Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1565 - Der Intrigant

Titel: 1565 - Der Intrigant
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
und so zu zerteilen, daß er auf allen Seiten nach unten rutschte und die Kuppen freigab.
    Sie bestanden aus Plastik, und Jahrtausende hatten sie nicht vollständig zerstören können. Ihre Oberfläche hatte sich teilweise zersetzt, Wurzeln hatten sich durch feine Haarrisse gebohrt und hingen in das Innere hinein.
    Tek schaltete die Helmlampe ein und versuchte, etwas innerhalb der Kuppel zu erkennen. Es gelang ihm nicht.
    Die hellen Wurzeln hinter der dicken Wandung konnte er erkennen, aber weiter reichte sein Blick nicht. „Wir haben keinen Eingang gefunden", sagte jemand. „Sollen wir mit der nächsten Kuppel anfangen?"
    „Nein", entschied er. „Die Kuppeln sind alle nach demselben Schema errichtet. Wenn es in der Nähe einen Eingang gibt, dann liegt er irgendwo unter dem Erdreich verborgen. Solange die Geräte nichts anzeigen außer einem durchgehenden Hohlraum, lassen wir es lieber."
    Einen Augenblick lang spielte er mit dem Gedanken, sich gewaltsam Eintritt zu verschaffen und einfach ein Loch in eine der Kuppeln zu schneiden oder den Boden zu öffnen und die Decke des Komplexes zu sprengen.
    Er verwarf ihn, denn es war nicht sicher, was geschehen würde, wenn sie gewaltsam vorgingen.
    Zu oft waren todbringende Verteidigungsanlagen zum Leben erwacht, wenn Lebewesen so gehandelt hatten. „Tekener an Gainaka", sprach er in sein Funkgerät. „Wir halten die Randzone für unergiebig und dringen weiter in das Ruinenfeld vor."
    „Einverstanden. Kommt zu uns herüber." Sie nannte das Planquadrat, in dem sie und ihre Leute sich befanden. „Wir stehen hier vor einem riesigen Trümmerhaufen und sind dabei, uns einen Weg in das Innere zu bahnen."
    „Wir sind schon unterwegs."
     
    *
     
    Ein Teil der Trümmer ließ Rückschlüsse auf die ursprünglichen Formen der Gebäude zu. Sie entsprachen nicht dem, was die Galaktiker sich unter einer Architektur vorstellten, die auf einer Planetenoberfläche bei einer Schwerkraft von 1,1 gentstand. Hier war vor langer Zeit verschachtelt und schief, quer und schräg gebaut worden, durchquerten Teile von Gebäuden andere. Hinweise auf die Funktionalität ließen sich nicht mehr ermitteln, die Auswertung der Messungen ergab, daß die Ruinen sich seit etlichen tausend Jahren in diesem Zustand befanden und zuvor Jahrzehntausende ihrem ursprünglichen Zweck gedient hatten. „Es sind Relikte einer uns bisher unbekannten Kultur, aber das ist schließlich kein Wunder, denn wir befinden uns in Vilamesch und diese Galaxis ist uns eigentlich nur dem Namen nach bekannt. Viel wissen wir über ihre Bewohner nicht. Das einzige, was absolut feststeht, ist, daß damals fünf Millionen Sonnenmassen nach Tarkan verschwanden, ausgelöst durch die Tätigkeit einer haurischen Materiewippe."
    Shina Gainaka nickte und folgte Tek in den dunklen Schlund hinein. Hundert Meter abwärts hatten ihre Leute eine kleine Sprengung vorgenommen und sich einen Weg gebahnt. Der Vorstoß in das Innere der Anlagen begann. Die Innenarchitektur mutete teilweise ebenso fremdartig an wie das, was sie von außen kannten. Keiner der Korridore verlief gerade oder behielt seine Ausmaße bei. Mal verengten sie sich zu schmalen Schächten, mal zu großen Hallen. Keine Wandung blieb ebenmäßig, alle wiesen Buckel und Dellen auf, manche Nischen führten in andere Gänge, und einige von ihnen konnten für unbedachte Besucher zu tödlichen Fallen werden, weil sie von einem Meter auf den anderen plötzlich eine starke Krümmung aufwiesen und steil nach unten führten.
    Mit der Gravitation hatten sie es nicht so besonders, fand Tek, und das war in dem Fall erklärlich, wenn es sich bei den Erbauern um kleine, grazile Flugwesen gehandelt hatte. „Achtung!" verkündete die Kommandantin. „Wir versuchen nun, den Standort des Senders anzupeilen. Dazu wird das Absorberfeld abgeschaltet. Wundert euch also nicht, wenn der Funkverkehr nahezu zusammenbricht."
    Mehrere Bestätigungen von anderen Gruppen trafen ein. Shina nahm es zur Kenntnis und setzte sich an die Spitze der Gruppe. Sie drangen in die Tiefe vor, und nach einer halben Stunde meldeten die SERUNS, daß sie sich bereits zweihundert Meter unter der Oberfläche befanden.
    Die Gruppe teilte sich. Shinas Begleiter entfernten sich in die Korridore, die links und rechts abzweigten. Nach einer Weile führten sie eine simple Dreieckspeilung durch und konnten den Sender so recht genau ausmachen.
    Er befand sich mindestens einen halben Kilometer vor und noch weitere hundert Meter unter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher