auf die schmerzhaften Energiestöße, die sie erhielten.
    Sie begannen wie verrückt zu toben, und Gunziram Baal nahm die Emotionen hastig zurück. Er wartete, bis sich die Lage ein wenig beruhigt hatte, dann schritt er zu den Hauptterminals hinüber. Seine Artgenossen folgten ihm, und der Maaliter schaltete den einen Schirm per Gedankenbefehl ab. Die beiden Piloten in ihren Sesseln wagten keine Gegenwehr. Sie ließen sich wortlos in Richtung Ausgang führen. „Damit eines klar ist", rief der Maaliter laut. „Shina Gainaka und ihre Ertruser haben ab sofort keine Verfügungsgewalt mehr über das Schiff. Sie werden die ROBIN verlassen und sich in sicherer Entfernung eine Bleibe suchen."
    „Was wir werden, wollen wir mal sehen", klang es aus den Akustikfeldern an seine Ohren. Es war Shina Gainaka. Nach Stalkers Aussage befand sie sich nicht im Schiff, aber das hinderte sie offenbar nicht daran, sich in die Auseinandersetzung einzumischen. „Es kann sich nur noch um Minuten handeln, dann kommst du nicht mehr in dein eigenes Schiff hinein", verkündete der Sprecher der Maaliter. „Wie gefällt dir das?"
    „Ich bin im Schiff, ob es dir paßt oder nicht. Wo steckt dieser schiefmäulige Ara namens Stalker?
    Glaubt er wirklich, wir Galaktiker seien blind und taub?"
    „Wir starten!" sagte Gunziram Baal laut. „Wenn sie uns droht, bringen wir die ROBIN in einen Orbit, selbst wenn sie dabei auseinander bricht!"
    Er bewegte suchend den Kopf hin und her. Aus einer Ecke der Zentrale drang Musik an seine Ohren. Jemand spielte auf einem Synthesizer oder ließ eine programmierte Maschine ablaufen. Er fuhr herum und brachte seinen Paralysator in Anschlag. Aber außer seinen eigenen Leuten befand sich niemand in der Schußlinie. „Stellt den Kerl ab!" rief er, aber niemand reagierte. Alle lauschten gebannt der vielstimmigen Melodie, die den großen Saal erfüllte.
    Es ist der Ophaler! durchzuckte es Baal. Er singt, wir müssen ihn daran hindern!
    Auch Stalker irgendwo auf seinem Beobachtungsposten sah die Gefahr. Ein Gebilde aus sechs faustgroßen Metallkugeln materialisierte mitten im Raum und raste auf den Ophaler zu. Blaßblaue Blitze zuckten aus den Kugeln hervor und stachen auf den Sänger ein.
    Siin rührte sich nicht. Sein grünlich leuchtender HÜ-Schirm wurde sichtbar, der die Energiestrahlen ablenkte.
    Er schießt scharf! schrieen Baals Gedanken. Stalker setzt Desintegratorstrahlen ein. Das darf er nicht! Übergangslos wurde ihm bewußt, wie fahrlässig es von ihnen allen gewesen war, den Worten des Intriganten vorbehaltlos zu glauben.
    Ohne die Konsequenzen völlig durchdacht zu haben, reagierte der Maaliter. Ehe Stalker ihn zuvorkommen konnte und seinen Einfluß auf die Geräte sperrte, schaltete er per Gedankenbefehl alle Scheiben und das Kugelgebilde ab. Die
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