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156 - Auf dem roten Planeten

156 - Auf dem roten Planeten

Titel: 156 - Auf dem roten Planeten
Autoren: Jo Zybell
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Erlaubnis anzufragen. Nicht einmal die Wurzelfresser tun das. Schlussfolgerung zwei und drei erscheinen mir realistisch.« Er drehte sich nach Cainer Bergman um. »Erstens: Setzen Sie sich mit dem Sicherheitsmagister in Verbindung und ersuchen ihn um genug Verstärkung, um die Gegend in einem Radius von zwanzig Kilometern durchforsten zu können. Zweitens: Fragen Sie beim Rat an, ob es in dieser Gegend interessante Örtlichkeiten gibt. Und drittens: Schicken Sie fünf Ihrer Männer los, um nach Spuren zu suchen.«
    »Das werde ich tun.« Sigluff Cainer ging zum Rover, erteilte Befehle und ließ sich mit seinem Vorgesetzten Neronus Ginkgoson verbinden. Wenig später schwärmten fünf Exekutivmänner aus, und Sigluff Cainer kehrte zu Carter Loy zurück.
    Der stierte noch immer über den See. »Diese Wurzelfresserin, die auf mich losgegangen ist, Sie wissen schon – haben Sie gehört, was sie mir an den Kopf geworfen hat?«
    »Natürlich habe ich es gehört.« Cainer Bergman machte eine wegwerfende Geste. »Vergessen Sie's, Herr Tsuyoshi. Weiter nichts als das Geschwätz grüner Spinner.«
    »Sie glauben also auch nicht an Flüche?«
    »Ich bitte Sie, Herr Tsuyoshi…!«
    Zwei Minuten später meldete ein Exekutiver die Ankunft von Verstärkung in spätestens zwei Stunden. Ein weiterer berichtete von seinem Gespräch mit einem Ratsmitarbeiter, der als Kartograph arbeitete. Nach dessen Auskunft gäbe es wichtige Ausgrabungsstätten am nordöstlichen Seeufer. Eine Siedlung der Alten sei dort vor wenigen Jahren gefunden worden. Carter Loy hatte davon gehört, wusste aber nichts Konkretes.
    Zehn Minuten später fand ein Mann einen Privatgleiter im hohen Gras, und noch einmal zehn Minuten darauf hörte ein weiterer Exekutivmann verdächtige Geräusche. »Da schreit einer«, meldete er. »Irgendwo unter der Erde…«
    ***
    Die beiden Gleiter flogen über den Waldläufer hinweg, kurz bevor er den Krater mit dem südwestlichsten der Elysium-Seen erreichte. Sie orteten die Fluggeräte über dem dichten Laubdach des Waldes. Als der Transporter zwanzig Minuten später den Kraterrand erreichte, waren die Gleiter der Exekutivgruppe bereits am nördlichen Seeufer bei einem Kombirover gelandet. Wieder kam Athena Tayle Gonzales zu spät.
    Sie hörten den Funkverkehr zwischen Elysium und dem Präsidentenberater ab und beobachteten die Exekutivgruppe durch das leistungsstarke Objektiv des Bordteleskops.
    »Der Rover ist verlassen«, sagte Tartus Marvin.
    »Wahrscheinlich hat irgendein Vagabund ihn unangemeldet ausgeliehen. Vielleicht ein paar Wurzelfresser, die mal in den Genuss von ein bisschen Mechanik kommen wollten…«
    »Carter Loy hat die Zündungselektronik ausgeschaltet und den Peilsender an sich genommen«, sagte Marsbone. Er und Curd Renatus Braxton saßen am Funkgerät.
    »Was tun wir?« Tartus Marvin konnte seine Ungeduld nicht verbergen. Nach seiner Einschätzung hatten sie hier nichts verloren.
    »Abwarten«, sagte Athena Tayle Gonzales. »Lassen wir Carter Loy erst einmal die Gegend absuchen und hören, was er der Präsidentin zu melden hat. Dann sehen wir weiter.«
    Ein paar Minuten später belauschten sie den nächsten Funkkontakt. Der Submagister forderte einen größeren Suchtrupp an und wollte Informationen über die Region um den See.
    »Ein altes Archäologencamp«, sagte die blonde Frau mit dem Kampfnamen Lill. »Natürlich! Jetzt fällt es mir ein: Ich hatte vor ein paar Jahren beruflich hier zu tun. Unsere Historiker haben in der Nähe des Seeufers eine unterirdische Stadt der Alten freigelegt.«
    Nur Sekunden später ging ein Funkspruch aus dem Präsidium ein, der diese Information bestätigte. Und fast gleichzeitig eine dringende Meldung von Sigluff Cainer Bergman ans Präsidium: Seine Gruppe hatte Personen in der Anlage unter der Erdoberfläche bemerkt.
    »Warum sollten die Waldleute den Erdmann in diese Löcher führen…?« Tartus Marvin Gonzales runzelte unwillig die Stirn.
    »Psst…!« Athena Tayle bedeutete ihm zu schweigen.
    Minutenlang lauschten sie. Carter Loy und Cainer Bergman stiegen mit vier Mann in die alte Anlage hinab, zwei Männer ließen sie zur Bewachung der Gleiter zurück. Kurze Zeit später blickte einer davon auf seinen PAC, lief anschließend zu einem Gleiter und setzte einen Funkspruch ab: »Wir haben den Halbbarbaren und seine Fluchthelfer in der unterirdischen Stadt der Alten gefunden. Sie leisten Widerstand…«
    »Na, Glückwunsch…« Mit einer Geste des Bedauerns wandte Tartus
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