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1562 - Totentanz im Tanga-Club

1562 - Totentanz im Tanga-Club

Titel: 1562 - Totentanz im Tanga-Club
Autoren: Jason Dark
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ein anderes undefinierbares Geräusch. Aber ihm und den anderen Männern blieb keine andere Möglichkeit. Ich war für sie zwar nicht der große Retter, aber mit mir zusammen konnten sie jedenfalls etwas tun, und so befolgten sie meinen Rat und bewegten sich auf den Ausgang zu.
    Sie mussten an den Hexen vorbei, und da begann das erste Risiko.
    Ich hatte auch daran gedacht, den Wirt nach einem Hinterausgang zu fragen, aber das wäre nicht viel besser gewesen. Uns hätte ein längerer Weg bevorgestanden, und ich war sicher, dass sich dabei unsere Chancen verkleinert hätten.
    »Sie bleiben hinter mir!«
    »Ist gut.«
    Ich ließ die vier so knapp bekleideten Frauen nicht aus den Augen. Ich kam mir vor, als würde ich auf rohen Eiern laufen. Auf meinem Rücken spannte sich die Haut.
    Die Frauen standen dicht beisammen. Ihre kalten Blicke ließen mich nicht los, doch ich erkannte auch, dass sie keinen direkten Angriff wagen würden.
    Das Kreuz hielt sie davon ab und auch seine Veränderung. Denn je näher wir den Hexen kamen, umso hektischer reagierte es. Über seine Balken hinweg huschten die winzigen Lichtpunkte, und ich spürte, dass ein Teil der Energie auf mich überging.
    Ich hoffte, dass die anderen Gäste in Ruhe gelassen wurden, sollten wir es schaffen, das Freie zu erreichen. Und wir würden es nur zu dritt tun, denn Larry konnten wir nicht mitnehmen. Er war zu geschwächt.
    Es gab einen kleinen Vorteil auf unserer Seite. Die Eingangstür war nicht geschlossen. So konnten wir ungehindert das Haus verlassen.
    Ich baute mich vor den Hexen auf und ließ sie die Nähe meines Kreuzes spüren. Sie wichen sogar leicht zurück. Aus ihren Mündern drangen zischende Geräusche.
    Durch diese Aktion hatte ich den Weg für die drei Mörder frei gemacht.
    »Geht nach draußen!«
    Einer von ihnen lachte.
    »Nun geht schon!«
    »Und dann?«
    »Sehen wir weiter.«
    Ich drehte meinen Kopf und warf einen Blick durch die Tür in die Dunkelheit der Nacht.
    Vor der Gaststätte tat sich nichts. Ich sah nur meinen abgestellten Rover. Wenn möglich, wollte ich die Männer einsteigen lassen und mit dem Wagen die Flucht ergreifen.
    Ich nahm mir die Zeit, den Schlüssel aus der Tasche zu holen, und öffnete die Türen durch das Funksignal.
    »Geht jetzt und steigt in den Rover.«
    »Okay.«
    Die drei Mörder schlichen an mir vorbei. Larry, der vierte Mann, lag noch auf dem Boden. Er stöhnte nicht mehr, denn er war bewusstlos geworden.
    Bisher war alles gut gelaufen, aber ich fragte mich schon, ob es nicht zu glatt gegangen war. Das mussten die nächsten Minuten zeigen.
    Die drei Männer schlichen mit gesenkten Köpfen an mir vorbei. Keiner von ihnen ging normal. Jeder zitterte, und auch das schwere Atmen konnten sie nicht unterdrücken.
    Der Letzte, der mich passierte, war der Mann mit dem verschlagenen Blick. Sein Mund hatte sich zu einem Grinsen verzerrt.
    Zum zweiten Mal atmete ich auf, als ich die drei Männer losgeworden war. Jetzt mussten sie nur noch in den Rover steigen, dann würde auch ich gehen.
    Bis es allerdings so weit war, musste ich die Hexen aus dem Tanga-Club unter Kontrolle halten. Ich hatte erlebt, wozu sie fähig waren. Sie konnten einen Menschen verglühen lassen, wie es mit Alan Sutler passiert war.
    Ich blieb höllisch misstrauisch, denn ich hatte mit mehr Widerstand gerechnet.
    Möglicherweise hatte aber die Kraft meines Talisman sie in ihre Schranken gewiesen.
    Die Dunkelhäutige sprach mich an.
    »Glaubst du, dass du damit gewonnen hast?«
    »Nein, ich weiß, dass ihr und Assunga euch etwas anderes ausdenken werdet. Aber ich werde mir euch vom Leib halten, das ist sicher.«
    »Irgendwann kriegen wir dich.«
    »Versucht es nur.«
    »Sogar noch heute Nacht.«
    Wieder hatten wir zahlreiche Zuhörer gehabt. Aber da war niemand, der etwas sagte. Die Gäste warteten ab, und sie wussten, dass sie hilflos waren.
    Ich wartete auf ein bestimmtes Geräusch, das ich wenig später vernahm. Vor dem Haus schlugen die Wagentüren des Rover zu. Hätten die drei Männer jetzt einen Schlüssel besessen, wären sie bestimmt gestartet. Doch den Zündschlüssel trug ich bei mir, und das würde auch so bleiben.
    »Willst du nicht gehen?«, fragte mich die Schwarze. Dabei schob sie provozierend ihr Becken und ihre Brüste vor.
    »Danke der Nachfrage, aber ich verschwinde schon. Ihr müsst euch keine Sorgen machen.«
    Das taten sie bestimmt nicht. Ganz im Gegensatz zu mir, denn ich hatte keinen genauen Plan, wie es weitergehen sollte.
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