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1564 - Wenn die Toten sprechen

1564 - Wenn die Toten sprechen

Titel: 1564 - Wenn die Toten sprechen
Autoren: Jason Dark
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Kidnapper unter einer Decke gesteckt hatte, das auf keinen Fall. Sie war ein Phänomen, und sie hatte etwas gesehen oder gehört, was bei anderen Menschen nicht der Fall gewesen war.
    Suko fragte: »Und sie war keinem der Kollegen bekannt?«
    »Ja. Ich kann Ihnen nur wiedergeben, was man mir sagte. Sie war plötzlich da, nachdem Eric Todd gestorben war. Und sie erklärte dann, wo sich das entführte Mädchen befand. Nicht mehr und nicht weniger. Der Rest ist ein Rätsel.«
    »Ja, das ist es wohl«, murmelte ich und schaute ziemlich verloren zu Boden. Mein Gehirn arbeitete natürlich. Zudem waren Suko und ich Menschen, die praktisch tagtäglich mit oftmals unerklärlichen Phänomenen konfrontiert wurden.
    So wie Sir James es beschrieben hatte, war das Mädchen völlig normal gewesen. Es hatte nicht ausgesehen wie ein Geist, wobei mir zudem noch der Begriff Engel durch den Kopf schoss und ich dieses Wort leise aussprach.
    »Nichts Genaues weiß man, John. Jedenfalls sind die Kollegen ratlos gewesen und haben sich an mich gewandt, weil sie davon ausgingen, dass es ein Fall für uns wäre.«
    »Ist es das?«, fragte ich.
    Sir James lächelte. »Das überlasse ich Ihnen. Ich denke, Sie können sich mit einer Entscheidung Zeit lassen.«
    »Eine Gefahr sehe ich nicht«, sagte Suko.
    Sir James nickte. »Das denke ich auch. Man kann von einem Phänomen sprechen, und ich könnte mir weiterhin vorstellen, dass es Sie interessieren könnte.«
    Da stimmte ich ihm zu und wollte wissen, ob es ein Einzelfall gewesen ist.
    »Das denke ich. Jedenfalls ist mir nichts dergleichen zu Ohren gekommen.«
    »Ja, dann haben wir ein echtes Problem mit dem Phänomen«, sagte ich lächelnd.
    Sir James winkte mit beiden Händen ab. »Es ist kein Auftrag, den ich Ihnen mit auf den Weg geben möchte. Das hier war eine reine Information. Offiziell gibt es nichts, was uns einen Grund geben könnte, in diesem Fall Nachforschungen anzustellen. Nehmen Sie es als Information hin und genießen Sie den Tag.«
    »Sollen wir Urlaub nehmen?«, fragte ich.
    Da erntete ich einen harten Blick.
    »Urlaub haben Sie doch gerade gehabt - im Schwarzwald.«
    »Das war kein Urlaub. Vampire eignen sich nicht besonders gut als Urlaubsbegleiter.«
    »Vielleicht ergibt sich noch etwas. Ich hatte erst gedacht, Sie mit den Männern des Einsatzkommandos zusammenzubringen, aber die wissen auch nicht mehr. Sie haben über diesen Fall in der Öffentlichkeit nicht reden dürfen. Die Portmans waren froh, ihre Lilian wieder in die Arme schließen zu können. Es hat nur eine kurze Unterhaltung mit dem Kind gegeben. Da wurde auch nach der Retterin gefragt. Julian konnte keine konkrete Antwort geben. Dieses Mädchen mit den schwarzen Haaren und dem roten Kleid war ihr unbekannt.«
    »Und das ist sicher?«
    »Wir müssen davon ausgehen, John.«
    Es war praktisch der letzte Satz, den unser Chef gesprochen hatte.
    Wir wussten, dass die Audienz beendet war, erhoben uns von den Stühlen und schauten dabei in das Gesicht unseres Chefs, das keinen zufriedenen Ausdruck zeigte.
    Auch er würde wohl noch länger über dieses Phänomen nachdenken, und auch uns würde es nicht in Ruhe lassen, das stand fest…
    ***
    »Hat es Ärger gegeben?«, fragte Glenda Perkins, als wir ihr Vorzimmer betraten.
    »Wieso?«, wollte ich wissen.
    »Ihr schaut ziemlich betreten aus der Wäsche.«
    »Eher nachdenklich«, korrigierte Suko.
    »Ja, auch das.«
    Ich ging schweigend an ihr vorbei zur Kaffeemaschine und schenkte mir die große Tasse voll. Dann blieb ich im Vorzimmer, ebenso wie mein Freund Suko.
    Glenda schüttelte den Kopf. »Irgendwas ist doch mit euch. Das sehe ich euch an. Hat Sir James…«
    »Hat er nicht«, sagte ich.
    »Aber?«
    Ich schaute sie an. Glenda hatte sich frühlingshaft angezogen. Der dünne grasgrüne Pullover zeigte als Aufdruck einen gelben Schmetterling auf der Brust. Dazu trug sie einen hellen Rock, der knapp über den Knien endete und in der unteren Hälfte weit geschnitten war.
    Das Haar hatte sie kürzer schneiden lassen und dann zu einer Frisur gestylt, die sich ordentlich unordentlich auf ihrem Kopf türmte.
    »Es gibt da ein Problem, Glenda.«
    »Aha. Und jetzt soll ich euch dabei helfen, es zu lösen.«
    »Kann sein.«
    »Dann rück mal raus damit.«
    Das tat ich gern. Zuvor allerdings gönnte ich mir einen kräftigen Schluck Kaffee, der mir gut tat.
    Dann berichteten Suko und ich abwechselnd, was wir bei Sir James erfahren hatten.
    Glenda hörte intensiv zu. Je länger wir
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