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1562 - Totentanz im Tanga-Club

1562 - Totentanz im Tanga-Club

Titel: 1562 - Totentanz im Tanga-Club
Autoren: Jason Dark
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Hexen?«
    Wieder zuckte der Wirt aus meiner Nähe zurück. Er nahm ein Tuch und wischte damit über seine Stirn.
    »Sie tun gerade so, als befänden sich die Hexen bereits hier in Firbank.«
    »Ich will es nicht ausschließen.«
    Er fing an zu lachen. »Und jetzt sitzen Sie hier an der Theke und warten auf sie.«
    Ich gab ihm keine Antwort, weil ich den Kopf gedreht hatte und zu dem runden Tisch hinschaute.
    Dort saßen die Männer noch zu dritt. Keiner von ihnen bewegte sich. Sie schienen noch immer geschockt zu sein und stierten ins Leere. Es traute sich auch niemand, den Blick zu heben und mich anzuschauen. Schließlich schauten sie gleichzeitig auf ihre Uhren und peilten die Tür an. Auch sie warteten offenbar auf Larrys Rückkehr.
    Und noch etwas war ungewöhnlich. Keiner von den Gästen stand auf, um zu gehen.
    Niemand machte Anstalten, seine Zeche zu bezahlen. Es wurde auch wenig gesprochen. Es schien so, als hätte meine Erklärung einen Fluch über den Gastraum gelegt. Selbst die Kellnerin saß an einem leeren Tisch und starrte zur Tür.
    Rocky wischte seine Theke, um sich zu beschäftigen. Dabei ließ er mich nicht aus dem Blick und tastete mich regelrecht ab.
    »Habe ich was an mir?«
    Er kam wieder näher. »Darf ich Sie mal was fragen?«
    »Sicher.«
    Rocky senkte seine Stimme noch mehr. »Wenn Sie den Hund von Larry erschossen haben, dann tragen Sie bestimmt eine Waffe bei sich. Oder irre ich mich da?«
    »Ja, ich sagte doch schon, dass ich die Dogge mit meiner Pistole erledigt habe.«
    Der Wirt überlegte. Dabei spannte er seine Muskeln, als wollte er mich jeden Moment angreifen.
    »Woran denken Sie?«, fragte ich ihn.
    »Ich denke darüber nach, ob Sie überhaupt eine Waffe tragen dürfen.«
    »Keine Sorge, dazu bin ich berechtigt.«
    Rocky begriff. Was er dachte, das malte sich sogar auf seinem Gesicht ab. »Dann dann sind Sie ein Bulle?«
    »Ja, ich bin von der Polizei. Scotland Yard.«
    Er ging einen schnellen Schritt nach hinten, als hätte er in mir einen Aussätzigen vor sich. Er kehrte auch nicht an seinen Platz zurück, was mir sehr recht war. So konnte ich mich besser auf das konzentrieren, was bald eintreten würde.
    Ich wusste nicht, was genau passieren würde, aber Assunga Würde nicht ohne Plan vorgehen. Wenn sie etwas tat, war es durchdacht.
    In der herrschenden Stille hörte jeder der Anwesenden das Geräusch. Es war nicht im Gastraum erklungen. Dafür draußen vor der Tür, und selbst ich war nicht in der Lage, es einzuordnen.
    Genau das war in dieser Lage so unheimlich. Wäre zuvor alles normal abgelaufen, hätte sich niemand darum gekümmert. Jetzt war es anders. Da hatten sich die Vorzeichen verschoben.
    Selbst Rocky, der Wirt, bewegte sich nicht mehr. Er stellte auch keine Frage. Sein Blick war auf die Tür gerichtet. Er schien etwas zu erwarten.
    Auch ich verspürte eine starke Anspannung und rutschte vom Hocker, um eine bessere Startposition zu haben, falls etwas geschah.
    Das Geräusch wiederholte sich. Jetzt hörten wir etwas mehr. Jemand hatte von außen gegen die Tür geschlagen, und alle hörten eine Stimme.
    Mann oder Frau?
    Der Wirt überwand seine Starre und flüsterte mir zu: »Wäre das nicht was für Sie? Wollen Sie nicht nachschauen?«
    »Ich denke, dass…«
    Eine Erklärung erübrigte sich, denn die Tür blieb nicht mehr geschlossen. Jemand zerrte von außen an ihr, aber sie wurde nicht hat aufgerissen. Sie wurde nur langsam geöffnet, als wollte der Eintretende die Spannung noch mehr erhöhen.
    Es gab keinen Menschen im Gastraum, der nicht auf die Tür geschaut hätte und dabei den Atem anhielt.
    Es war Larry, der zurückkehrte. Allerdings nicht normal und auch nicht auf seinen eigenen Beinen.
    Er wurde über den Boden geschleift, und das von einer kaum bekleideten Frau…
    ***
    Dieses Bild war so unrealistisch, so abnorm, dass die Gäste es kaum fassen konnten.
    So etwas musste bei ihnen einschlagen wie eine Bombe. Aber es gab keinen Knall.
    Es passierte überhaupt nichts. Nur das Schweigen schien dichter zu werden.
    Der Mann lag auf dem Boden. Er blutete im Gesicht. Auch seine Kleidung sah nicht mehr so aus wie sonst. Sie war an einigen Stellen eingerissen. Die helle Haut schimmerte durch.
    Eine dunkelblonde Frau, die nur ein Oberteil und einen String trug, hatte den rechten Arm des Mannes gepackt. Sie benutzte ihn wie einen Hebelarm, um die Gestalt tiefer in den Gastraum zu ziehen, als wollte sie uns eine Trophäe präsentieren.
    Larry stöhnte. Er wehrte sich
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